Hagenau, 15. Juni 1510 (sambstag nach Medardi)

Straßburg, AM, AA 333, fol. 6, Orig. Pap. m. S.

Hätten die Antwort Straßburgs auf den ksl. Wunsch nach einem Darlehen von 1000 fl. angesichts des geringen Betrags nicht erwartet.1 Da auch der Ks. von einer ungeschmälerten Zahlung des Geldes ausgegangen ist, hat er dafür bereits etliche Reisige und Fußsoldaten bestellt. Sollte nun Straßburg auf seiner Haltung beharren, würde dies die Pläne des Ks. erheblich beeinträchtigen, worüber er zweifellos sehr ungehalten wäre. Dies wäre Straßburg dann durchaus zu gönnen, zumal andere Rstt., die sie beide im ksl. Auftrag ebenfalls ersucht haben, sich über ihre Möglichkeiten hinaus gutwillig gezeigt haben. Glauben, daß Straßburg angesichts des drohenden ksl. Mißfallens nicht auf seiner Haltung bestehen wird. Wenn es die ksl. Rückzahlungszusage für nicht ausreichend erachtet, möge es erklären, wie diese sonst aussehen soll. Der Ks. wird sich dann sicher gnädig zeigen. Raten demgemäß, nochmals zu bedenken, welchem Zweck das Darlehen dient, und es schließlich doch zu gewähren, damit sie dem Ks. nicht Straßburgs Ablehnung, die auch andere zu einer Weigerung veranlassen würde, mitteilen müssen.