Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Gruß; [2.] Entschuldigung für Kf. Friedrichs Nichtteilnahme am Reichstag, Entsendung Weißenbachs als Vertreter.

[Torgau, 6. Januar 1510]1

Kop.: A) Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 57, fol. 19a u.b (mit kleineren Korrekturen).

Konz.: B) Ebd., fol. 20a u. b.

Instruction, was Wolf von Weyssenbach, ritter, an etlich Kff. und Ff. und yden bsonder, an die er credenz hat, werben sol.

[1.] Erstlich nach uberantwurtung der credenz zu sagen: Der durchleuchtigist, hochgeborn F. und H., Hg. Fridrich zu Sachsen, Kf. etc., mein gnst. H., erbeut eurn ftl. Gn. sein fruntlich dinst, und was sein ftl. Gn. liebs und guts vermag und das es eurn ftl. Gn. an gesundhait des leibs, an ftl. regirung und sonst allenthalben richtig und wol zustünde, wer sein ftl. Gn. zu erfarn hoch begirig.

[2.] Folgend also zu reden: Nachdem der allerdurchleuchtigist, grosmechtigist F. und H., H. Maximilian, röm. Ks., zu allen zeiten merer des Reichs, mein allergnst. H., ainen gemeinen reichstag in das hl. Reich ausgeschriben, den hieher gein Augspurg ernannt und meinen gnst. H. obgenant als ainen Kf. zu solichem reichstag auch gnediglich erfordert hat, und wiewol sein Gn. in eigner person alhie zu erscheinen ganz willig gewest, so hat es doch sein Gn. aus mancherlay furgefallen verhinderungen kurz halb der zeit zu disem mal nit schicken mogen. Domit aber seiner Gn. halber nit mangel sey und ksl. Mt., auch des hl. Reichs furnemen und gescheft nit verhindert oder aufgehalten werden, so hat sein Gn. mich mit ainem gwalta, wie eur Gn. und die andern stende den vernemen werden b, eilends abgefertigt und alher geschickt, domit ir Mt. seiner Gn. halb nit dorin verzogen werd. Sein Gn. wer auch gern persondlich kommen, daz er sich mit eurn Gn. und andern sein freunden freuntlich het bereden mogen, oder die schickung statlicher getan, daz doch alles diser eyl halb nit hat bescheen mogen–b. Derhalb ist an eur ftl. Gn. seiner Gn. fruntlich bit, das eur ftl. Gn. seiner Gn. personlich aussenbleibens kain misfallen wolt haben, ine auch bey ksl. Mt. und den stenden deshalb entschuldigen, wie eur Gn. zu tun wissen. Das wil sein ftl. Gn. umb eur ftl. Gn. fruntlich verdinen.

Anmerkungen

1
 Diese Instruktion dürfte gleichzeitig mit derjenigen für Weißenbachs Werbung beim Ks. (Nr. 448) entstanden sein.
a
 A, B folgt, in A gestrichen: alher gschikt.
b
–b A am Rand hinzugefügt.