Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Abwarten der Städtevertreter in Sachen Anleihe für den Ks.; [2.] Noch keine Reichstagsberatungen; [3.] Warten auf die Stellungnahme Rottweils zum Ersuchen des Ks. und auf die Ankunft Hg. Ulrichs von Württemberg; [4.] Anwesende geistliche und weltliche Ff.; [5.] Diverse Vergnügungen.
[Augsburg], 2. März 1510
Esslingen, StadtA, Rst., Fasz. 283 RTA 1510, o. Fol., Orig. Pap. m. S.
[1.] Gruß. Lb. Hh., als mir uwer weyshait geschriben hat des anlechens halben von ksl. Mt. der 1000 fl. halben, hab ich erfarung geton und sovil erkundigt, das der merer tail von steten solich gelt noch nit erlegt hat, ouch etlich des willens seyen, also zu warten, bys sich der richstag endet und darnach nach begegneten dingen darein zu schicken. Derselben mainung bin ich ouch zu tun, ich werd dan anderst von uwer weyshait underricht. Es wäre dan sach, das mir etwas weyters begegnent oder angefochten wird, wolt ich uch von stund an wissen laussen.
[2.] […] Des reichstags halben seind die stend des Reichs noch nye byainander gewesen, das noch gar nichts gehandelt ist.
[3.] Meins gn. H. Hg. Ulrichs halb und der von Rottwyl [vgl. Abschnitt I.4.7.6.] stat es daruf, das unser H. Ks. durch sein botschaft by den von Rotwyl handelt. Derselben antwurt warten wir, ouch der zukunft Hg. Ulrichs von Wirtenberg. Sunst waiß ich uwer weyshait gar nichts nuwes zu schreiben.
[4.] Und seind das die Ff., die yetz hie seind, namlich der Bf. von Mainz, der Bf. von Cöln, der Bf. von Trier, der Bf. von Babenberg, der Bf. von Wirzburg, der Bf. von Straßburg, der Bf. von Eystat, der Bf. von Costenz, der Bf. von Ougspurg, der Bf. von Gurg, der Bf. von Laybach, der Bf. von Kur und ain legat vom Bapst [Achilles de Grassis] und sunst vil botschaften.
So seind das die weltlichen Ff., so da sind: Hg. Friderich, Kf., von Sachsen, Hg. Jorg von Sachsen, Hg. Wilhalm von Payern, Hg. Friderich, Pfalzgf., Hg. Hans von Sponheim, Mgf. Casimir von Brandenburg.
[5.] Ich waiß uwer weyshait yetz nit weyter zu schreiben, das der Ks. ist frolich, und hat man zwen tag nachainander gestochen und gerent und tanzt und waist man noch von kainer vasten zu sagen. Damit befilch mich uwer weyshait. Datum am sampstag vor oculi Ao. 1510.