Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Vorbereitungen und Weisungen für den bevorstehenden Tag zwischen Nürnberg und den Hh. von Wolfstein; [2.] Auftrag zu strikter Geheimhaltung in Sachen Verlängerung des Schwäbischen Bundes.

Nürnberg, 3. April 1510

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 65, fol. 2b-3a, Kop.

[1.] Lb. Nutzel, wiewol der brobst [Dr. Erasmus Toppler] uns in jungsten seinen schreiben [liegen nicht vor] angezaigt, das er von der ksl. Mt. uf anpringen der Wolfstainer handlung disen beschaid und antwurt erlangt hab, ob wir gleich zu angesatzten tag1 in bemelten sachen nit schicken wurden, wollt uns ir Mt. dester ungnediger nit sein, noch dann [= dennoch] bewegen wir grosse und schwere solcher sachen und was uns daran vor andern gelegen ist. Haben darumb den licentiaten Protzer uf heut [3.4.10] von uns gefertigt mit bevelh, solchen tag mit sonderer maß, wie sein fertigung zu erkennen gibt und du von ime vernemen wirdest, in unserm namen zu ersteen. Daneben haben wir auch den von Ulme und Nordling von haus aus geschriben und sie ersucht, iren geschickten ratsfreund, so sie des orts haben, zu bevelhen, unser potschaft, ob sy derhalben betagt wurden, beystand zu tun [Nr. 268], in hoffnung, des nit waigerung zu erlangen. Ist darauf an dich unser bevelh, das du zu solchem tag neben dem Protzer als unser ratsfreund steest, ime hilflich und ratlich erscheinest und insonders, das du auch unser gnst. und gn. Hh., die Kff. und Ff. Menz, Wirtenberg, Hg. Wilhelmen und Bamberg, auch die von Augspurg, Straßpurg und andere der stet des punds geschickte potschaften, sovil der noch zu Augspurg sein, umb gleichen beystand ansuchst. Sein wir verhofflich, die vom Wolfstain sollen irn willen nit ganz erlangen.

[2.] Und nachdem wir dir jungst erstreckung halb des punds geschriben haben [Schreiben liegt nicht vor], mit bevelh, derhalben neben dem stetthaubtman Dr. Neitharten bey den zwaien Ff., als du waist, anregung zu tun, das ist nochmaln unser gemute und insonders, das solchs in hochster gehaimbd beschehe, uf das solchs an ksl. Mt. von uns nit gelang, verrer ungnad diser sachen halben, die on das bey irer Mt. fur gering geachtet wirdet, zu verhuten, und sonst unsere sachen in guter achtung zu haben, wie uns nit zweyfelt, mit freuntschaft gegen dir zu bedenken. Datum mitwoch nach pasce 1510.

Anmerkungen

1
 Der Schiedstag sollte am 8. April 1510 stattfinden. Vgl. Nr. 267.