Berneck im oberen Inntal, 21. August 1510

Straßburg, AM, AA 332, fol. 3, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Rogkner).

Druck: Segesser, Abschiede, S. 502 (an den Abt von Kreuzlingen).

Hat ein allgemeines Aufgebot ins Reich gegen die Eidgenossen ergehen lassen (Nr. 692), die im Begriff sind, das Ft. Mailand und die Hft. Genua – beide dem Reich unterworfen und seit kurzem Lehen des mit ihm verbündeten Kg. von Frankreich – zu überfallen. Diese Attacke gereicht nicht nur Ks. und Reich zu Verachtung und Nachteil, sondern schwächt auch das Bündnis gegen die natürlichen Feinde des Reiches, die Venezianer. Befiehlt deshalb, zum 21. September ( St. Matheustag schieristkünftig) zu ihm nach Ravensburg zu kommen und gemeinsam mit anderen Reichsständen sowie den Untertanen des Hauses Österreich zu beraten, in welcher Weise gegen das mutwillige Vorhaben der Eidgenossen Widerstand geleistet werden kann. Wird andere Stände, die nicht auf den kurzfristig anberaumten Tag in Ravensburg kommen können, nach Hagnau (am Bodensee) laden, damit sie dort ebenfalls über besagte Angelegenheit beratschlagen. Da die Sache keinerlei Verzug duldet, soll Straßburg (bzw. der Abt von Kreuzlingen) unbedingt zunächst nach Ravensburg und anschließend nach Hagnau kommen.