Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ankunft des Ks. in Frankfurt, Ausschreiben eines Reichstags; [2.] Vermutete Reise des Ks. in die Niederlande; [3.] Treffen des Ks. mit dem EB von Mainz, Mutmaßungen über eine Beilegung der Erfurter Streitsache; [4.] Informationen über Dr. Räbler, Gf. Eitelfriedrich von Zollern, Hg. Ulrich von Württemberg und Mgf. Kasimir von Ansbach-Kulmbach.

Frankfurt, 29. Februar 1512

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 26 (alt 20) 1512 Febr., fol. 107, Orig. Pap. o. S.

[1.] Gn. H., die ksl. Mt. ist an heut [29.2.12] hieherkomen, wirdet morgen [1.3.12] hiebeleiben und darnach gen Wisbaden ziehen, schreibt auch von hie aus den reichstag, und ist ir Mt. willens, solhen reichstag zu Trier oder Koblenz zu halten. Zaigt den Ff. in irem schreiben [Nr. 940] an, ir Mt. hab die malstat darumben der enden furgenomen, das ir Mt. sy, die Kff. und Ff. des Reichs, daselbs ee dann andern orten in eyl zusamenbringen mag. Es sei auch ir Mt. ytzo am zug und welle irer zuekunft erwarten. Das zaig ich euren Gn. ditzmals in eyl an, des wissen zu haben.

[2.] Es sicht mich die sachen ksl. Mt. dermassen an, das ir Mt. gern abwerts den Reynstram zug in das Niderland und das ir Mt. des reichstags, wie oben steet, kaum erwarten werde, wiewol man sich nicht merken lasst. Was ich erindert wirde, wil ich eurn Gn. unverhalten nicht lassen.

[3.] Der EB zu Menz ist bei ksl. Mt. gewesen zu Gellenhausen. Versihe mich, die sachen mit Erdfurt werde gericht, soferre anders nicht neus dareinfelt. Wie aber, wil ich euern Gn. bald lauter underricht schreiben. Was aber ksl. Mt. sonst handlung mit demselben meinem gnst. H. gehabt, ist mir noch verporgen.

[4.] Dr. Rabler wil ksl. Mt. zu dem von Cölln und Trier abfertigen, mir ist aber noch nicht wissen, was er handlen sol. Der von Zoller ist noch am hofe und zeucht mit. Die Ff., der von Wirttenberg und Mgf. Casimirus, sollen auf morgen [1.3.12] hierherkomen, sein nechtens zu Gellenhausen gewesen. Sunst wais ich euern Gn. nicht neus zu schreiben. Damit tue ich mich euern Gn. bevelhen. Geben zu Frankfurt an sontag invocavit Ao. etc. im 12.