Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Textvorlage: Nürnberg, fol. 18–19.

Nochmaliger Aufschub der Verhandlungsaufnahme.

/18/ (Vormittag, 7 Uhr) /18 f./ Reichsrat. [Entsprechend Protokoll des KR, 50 f.]

/18’ f./ Getrennte Beratungen der Kurien1 , a , anschließend Bekanntgabe an SR durch den Mainzer Kanzler im Beisein Verordneter von KR und FR: Da die am 18. 8. genannten Hinderungsgründe noch immer gelten, nämlich /19/ dz die stend noch in gantz geringer antzal verhanden, die rethe noch nitt allerding ergenntzt, vilweniger mit genugsamen bevelch und gewalt versehen, wird die Verhandlungsaufnahme nochmals um einige Tage aufgeschoben.

SR schließt sich dem an.

Anmerkungen

1
 Die Beratungen im SR werden in der Textvorlage nicht, in Augsburg nur in Ausschnitten (vgl. Anm. a) protokolliert.
a
 Beratungen der Kurien] Augsburg (fol. 4 f.) differenzierter: Bei der getrennten Beratung des SR votiert Straßburg: Die Anmahnung gibt zu erkennen, dass die kgl. Kommissare die Türkenhilfe als ersten Punkt beraten wollen. Dagegen haben sie, die Straßburger, ausdrückliche Weisung, gemäß der Reihenfolge in der Proposition auf der Voranstellung der Religionsfrage zu beharren. Daneben hat man im SR informell erfahren, dass dies auch die weltliche Bank im FR fordere. Ansonsten sei FR insgesamt zur Aufnahme der Verhandlungen bereit. Da aber die Mehrheit des KR, nämlich Mainz, Trier, Köln und Pfalz, aufgrund ausstehender Vollmacht und in Erwartung weiterer Gesandter /4’/ sich weder auff ain noch den anndern puncten mit der beratschlagung einlassen wöllen, ist demnach die sachen auf obemelten beschluß verharrt.