Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Dringend notwendige Vorkehrungen gegen die türkische Bedrohung Bayerns.

Enthalten in einem Schreiben Hundts an Hg. Albrecht vom 12. 10. 1556.
HStA München, KÄA 3172, fol. 528–529’ (eigenhd. Or.; präs. o. O., 13. 10.) = Textvorlage. Druck: Mayer, Hundt, 219 f. Auszüge bei Heil, Reichspolitik, 138, Anm. 6; 143, Anm. 19.

/528/ [...] Die Berichte zum Krieg in Ungarn sind glaubwürdig. In summa es ist nichtz umb das kriegen, unnd nit allain niemantz damit geholffen, sonder den turcken erst damit ursach geben. Der almechtig geb sein gnad, dan sonst zu besorgen, es mueß etwas schwerer straff uber die teutsch nation gen. Es ist da weder rath noch hilff.

Derhalb warlich wol von nötten, euer f. Gn. hetten neben ainer einzognen hoffhaltung unnd ersparung alles ubrigen unkostens unnd unotturfftigen, vilveltigen außgebens auff solche mitl unnd weg tracht, damit sy in der zeit zu ainem vorrath komen unnd dardurch kunfftigen vorsteenden verderben so vil muglich begegnen, landt und /528’/ leut, wie euer f. Gn. obligendem ampt nach gepurt, retten oder doch sich selb, euer f. Gn. geliebte gemahl unnd kinder im fall eußerster nott außpringen und erhalten mugen. Das soll euer f. Gn. unnd allen andern chur- und fursten billich zum höchsten unnd mer dan ichtz anders angelegen sein, tag unnd nacht dahin trachten, dan es ist je die höchst nott vor augen. Der almechtig Gott woll unns die augen auffthun, damit wirs doch sechen und mercken. Bitt euer f. Gn. untertheniklich, mir solchs ze gnaden auffzenemen, dan ich main es warlich treulich, unnd ist mir nit wenig angelegen, das mich bedunckt, ich sehe nit allain den untergang des Heyligen Reichs, sonder auch die turckisch tyrannisch regierung ze nechst vor meinen augen, dan euer f. Gn. furstenthumb den selben auch zum nechsten geseßen.

Sulzemoos, 12. 10. 1556. Unterzeichnet von Dr. Hundt.