Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Kurfürstentag zu Regensburg 1575 bearbeitet von Christiane Neerfeld

Erste Zusammenkunft des KR; zunächst unter Ausschluss des Pfgf. Ludwig. Vereidigung der kfl. Räte und Sekretäre. Annahme der Kurpfälzer Vollmacht.

/85–86'/ Der Kf. von Brandenburg ist am Morgen des 5. Oktober in Regensburg eingetroffen. Der Ks. und die Kff., nämlich die Ebff. Daniel von Mainz, Jakob von Trier und Salentin von Köln sowie Kf. August von Sachsen sind persönlich erschienen. Kf. Friedrich III. von der Pfalz ist erkrankt und hat als Vertretung seinen Sohn Pfgf. Ludwig und einige abgeordnete Räte entsandt und mit Vollmacht und Weisungen ausgestatteta.

/86' f./ (Vormittag, zwischen 8 und 9 Uhrb) Rathausc. Die fünf Kff. und Pfgf. Ludwig kommen zusammen, jedoch muss Pfgf. Ludwig zunächst in einem anderen Zimmer warten. /87/ Alß nu die churfursten im lezern gemach eine gute weile alleine beieinander gewesen, seindt darnach dero geheymen rethe und secretarien, so ein jeder bei sich haben wollen und sollen, hinein in das gemach gefordert worden.

Und haben die churfursten in irem rath ein jeder seine session gehalten wie folget: Erstlich, zur rechten handt, der erzbischoff und churfurst zu Meinz, darnach, demselben zur lincken handt, erzbischoff und churfurst zu Tryer. Alßdann der erzbischoff und churfurst zu Cöln, nechst deme der churfurst zu Sachssen, lezlich der churfurst zu Brandemburgk.

/87'/ (Ungefähr kurz nach 9 Uhr) Kf. Daniel von Mainz teilt mit: Das die churfursten semptlich des Hl. Röm. Reichs und gemeiner christenheit wolfart und bestes zuberatschlagen personlich alhier zu Regenspurgk weren ankommen. Dieweil sie sich denn miteinander dahin verglichen, das ein jeder churfurst sechß seiner geheimen und vertrawiten rethe und einen secretarien bei dem actu haben möchte, und wol nicht one, das ein jeder ane das seinem herrn mit eidt und pflichten verwandt, derwegen wol nicht zu zweiffeln, das ein jeder ane das das jenige, was ime vertrawet und hierinne vorlieffe, in höchster geheim halten wurde, so were es doch dahin bedacht, das ungeachtet deßen ein jeder seiner kfl.Gn., alß des Heiligen Reichs erzcanzlern, des insonderheit ein handtgelubte thun solte, /88/ alles das jenige, was in dieser der churfursten versamlung tractiret und verhandelt wurde, in guter geheim und verschwiegenheit zuhalten und niemandeßen, one denen es zu wissen von nöten und geburet etc., zuoffenbaren. Desgleichen das auch ein jeder ausserhalb der lehenspflichten sonsten niemandts anders denn seinem herrn, von deme er izo zu rate gezogen, verwandt und verpflicht were. Darauf seindt alle kegenwerttige rethe und secretarien einer nach dem andern zum churfursten zu Meinz gegangen und ime ein handtschlagk gethan.

Folget verzeichnus aller churfurstlichen rethe und secretarien, so kegenwerttigk gewesen und dem churfursten zu Meinz wie obgemelt handtgelubte gethan1. Von wegen des churfursten zu Meinz:

1. Wolffgangk Cammerer von Wormbs genant von Dalbergk, thumbprobst zu Meinz. 2. Geörge von Schönenburgk, thumbdechantd. /88'/ 3. Christoff Faber doctor, canzler. 4. Philips von Bicken, marschalck. 5. Eberhardt Brendell von Hombergk, amptman zu Lonstein. 6. Philips Wulff von Rosenbach doctor, hoffrath. 7. Hieronimus Plest, rath und secretarius.

Von wegen des churfursten zu Trier:

1. Johann von Schonenburgk, thumbprobst zu Trier. 2. Wilhelm Qwat von Lantzkron, archidiacon. 3. Johann Wimpfflin doctor, canzler. 4. Anthon herr zu Eltz, marschalch. 5. Johann von der Layen. 6. Philips von Nassaw, amptman zu Berncassell. 7. Michael Laub, secretarius.

Von wegen des churfursten zu Cöln:

1. Geörge von Syn graff zu Wittichenstein, thumbprobst. 2. Christoff Ladißlaws graff zu Nellenbergk herr zu Thenge, affterdechant. 3. Geörge von der Layen, landthoffmeister. 4. Rudiger von der Horst, marschalck. /89/ 5. Franciscus Burckhart doctor, canzler. 6. Wilhelm von der Horst zu Heymerzam, thorwerter. 7. Johann Herzigk, secretarius.

Von wegen des churfursten zu Sachssenn:

1. Hanß von Bernstein. 2. Hanß Löser. 3. Wulff von Schönbergk. 4. Ehrich Volckmar von Barlepsch, oberheuptman in Duringen. 5. Dam von Sebottendorff, des Heiligen Reichs pfennigkmeister. 6. Laurentius Lindeman doctor. 7. Davidt Pfeiffer doctor, in loco secretarii.

Von wegen des churfursten zu Brandemburgk:

1. Martin graff von Honstein, herr zu Vierrahden und Schwedt, des ritterlichen sanct Johannes ordens meister etc. 2. Albrecht Geörge graff zu Stolbergk. 3. Geörge von Blanckenburgk, des stiffts Havelbergk uf Witstock heuptman etc. 4. Ditloff von Wintterfeldt, hoffrath. 5. Lampertus Distelmeyer doctor, canzler. 6. Johann Koppen doctor, cammer rath. 7. Peter von Lagow, secretarius.

/89'/ Darauf hatt der churfurst zu Meinz personlich weiter angezeigt, das pfalzgraff Friedrich churfurst etc. leibes schwacheit halben dißmal anher zw kommen verhindert und sich entschuldigt und derwegen seinen sohn pfalzgraff Ludewigen neben etlichen ansehenlichen rethen an seiner stet geschickt, deren volmacht solte abgelesen werden. Stellets darauf zu den andern churfursten, was darinne zubedencken etc. etc.

Verlesung der kurpfälzischen Vollmacht2 durch den Mainzer Kanzler.

Trier (Kanzler): Hielte dafur, das des churfursten pfalzgraffen gegebene vollmacht vor genugsam anzunehmene. Achtet auch dafur, das die gesantten auf folgende weitere tractaten auch wurden gewalt genug haben, doch were solchs von inen anzuhören.

/90/ Köln (Kanzler): Er wuste sich zuerinnern, welcher gestalt dieser churfursten tagk von Meinz were außgeschrieben3, were auch deme zu gehorsamer folge zeitlich alhier zur stet kommen etc. etc. Item hette auch nicht liebers gesehen, denn das der pfalzgraff churfurst auch in der person were anher kommen etc., weil er aber durch leibes ehaffte verhindert und sonsten an seiner stelle seinen sohn pfalzgraff Ludewigen neben etlichen rethen mit instruction4 und volmacht abgeferttigt, so muste er es auch geschehen lassen. Und weil die volmacht dahin gerichtet, dz sie alles das mögen handeln, raten und thun alß wenn der churfurst Pfaltz selbst zur stet, so achtet er, das es genugf etc. etc.

/90'/ Sachsen (Berlepsch): Weiß sich zuerinnern, welchermassen er auch von Meinz verschrieben; wiewol er sich nu mit grosser ungelegenheit und beschwer ausser landes hieher begeben, so hette er sich doch ungeachtet solcher ungelegenheitten, weil es gemeine des Heiligen Reichs wolfart und bestes belangett, alhier gehorsamlich eingestellet etc. Hette auch nicht ungerne gesehen, das der churfurst Pfalz in der person kommen were, weil er aber durch leibes ehaffte verhindert und seinen sohn und ansehenliche rethe geschickt, so muste er es auch dabei bleiben lassen. Was den gewalt anlangte, liesse ers bei deme, was Trier und Cöln desfalß anbringen lassen, auch bleiben und were seines theilß auch wol zufrieden, doch stellet er in bedencken, ob nicht gut, das des churfursten zu Cöln anno 62 gen Franckfurt an Meyen gegebene volmacht5 vor die handt genommen und mit dieser pfalzischen /91/ volmacht conferiret wurde, daraus zuersehen, ob sie gleichförmig oder in dieser etwas mangelte etc.

Brandenburg (Kanzler): Sein kfl.Gn. wusten sich auch gutermassen zuerinnern, warumb diese der churfursten collegial versamlung von Meinz außgeschrieben und angestellet, alß das daruntter des Heiligen Reichs und gemeiner christenheit wolfart und bestes gemeinet etc. Wiewol nu sein[e]r kfl.Gn. verhinderungen und ursachen genug eingefallen, in der person nicht zukommen, sonderlich von wegen irer gemahl leibes schwacheit6, so hetten sie doch, hindann gesezt aller solcher ungelegenheitten und allein zu beforderung und fortsezung des Heiligen Reichs gemeines vaterlandts wolfart und bestes, sich in der person hieher begeben etc. etc. /91'/ Sein kfl.Gn. hetten auch nicht ungerne gesehen, das Pfalz gleicher gestalt personlich were zur stet kommen, mussens aber auß angezogenen ehafften ursachen unsern hern Gott befehlen unnd hoffen, der wirdts mit ime widderumb zu guter besserung schicken. Achten sonst, das die volmacht uf dißmal zu eingang der sachen genugsam und darauf pfalzgraff Ludewig und seine zugeordenten rethe zur beratschlagung zuzulassen. Achten auch, das sie, die gesantten, zuhören, ob sie uber das zu weitern sachen gewalt genug haben, stellens doch in der andern Kff. bedencken, sonderlich were iren kfl.Gn. auch nicht zukegen, das, wie vom churfursten zu Sachssen angezogen, diese gewalt mit des churfursten zu Cöln zu Franckfurt am Meyen anno 62 gegebene gewalt etc. conferiret wurde etc. etc.

/92/ Mainzer Kanzler: Er hette die ursachen auch wol gehöret, warumb Pfalz zukommen verhindert etc. und an seine stat seinen sohn pfalzgraff Ludewigen neben andern rethen mit instruction und befehl abgeferttigt, helt gleichergestalt die abgelesene volmacht noch zur zeit vor genugsam und das darauf die gesantten zuzulassen. Do etwas weiter vorfallen wurde, were alßdann davon auch zurehden. Was der cölnische gewalt zu Franckfurt am Meyen anlangt, were derselbe alhier nicht beihanden, sonsten köntte er wol gelesen werdeng.

Mainz (persönlich): Weil die churfursten der volmacht halben und das die gesantten zu zulassen einig, so weren solche churfurstliche pfalzische gesantten herein zufordern etc.

/92'/ Darauf ist der churfurst zu Meinzh hinauß in das vorgemach gegangen und solchs dem pfalzgraff Ludewigen unnd seinen zugeordenten rethen (welche darinne gewartet) vermeldet. Darnach ist der meinzische canzler widder hinein kommen und gesagt, dz sein her, der churfurst zu Meinz, dem pfalzgraff Ludewigen und seinen zugeordentten rethen angezeigt, wes die churfursten einig und das er zuzulassen etc. etc.; darauf hette er7 ein verzeichnus seiner rethe und diener, so er bei sich haben wolte, von sich gegeben.

Volget verzeichent der churfurstlichen pfalzischen gesantten und rethei:

1. Ludewig von Sayn graff zu Wittichenstein, großhoffmeister. 2. Christoff Oheim doctor, churfurstlicher pfalzgrefischer canzler8. 3. Martin Ostermuncher doctor, vicecanzler zu Ambergk. 4. Christoffell Gottfarth, rath zu Germerschen. 5. Wulff Haller etc. Nota: Haller ist nicht zugelassen. 6. Ludewig Culman doctor, in loco secretarii.

/93/ Und weil untter denen Wulff Haller9 were, so der ksl.Mt. auch verwandtj, so wurde in der churfursten bedencken gestellet, ob er mit zu zulassen. Darauf sich die churfursten in der geheim untterrehdet und verglichen, das er nicht zu zulassen etc. Darnach, ungeferlich umb 10 uhr, ist pfalzgraff Ludewig mit seinen rethen hinein kommen und hatt gemelter pfalzgraff an stat seines hern vaters seine stelle oder session zwischen den beiden churfursten Cöln und Sachssen eingenommen etc.

Mainzer Kanzler: Die anwesenden churfursten hetten vernommen, wodurch der churfurst pfaltzgraff in der person zu kommen verhindert und ihne pfalzgraff Ludewigen geschickt, alß das er mit schwerer leibes schwacheit behafft etc., welchs sie nicht gerne gehöret, trugen auch des mit seiner kfl.Gn. ein freundlich /93'/ mitleiden und wolten hoffen, der allmechtige Gott wurde es mit seiner kfl.Gn. widderumb zu guter besserung schicken unnd dieselbe lange fristen. Was den ubergebenen gewaldt anlangte, hielten die churfursten dafur, das derselbe zu diesem male noch zur zeit wol genugsam, derwegen sie desfalß wol zufrieden. Do aber etwas weiter tractiret wurde, alßdann wurde davon zurehden sein, obs an deme gewalt darzu auch genug oder ein anderer und mehrer von nöten etc. Item, weil auch heuten der anwesenden churfursten kegenwerttige rethe und diener ime, dem Kf.[zu] Meinz, handtgelubte gethan, dz jenige, wz tractirt, in geheim zuhalten, so wurde sich deßen pfaltzgraff Ludewig und seine zugeordenten rethe auch nicht weigern etc.

/94/ Pfalz (durch den Kanzler Dr. Ehem): Er hette gehöret, das die churfursten mit seinem hern vater desselben obligenden leibes schwacheit halben freundlichs mitleiden trugen. Item das man an der uberreichten volmacht begnugigt, thete sich deßen zum freundlichsten bedancken. Und sagte mit warheit, alß er leztmalß bei seinem herrn vater gewesen und seine abferttigung bekommen, das derselbe also schwach gewesen, das er seinen letzten willen gemacht etc. Sonsten sich erbotten, alles das jenige an stat seines hern vaters zuthun und zuleisten, was sich geburet etc. etc.

Darauf sein f.Gn. zu dem churfursten zu Meinz gegangen und demselben ein handtschlagkk gethan, desgleichen seine zugeordenten rethe und secretarien ausserhalb Wulff Hallern, welcher nicht zugelassen etc. Dabei es zu dem male ge[b]lieben, und seindt darnach die churfursten widder anheim gezogen.

Anmerkungen

a
 ausgestattet] Kurpfalz (fol. 4) zusätzlich: Am Sonntag, den 9.10., um 5 Uhr nachmittags, haben sich die Mainzer Räte zu Pfgf. Ludwig begeben und ihn für Montag, 7 Uhr, zum Rathaus bestellt.
b
 8 und 9 Uhr] Kursachsen (fol. 1) abweichend: zwischen 7 und 9 Uhr.
c
 Rathaus] Kursachsen (fol. 1) zusätzlich: in der fördern stuben gegen dem marckt.
1
Vgl. dazu das Verzaichnis der räthe, welche die churfursten auff jetzigem collegialtag zu Regenspurg zur consultation gezogen (HStA München, K. blau 100/1, fol. 60–61), übersandt als Beilage zum Schreiben Pfgf. Ludwigs an seinen Vater Kf. Friedrich III. von der Pfalz (Regensburg, 12.10.1575; vgl. Anm.1 bei Nr. 24).
d
 thumbdechant] Danach gestrichen: 3. Hartmann von Cronbergk, hoffmeister. Nota: derselbe ist dißmal noch nicht zukegen gewesen, soll aber balt ankommen und auch handtgelubte thun etc. Ergänzt: ist nicht kommen.
2
Nr. 23.
e
 anzunehmen] Kursachsen (fol. 2') differenzierter zur Begründung: Erstens, weil Kf. Friedrich III. von der Pfalz durch seine Krankheit verhindert ist und zweitens, weil das meintzische ausschreiben in gemein vermag, des Reichs notturfft zuerwegen, dorauf dann auch die vollmacht gerichtet, so sey dieselbige dem außschreiben gemeß.
3
Zu den Ausschreiben Kf. Daniels von Mainz mit der Bitte um persönliches Erscheinen der Kff. vgl. Einleitung, Kap. 2.2.
4
Nr. 24.
f
 genug] Kursachsen (fol. 3) deutlicher: weil inn der vollmacht die clausel angehenget [vgl. Nr. 23], daß pfaltzgraff Ludwig alles das thun soll und mag, was s.f.Gn. herr vater in der person selbst thun solte und möchte.
5
Am letzten Wahltag in Frankfurt 1562 hatte der im Sterben liegende Kf. von Köln, Johann Gebhard von Mansfeld (†  2.11.1562; Gatz, Bischöfe, 456 f.), nicht persönlich teilnehmen können. Die Vollmacht für seine Gesandten war in der ersten Sitzung des KR am 27.10.1562 geprüft und für ausreichend erkannt worden (Häberlin, Reichs-Geschichte V, 1 f.). Die Wahl Maximilians II. zum röm.Kg. wurde bis zur Ankunft des am 19.11.1562 zum Ebf. von Köln gewählten Friedrich IV. von Wied (Gatz, Bischöfe, 752–754) verschoben, so dass eine neue Vollmacht für die Kurkölner Gesandten nicht benötigt wurde (vgl. Habersack, nach Edelmayer, Krönungen, 142 f., 145–148, 155). – Um weiteren Ärger zu vermeiden und den Ablauf des Wahltags nicht zu verzögern, setzte Pfgf. Ludwig noch am selben Tag (10.10.1575) eine den Vorgaben der Goldenen Bulle (Kap. XIX; Fritz, Goldene Bulle, 75 f.) entsprechende Wahlvollmacht (archivalischer Nachweis bei Nr. 23) für sich und die kfl. Räte auf, die er zwei Tage später mit der Bitte um Unterschrift und Siegelung an seinen Vater sandte; vgl. Pfgf. Ludwig an Kf. Friedrich III. von der Pfalz (Regensburg, 12.10.1575; vgl. Anm.1 bei Nr. 24). – Dass Sachsen an dieser Stelle eine Überprüfung der pfälzischen Vollmacht fordert, steht vielleicht im Zusammenhang mit der bereits zu Beginn der Versammlung offenkundigen Verstimmung zwischen Sachsen und der Kurpfalz. Zur Audienz Pfgf. Ludwigs beim sächsischen Kf. am 9.10.1575, während der Kf. August seinen Ärger über Pfalz zum Ausdruck brachte vgl. Einleitung, Kap. 3.3, sowie unten Anm. 8.
6
Sabina, die zweite Ehefrau Kf. Johann Georgs von Brandenburg, war so schwer erkrankt, dass der Kf. erwogen hatte, nicht persönlich am Kurfürstentag teilzunehmen. Auf Anraten Kf. Augusts von Sachsen hatte er sich schließlich doch dazu entschlossen; vgl. Einleitung, Kap. 2.3. Sabina von Brandenburg-Ansbach starb noch vor der Rückkehr ihres Mannes am 2.11.1575 (Europäische Stammtafeln, N. F. I.1, Tafel 130).
g
 werden]Kursachsen (fol. 3) abweichend: könne hernach aufgesucht werden.
h
 Meinz] Kurpfalz (fol. 4) zusätzlich: sampt seinem cantzler Dr. Fabri.
7
= Pfgf. Ludwig.
i
 rethe] Danach gestrichen: 1. Herr Ludewig pfalzgraff bei Reyn, herzogk in Beyern, churfurstlicher pfalzischer stadthalter zu Ambergk.
8
Sayn-Wittgenstein berichtet in seinem Diarium (nach Schneidt, Geschichte, 491 f.), dass Pfgf. Ludwig mit Hilfe der Kff. von Mainz und Brandenburg beim Kf. von Sachsen die Zulassung Ehems erreichen konnte, doch daß er Sachsen nicht zu nahe vor den Augen gehe. Dr. Christoph Ehem (1528–1592; ADB V, 693 f.; Press, Calvinismus, 232 f., 256 und passim) war seit 1574 Kurpfälzer Kanzler und dem Kf. von Sachsen wahrscheinlich wegen seiner engen Verbindung zum sächsischen Rat Georg Craco (1525–1575) verhasst. Dieser war im Zuge des Sturzes der sächsischen Philippisten als Verräter angeklagt worden und im März 1575 in sächsischer Gefangenschaft gestorben (Kluckhohn, Sturz, 117; Nicklas, Beziehungsgeflechte, 189–195).
9
Der Regensburger Wolf Haller (ca. 1525–1591) war 1548 in die ksl. Kanzlei eingetreten und ab 1554 Hofsekretär. Nach seinem Ausscheiden 1566 trat er in kurpfälzische Dienste. Sein Nachfolger in der Reichshofkanzlei wurde Peter Obernburger (Goldinger, Wolf Haller).
j
 verwandt] Kurpfalz (fol. 5) differenzierter: derselb ksl.Mt. mit diensten verpflicht, deßen zulaßung wieder der Kff. verayn und alt herkommen wehre.
k
 handtschlagk] Korr. aus: handtgelubte.