Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[1.-10.] Zahlungen (Kammerzieler) an die Legstadt Nürnberg, nach Ständegruppen geordnet; [11.] Überweisung der in Nürnberg eingegangenen Beiträge an das Reichskammergericht; [12.] Zahlungen (Kammerzieler) in Regensburg; [13.] Fiskalgefälle; [14.] Kanzleigefälle.

s.l., s.d., jedoch wohl Regensburg, nach dem 15. Januar 1509.

Augsburg, StA, Rst. Nördlingen, Mü. Best. Lit. 28, unfol. (Kop., Aufschr.: Ao. Domini tausentfunfhundertacht jar haben wir, Wigileus, von Gots gnaden Bf. zu Bassau, als camerrichter, Gf. Adam von Beichlingen und Dr. Johann Furdrer, die verordneten beisitzern, auch zu allen zeiten mit den fiscalen in craft der ordnung, zu Costenz aufgericht, von den anschlegen, fiscalischen hendl und der canzley gefellen entpfangen und eingenomen, wie von item zu item hernach volgt.) = Textvorlage A. Stuttgart, HStA, A 262, Bü. 4, fol. 216–214’ (!) (Abschr. von 15641 [nur Pkt. 1–9], Überschr.: Hernach stet verzaichnet, wer den ersten anschlag zu erhaltung deß ksl. camergerichts, auf dem reichßtag zu Costnitz Ao. etc. 1507 aufgesatzt, von anfang bißer bei dem rat zu Nurmberg erlegt hat. Verm. am Textende: Biß auf 7. Augusti 1508.) = B.

[1.] Kff.a: Ebf. Jakob von Trier, Kf. Ludwig von der Pfalz und Kf. Friedrich von Sachsen mit seinem Bruder Hg. Johann je 120 fl.2

[2.] Ebff.: Ebf. Leonhard von Salzburg 100 fl.

[3.] Bff.: Bf. Georg von Bamberg 70 fl., Bf. Lorenz von Würzburg 80 fl., Bf. Gabriel von Eichstätt 48 fl., Bf. Philipp von Speyer 36 fl., Bf. Wilhelm von Straßburg 36 fl., Bf. Heinrich von Augsburg 48 fl., Bf. Philipp von Freising 36 fl., Bf. Johann von Naumburg 18 fl., bBf. Wilhelm von Lübeck 12 fl., Bf. Johann von Meißen 18 fl., Bf. Christoph von Basel 12 fl., Bf. Georg von Trient 18 fl., Bf. Erich von Münster 65 fl.3

[4.] [Äbte:]4 Koadjutor Hartmann von Fulda 46 fl., Abt Volpert von Hersfeld 12 fl., Abt Johann Rudolf von Kempten 36 fl., Abt Wilhelm von Weißenburg 12 fl., Propst [Albrecht] von Ellwangen 18 fl., Deutschmeister Hartmann von Stockheim 36 fl.5, Abt Franz von St. Gallen 24 fl.

[5.] Weltliche Ff.: Pfgf. Alexander von Zweibrücken-Veldenz 24 fl., Hg. Ulrich von Württemberg 100 von 120 fl.6, Gf. Wilhelm von Henneberg 24 fl., cHg. Heinrich von Mecklenburg 72 fl., Mgf. Friedrich von Brandenburg-Ansbach 80 von 100 fl., Hg. Bogislaw von Pommern 80 fl.7

[6.] Gff. und Hh.: Gf. Wolfgang von Fürstenberg 36 fl., Gf. Joachim von Oettingen 24 fl., Gf. Wolfgang von Oettingen 24 fl., Gf. Johann von Hohenlohe 24 fl., Friedrich und Gottfried Schenken von Limpurg 18 fl., Gf. Reinhard von Hanau 36 fl., Gff. Adolf und Philipp von Nassau-Wiesbaden 24 fl., Gf. Eberhard von Königstein 34 fl.d (zusätzlich für die Hft. Eppstein 24 fl.), Gf. Ludwig von Isenburg 50 fl., Gf. Philipp von Solms 36 fl., Kuno von Winneburg-Beilstein 12 fl., Gf. Jakob von Moers-Saarwerden-Lahr 18 fl., Gf. Balthasar von Schwarzburg 20 fl., Gf. Reinhard von Leiningen-Westerburg 18 fl., eKaspar Frh. von Mörsberg (Landvogt im Elsaß) 20 fl., Gf. Reinhard von Rieneck 18 fl., Johann Truchseß Frh. von Waldburg 12 fl., Wilhelm Truchseß Frh. von Waldburg 6 fl., Gf. Philipp von Hanau 24 fl., Gf. Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken 22 fl. [statt 24 fl.], Gf. Ludwig von Nassau-Weilburg 24 fl.8 

[7.] Prälaten und Äbte: Abt Johannes von Salem 40 fl., Abt Hartmann von Weingarten 24 fl., Abt Johannes von Weißenau 24 fl., Abt Johannes von Schussenried 24 fl., Abt Jobst von Roggenburg 24 fl., Abt Hieronymus von Ochsenhausen 31 fl., Abt Konrad von Rot 12 fl.9, Abt Simon von Marchtal 18 fl.10, Abt Peter von St. Peter/Schwarzwald 12 fl., Abt Johann von Elchingen 36 fl., der Administrator [Johannes Merk] des Klosters Petershausen/Konstanz 12 fl., Abt Georg von Kaisheim 60 fl., Abt [Konrad] von St. Johann im Thurtal 12 fl.11

[8.] Äbtissinnen: Äbtissin [Amalie] von Lindau 18 fl., Äbtissin Barbara von Buchau 18 fl.12

[9.] Städte: Nürnberg 100 fl.f, Rothenburg/Tauber 36 fl., Weißenburg 10 fl., Donauwörth 18 fl., Windsheim 36 fl., Schweinfurt 24 fl., Wimpfen 26 fl., Heilbronn 48 fl., Schwäbisch Hall 65 fl., Nördlingen 65 fl.13, Dinkelsbühl 48 fl., Ulm 100 fl., Giengen 12 fl., Bopfingen 10 fl., Aalen 14 fl., Schwäbisch Gmünd 30 fl., Esslingen 65 fl., Pfullendorf 15 fl., Kaufbeuren 13 fl.g, Überlingen 65 fl., Wangen 18 fl., Leutkirch 18 fl., Memmingen 65 fl., Kempten 24 fl.14, Buchhorn 12 fl., Ravensburg 36 fl., Biberach 36 fl., Lindau 40 fl., Konstanz 25 fl., Straßburg 100 fl.h, Kaysersberg 12 fl., Colmar 36 fl., Schlettstadt 26 fl., Hagenau 36 fl., Weißenburg/Elsaß 25 fl., Oberehnheim 20 fl.i, Rosheim 12 fl., Speyer 65 fl., Worms 65 fl., Frankfurt 100 fl., Köln 100 fl.j, Aachen 52 fl., Lübeck 100 fl.k, Mühlhausen/Thür. 36 fl.15, Nordhausen 36 fl., Türkheim 12 fl., Münster/St. Gregoriental 12 fl., Göttingen (mit einer sundern protestation 24 fl., die ligen noch hinder dem rat zu Nurmberg)16 , lFriedberg 18 fl., Wetzlar 24 fl., St. Gallen 36 fl.17, Goslar 42 fl.18

[10.] mGesamtsumme 4485 fl. (die 24 fl. aus Göttingen nicht mitgerechnet).

[11.] Diese Summe überwiesen Bürgermeister und Rat der Stadt Nürnberg an das kgl. Kammergericht: 1. durch Dr. Sebastian von Rotenhan und Dr. Valentin von Sunthausen am 18. Mai 1508 (pfingstag nach jubilate) 1746 fl., 2. durch Gf. Adam von Beichlingen am 1. Juli (sampstag nach Petri und Pauli) 1575 fl., 3. durch Georg Velis aus Nürnberg 180 fl., 4. durch Hans Kneussel 100 fl., 5. durch Wolfgang Plank 180 fl. Die Stadt gab im Auftrag des Kammergerichts 18 fl. für den Druck von Zahlungsmandaten aus. Abzüglich der 24 fl. der Stadt Göttingen blieb Nürnberg dem Gericht bis zum 15. Januar (montag nach Erhardi) 1509 2 fl. schuldig.

[12.] Item von dem anschlag, so uns zu Regenspurg entricht, ist entpfangen: Abt [Erasmus] von St. Emmeram 32 fl., Stadt Regensburg 24 fl., Administrator des Bm. Regensburg [Pfgf. Johann] 14 fl., Äbtissin [Agnes] von Niedermünster 18 fl., Äbtissin [Katharina] von Obermünster 18 fl., Bf. [Wiguläus] von Passau 12 fl., Mgf. Christoph von Baden 54 fl., Hg. Wilhelm von Bayern 120 fl., Georg von Schaumberg (Schamperg) 24 fl., Bf. [Reinhard] von Worms 12 fl., Bf. [Hugo] von Konstanz 24 fl., Stadt Rottweil 36 fl., Äbtissin von Rottenmünster 12 fl., Städte Offenburg, Gengenbach und Zell 40 fl., Pfgf. Friedrich 50 fl., Hans Frh. von Degenberg 12 fl., Hg. Ulrich von Württemberg 20 fl., Gf. Ludwig von Löwenstein 12 fl., Abt [Philipp] von Gengenbach 18 fl., Bf. [Christoph] von Seckau 12 fl., Pfgf. Johann von Simmern 24 fl.19, Gf. Emich von Leiningen 6 fl., Abt [Georg] von St. Blasien 18 fl., Weil der Stadt 24 fl., Stadt Isny 20 fl., Gf. Bernhard von Eberstein 12 fl., Propst [Johann] zu Selz 16 fl., Ballei im Elsaß 60 fl.20, Gf. Rudolf von Sulz 12 fl., Gff. [!] von Zimmern 10 fl., Gf. von Virneburg 18 fl., Sigmund Frh. von Fraunberg zum Haag 23 fl., Gf. von Hardegg 60 fl., Gf. Philipp von Kirchberg 12 fl., Gf. Georg von Helfenstein 12 fl., Frau [Anna] von Weinsberg 12 fl., Gf. Andreas von Sonnenberg 18 fl., Gf. Christoph von Werdenberg und seine Brüder [Johann und Felix] 36 fl., Christoph Schenk von Limpurg und seine Brüder21 18 fl., Gff. Ulrich und Hans von Montfort 36 fl., Hg. Georg von Sachsen 75 fl. [statt 100 fl.]22, Bf. [Thilo] von Merseburg 30 fl.23, Smassmann von Rappoltstein 30 fl., Gelnhausen 18 fl., Ff. von Anhalt 24 fl., Gf. Johann von Sonnenberg 24 fl., Gff. von Barby 24 fl., Augsburg 90 fl., Gf. Heinrich von Schwarzburg 30 fl., Gf. Ernst von Mansfeld 16 fl., Stadt Dortmund (Dorment) 36 fl., Hg. [Wilhelm] von Jülich 100 fl., Gff. Albrecht und Georg von Hohenlohe 40 fl., Lgf. [Wilhelm] von Hessen 100 fl., Gf. von Wied 12 fl., Ebf. [Ernst] von Magdeburg 124 fl., Gf. Johann von Holstein-Schaumburg 18 fl., Gf. Gebhard von Mansfeld 16 fl., Gf. Albrecht von Mansfeld 16 fl. – Gesamtsumme: 1858 fl.

[13.] Fiskalgefälle: Bürgermeister und Rat der Stadt Esslingen 200 fl., Bf. und Kapitel von Eichstätt 24 fl., Christoph von Lentersheim 60 fl.24, Erhard Wolf aus Nürnberg 150 fl., Georg von Schaumberg (Schauenperg) pro absolutione 10 fl. – Gesamtsumme: 444 fl.

[14.] Kanzleigefälle: von der Ankunft des Kammerrichters in Regensburg am 29.9. (Michahelis) bis zum 13. Dezember 1507 für allerlay brief 164 fl., 6 kr., 1 d. Für die Kanzlei und das Kammergericht wurden davon 27 fl. abzgl. 9 kr. ausgegeben, womit 136 fl., 3 Ort übrig blieben.

13. Dezember 1507–16. Mai 1508, für allerlay brief und copeyen 352 fl., 6½ d.; Ausgaben für Kanzlei und Kammergericht 172 fl., 17½ d.; Rest 239 fl., 3 ß, 2½ d.

16. Mai-10. Juni, für allerlay brief und copeyen 167 fl., 1 Ort, 4½ ß; Ausgaben der Kanzlei 4 ß, 1 h.; Rest 167 fl., 2 ß, 12 d.

10. Juni-12. Juli, für allerlay brief und copeyen 41 fl., 2 ß, 4 d.; Ausgaben der Kanzlei 13 kr., 1 d.; Rest 41 fl., 5 kr.

12. Juli-24. August, fur allerlay brief und copien 71 fl., 4½ ß; Ausgaben der Kanzlei 2 fl., 2 ß, 4 d.; Rest 69 fl., 11 d.

24. August-4. November, fur allerlay brief 198 fl., 86 d., 1 h.

4. November-18. Dezember, fur allerlay brief 156 fl., 5 ß, 27 d.25 

Anmerkungen

1
 Vgl. Nr. 271, Anm. 6.
a
 Kff.] In B danach: Mainz hat verschreibung.
2
 In der Beilage zu einem Schreiben Kf. Friedrichs von Sachsen an Anton Tucher vom 14.3.1512 (Konz. Altenburg; HStA Weimar, Reg. E, Nr. 226, fol. 2–3) wird bezüglich des kursächsischen Kammerzielers festgestellt: Item seit des gehaltnen ksl. reichstags zu Costenz Ao. 1507 ist in namen und von wegen meiner gnst. und gn. Hh., Hg. Friderichs Kf. und Hg. Johannsen zu Sachsen gepruder, nicht mer dann die erst irer ftl. Gnn. gepurnüß und aufgelegt anzal 120 fl. bei dem rat zu Nurmberg erlegt und bezalt und nemlich am mitwoch nach Ambrosii [5.4.] Ao. 1508 (ebd., fol. 4).
Mit Mandat vom 7.9. forderte der Kammerrichter Bf. Wiguläus von Passau Ebf. Hermann von Köln unter Hinweis auf den gegen ihn eröffneten Fiskalprozeß (erneut) auf, den Kammerzieler zu entrichten (Kop. Regensburg, vigilia nativitatis; UB Heidelberg, Cod. Pal. Germ. 492, fol. 436–436’). Am gleichen Tag erteilten der Kammerrichter und der ksl. Fiskal Croaria den Assessoren Gf. Adam von Beichlingen und Dr. Johann Fürderer Vollmacht zur Einsammlung des Kammerzielers bei den säumigen Ständen (Kop., vigilia nativitatis; ebd., fol. 578’, 580’).
b
–b Bf. ... 65 fl.] Fehlt in B. – D.h. diese Zahlungen gingen nach dem 7.8.1508 ein.
3
 Für das im Anschlag [Nr. 272, Pkt. 3, fol. 578] ebenfalls aufgelistete und wegen unterlassener Zahlung aufgrund einer Fiskalklage vor das Kammergericht zitierte Bm. Brandenburg hatte Kf. Joachim von Brandenburg ebenso wie für die Bmm. Lebus und Havelberg die bislang anerkannte Exemtion von Reichsanschlägen geltend gemacht. Das Kammergericht bewilligte auf die Intervention des Kf. jedoch lediglich, beim Fiskal die Aussetzung des Verfahrens bis zum 10.8. (Laurency) zu beantragen. Auf Bitten des Kf. befahl Ks. Maximilian am 31.8. die Einstellung aller Verfahren gegen den Bf. von Brandenburg und anderer von Kurbrandenburg eximierter Stände bis zum nächsten RT (Kop. Turnhout; GStA Berlin, Repos. 17, Nr. 4d, Fasz. 1, fol. 3–3’. Mit Schreiben vom gleichen Datum an Kf. Joachim übersandte Abschrift, Or. Turnhout, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. J. Renner; ebd., fol. 2–2’). Bf. Hieronymus sah sich jedoch angesichts erneuter ksl. Mandate zur Leistung der Ungarnhilfe [von 1505] sowie der Romzughilfe und des Kammerzielers gezwungen, am 6.4.1509 zu erklären, daß seine Amtsvorgänger niemals Abgaben und Steuern an die röm. Kss. und Kgg. geleistet hätten, sondern immer in den kurbrandenburgischen Anschlag einbezogen gewesen seien. Das Hochstift sei auch finanziell nicht zu den geforderten Zahlungen imstande. Der Bf. bevollmächtigte deshalb Dr. Johann Rehlinger als seinen Rechtsvertreter vor dem ksl. Kammergericht (Kop. Brandenburg, am karen freitag; ebd., fol. 5–6’). Vgl. Raumer, Unterordnung, S. 44f.
4
 Ergänzung gemäß B.
5
 Bezahlung am 2.4.1508 gemäß Beschluß der Ordensversammlung in Mergentheim vom 18.11.1507 (Biskup/Janosz-Biskupowa, Protokolle, Nr. 20, hier S. 112).
6
 Bzgl. der Restsumme vgl. unter Pkt. 12.
c
–c Hg. ... 80 fl.] Fehlt in B. – D.h. diese Zahlungen gingen nach dem 7.8.1508 ein. Laut einem von der Legstadt Nürnberg an den Kammerrichter Bf. Wiguläus von Passau mit Schreiben vom 15.11. übersandten Verzeichnis wurde der Beitrag Pommerns etwa erst am 24.10. bezahlt (Kop., mitwoch nach St. Martins tag;StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Nürnberger Briefbücher 62, fol. 199’-200).
7
 Mit Mandat vom 31.5.1508 forderte der Kammerrichter, Bf. Wiguläus von Passau, Hg. Karl von Burgund zur Zahlung seines fälligen Anteils am Kammerzieler in Höhe von 180 fl. auf (Kop. Regensburg; UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 492, fol. 451–452) – natürlich vergeblich. Der Kammerrichter und die ihm zugeordneten Einnehmer mahnten Hg. Wolfgang von Bayern am 18.5., seinen Beitrag von 50 fl. zu bezahlen, und wiesen ihn darauf hin, daß gegen säumige Stände prozessiert würde, wie auch gegen vilen Kff., Ff. und andern stenden solich process ausgangen (Or. Regensburg, pfinztag nach jubilate; HStA München, KÄA 3136, fol. 328–328’). Hg. Wolfgang machte wie bei der Romzughilfe [vgl. Nr. 797] geltend, daß sein verstorbener Bruder Hg. Albrecht sich verpflichtet habe, für das gesamte Hm. Bayern die Reichssteuern zu bezahlen (Konz., s.d., jedoch nach dem 18.5.1508; ebd., fol. 310 ¼). Der Kammerrichter Bf. Wiguläus von Passau und die ihm zugeordneten Einnehmer konstatierten in ihrer Antwort, gemäß dem Konstanzer RAb [Nr. 268, § 22, fol. 567’] gegen säumige Stände vorgehen zu müssen, räumten Hg. Wolfgang jedoch eine Frist bis zu der wegen des Streits über die Romzughilfe – auf den 26.6. – anberaumten Anhörung ein (Or. Regensburg, sontag nach exaudi [11.6.]1508; ebd., fol. 312–312’). Hg. Wolfgang nahm diesen Termin jedoch nicht wahr (Hg. Wolfgang an Kammerrichter und Beisitzer, Konz. München, sambstag nach Viti [17.6.]1508; ebd., fol. 311–311’). – Laut einem am 14.3.1509 an den Kammerrichter Bf. Wiguläus von Passau übersandten Nürnberger Verzeichnis bezahlte Gf. Hermann von Henneberg seinen Beitrag von 24 fl. nachträglich (Kop., mitwoch nach oculi;StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Briefbücher 63, fol. 150–150’).
d
 34 fl.] Richtig in B: 24 fl.
e
–e Kaspar ... 24 fl.] Fehlt in B. – D.h. diese Zahlungen gingen nach dem 7.8.1508 ein.
8
 Die Gff. von Stolberg verweigerten die Zahlung des als überhöht erachteten Kammerzielers (Brückner, Reichsstandschaft, S. 206f.). Vgl. auch Anm. 23.
9
 Quittung der Stadt Nürnberg für Abt Konrad vom 24.5.1508 (Or. Perg. m. S., mittwoch nach dem sonntag cantate; HStA Stuttgart, B 486, U 274).
10
 Quittung der Stadt Nürnberg für Abt Simon vom 24.5.1508 (Regest: Maurer/Seiler, Urkunden, Nr. 738, S. 267).
11
 Bf. Wiguläus von Passau wies mit Schreiben vom 21.11.1508 die Forderung der oberelsässischen Regierung zurück, auf die Erhebung des Kammerzielers vom Johanniterordensmeister Johannes Heggenzer sowie von den Hh. von Falkenstein (Valckenstein) und Staufen (Steuffen) zu verzichten. Er verwies darauf, daß er mit seinem Vorgehen die Bestimmungen des Konstanzer RAb [Nr. 268, § 22] umsetze und der Fiskalprozeß nicht ohne rechtlichen Entscheid abgebrochen werden könne (Kop. Regensburg; TLA Innsbruck, Urk. I/8040/2).
12
 Äbtissin Bonizet von Herford verweigerte die Zahlung des Kammerzielers und machte die unmittelbare Unterstellung des Klosters unter den Hl. Stuhl geltend (Unterlagen zum Fiskalprozeß von 1512 s. Harpprecht, Staatsarchiv III, S. 287–289). Das von Salzburg eximierte Bm. Chiemsee leistete ebenfalls keine Zahlung (ebd., S. 130f.).
f
 100 fl.] In B richtig: 110 fl.
13
 Quittung der Stadt Nürnberg für Nördlingen vom 16.9.1508 (Or. Perg. m. S., sambstag nach des hl. creuztag; StdA Nördlingen, U 7200).
g
 13 fl.] In B richtig: 18 fl.
14
 Quittung der Stadt Nürnberg für Hans Tegler als Bevollmächtigten der Stadt Kempten vom 8.7.1508 (Or. Perg. m. S.; StA Augsburg, Rst. Kempten, Urk. 882/1).
h
 100 fl.] In B richtig: 110 fl.
i
 20 fl.] In B richtig: 22 fl.
j
 100 fl.] In B richtig: 110 fl.
k
 100 fl.] In B richtig: 110 fl. – Quittung der Stadt Nürnberg für Lübeck über den Empfang dieser Summe (Or. Perg. m. S., mitwochen nach St. Jacobs tag im schnit [26.7.]1508; StdA Lübeck, ASA In., Camera Imperialis 6/1, unfol.).
15
 Die Zahlung erfolgte laut Eintrag im Mühlhäuser Kämmereiregister am 19.4.1508 (StdA Mühlhausen, 2000, Nr. 21, fol. 118, s.v. In causis regis Romanorum).
16
 Der wiederholt als Göttinger Interessenvertreter auftretende Dr. Hartmann Bgf. von Kirchberg übersandte dem Göttinger Prokurator am ksl. Kammergericht, Johann Rehlinger, mit Schreiben vom 25.6.1508 Unterlagen für den Fiskalprozeß (Kop. Hammelburg, sontags nach Johannis baptiste; StdA Göttingen, AA, Staatsverwaltung, Reichs- und Kreis-Nexus, Nr. 17, unfol.). Demnach wurde das Geld für den Fall in Nürnberg hinterlegt, daß das Verfahren zum Nachteil der Stadt ausgehen würde; das Datum der Hinterlegung sollte dann als Zahlungstermin gelten. Nürnberg quittierte am 28.6. den Eingang des unter Protest gezahlten Göttinger Kammerzielers. Sollte das Kammergericht die Zugehörigkeit der Stadt zum Haus Braunschweig anerkennen, würde das Geld zurückerstattet (Kop., mitwoch St. Peter und Paulus abent; ebd., Nr. 11, unfol. Regest: Hasselblatt/Kaestner, Urkunden, Nr. 40, S. 35). Vgl. Schmidt, Städtetag, S. 43.
l
–l Friedberg ... 42 fl.] Fehlt in B. – D.h. diese Zahlungen gingen nach dem 7.8.1508 ein.
17
 Quittung der Stadt Nürnberg für St. Gallen vom 7.11.1508 (Or. Perg., eritag nach St. Lenhardstag; StdA St. Gallen, Tr. VII.7.5).
18
 In einem jedenfalls auf nach dem 2.4.1508 zu datierenden Schreiben ersuchte der Kammerrichter Bf. Wiguläus von Passau den Ulmer Magistrat und Abt [Wilhelm] von Weißenburg, die mit der Einsammlung der Beiträge kleinerer Reichsstädte bzw. von Reichsprälaten beauftragt worden waren, die angefallenen Gelder unverzüglich nach Nürnberg zu schicken und die Zahler sowie die säumigen Städte zu melden (Kop., s.d., UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 492, fol. 435–436). Laut einem späteren Gutachten bewilligten Kammerrichter und Beisitzer der hier nicht aufgelisteten Stadt Metz wegen ihrer exponierten Lage gegenüber Frankreich eine Reduzierung des Kammerzielers auf 67 fl. (Gutachten über den Kammerzieler, dt. Or./frz. Kop., s.d., jedoch nach 1532; AM Metz, AA 6/12, unfol.).
m
–m Gesamtsumme ... 27 d.] Fehlt in B.
19
 Quittung des Kammerrichters Bf. Wiguläus von Passau vom 25.6.1508 (Kop. Regensburg; HStA München, K.blau 103/2c3, fol. 93).
20
 Der Komtur der Deutschordensballei an der Etsch, Heinrich von Knöringen, beantwortete eine Mahnung zur Zahlung des Kammerzielers, daß er mit 60 fl. höher als manche Ff. veranschlagt worden sei, daß er dem Haus Österreich und der Gft. Tirol unterstehe und im übrigen einen erheblichen Beitrag zum derzeitigen Krieg [gegen Venedig] geleistet habe. Der Adressat seines Schreibens wandte sich daraufhin im Namen des Ks. an das Reichskammergericht, gegen den Landkomtur in dieser Angelegenheit nichts weiter zu unternehmen und die Erklärung Ks. Maximilians abzuwarten (N.N., wahrscheinlich die ksl. Kriegsräte zu Trient, an Kammerrichter und Beisitzer des ksl. Kammergerichts, Konz. mit ex.-Verm., Trient, 1.6.1508; HHStA Wien, Maximiliana 19, Konv. 4, fol. 1–2).
21
 = Matthias, Hieronymus, Georg, Wilhelm und Albrecht Schenken von Limpurg (Schwennicke, Europäische Stammtafeln NF XVI, Tafel 139).
22
 Hg. Georg übersandte das Geld am 21.9.1508, nachdem sein Vorschlag, daß sein Beitrag zum Kammerzieler von Gf. Adam von Beichlingen übernommen und von dessen Sold abgezogen werden sollte, abgelehnt worden war. Er weigerte sich jedoch, den – von ihm also auf 25 fl. veranschlagten – Anteil seines Bruders Hg. Heinrich zu übernehmen (Hg. Georg von Sachsen an Kammerrichter und Beisitzer, Konz. Eckartsburg (Eckersperg), dornstags Mathei apostoli; HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10077/2, fol. 10–11’).
23
 Die Zahlung für den Bf. übernahm Hg. Georg von Sachsen – nachdem er das Geld von Bf. Thilo erhalten hatte (Hg. Georg an Bf. Thilo, Or. Dresden, dinstag nach Donati martiris [8.8.]1508; HStA Dresden, Sekundogeniturherzogtum Sachsen-Merseburg, Stift Merseburg, Nr. 9011/6, fol. 2–2’). Zugleich erneuerte er seine Forderung gegenüber dem Reichskammergericht, die in seinem Fm. ansässigen Bff., Gff. und Hh. – gemeint sind die Bff. Thilo von Merseburg und Johann von Meißen, die Gff. von Schwarzburg, Gf. Heinrich von Stolberg, die Gff. von Honstein, die Gff. von Mansfeld, Gf. Adam von Beichlingen, Hugo Bgf. von Leisnig, die Hh. von Schönburg und die Schenken von Tautenburg – wegen des Kammerzielers nicht zu behelligen. Er bestritt, daß diese Stände gemäß dem Beschluß des RT zur Finanzierung des Gerichts verpflichtet worden waren – nachdem wir uf sulchem tag biß zum beschliß [!] gewest –, und machte vielmehr geltend, daß gemäß Reichsbeschluß [Nr. 268, § 8] die Exemtionen von Ständen in Kraft bleiben sollten. Er hätte sich sonst schon auf dem RT gegen die Verletzung seiner Rechte zur Wehr gesetzt. Falls das Kammergericht seinen Standpunkt nicht akzeptieren würde, kündigte er Appellationen an Ks. und RT an [Nachweis: wie Anm. 22]. Vgl. Harpprecht, Staatsarchiv III, S. 43–49, §§ 29–33; S. 176–198, Nrr. CLVIII-CLX.
24
 Zum Fiskalprozeß gegen Christoph von Lentersheim wegen am Nürnberger Bürger Bernhard Behaim verübten Raubes vgl. Harpprecht, Staats-Archiv II, Nrr. CXLI-CXLV, S. 457–464.
25
 Der Rest des Stückes fehlt.