Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Klagenfurt, KLA, Ständisches Archiv I, Akten, Sch. 651, Fasz. 4, fol. 51–53’ (Kop.).

Wie der Ks. in seiner vorgelegten Instruktion [Nr. 46] selbst erklärt hat, wurde der Krieg gegen Venedig wegen des Reiches eröffnet. Er soll deshalb die Reichsstände um Hilfe bei der Rückeroberung der erlittenen Verluste ersuchen. Da diese zuvor den Ks. in dieser Angelegenheit beraten haben, werden sie diese Hilfe zweifellos auch bewilligen. Was die obderennsischen Stände dann gemeinsam mit anderen Erbländern leisten können, werden sie tun. Der Ks. kann selbst ermessen, dass die Hilfe der Erblande ohne die Unterstützung des Reiches wenig bewirken würde. Seiner Aufforderung zum Besuch des Wormser Reichstag wollen sie Folge leisten, wenn dies die anderen Erbländer ebenfalls tun, doch alweg dem haus Osterreich und gemainer landschaft an iren freihaiten und altem herkomen unvergriffen und on schaden. […].1

Anmerkungen

1
 Die in Krems versammelten Landstände Österreichs unter der Enns hatten ihre Vertreter auf dem Ausschusslandtag bezüglich des Wormser RT lediglich angewiesen, mit den übrigen niederösterreichischen Deputierten auf der Grundlage der ksl. Instruktion über den gemeinsamen Vortrag an die Reichsstände zu beraten und die Verhandlungen mit den dort anwesenden burgundischen Vertretern vorzubereiten (Instruktion zum Ausschusslandtag in Wien oder Wiener Neustadt, Konz. Krems, 5.10.1508; NÖLA St. Pölten, Landtagshandlungen, Kart. 1, Fasz. mit der Aufschr.: Landtag der niederösterr. vier Stände zu Krems, den 29.9.1508, fol. 43–44’, hier 44. Kredenzbrief für Gesandte vom gleichen Datum; besch. Kop., ebd., fol. 18’–19).