Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Enttäuschung über die ksl. Ladung (im Erfurter Streitfall), Hoffen auf Kirchmüllers weitere Unterstützungsbereitschaft; [2.] Ersuchen um Übersendung weiterer Neuigkeiten.

Weimar, 18. Juni 1512

Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 58, fol. 78a, Konz.

[1.] Hat Kirchmüllers Schreiben vom 19. Mai (Nr. 1091) erhalten und ist über dessen Bemühungen erfreut. Und hetten uns der citation der vertrostung nach, so ksl. Mt. uns oftmals in diser sache hat tun lassen, gar nit versehen. Und das uns der abschied [Nr. 1143 [5.]] nit wil gestanden werden, wie wir euch und H. Wilhelm [von Wolfstein] bericht haben, mogt ir frey sagen, das er uns nit anders wurd, hoffen auch, Renner und Villinger sollen uns daz gesteen. Allein ksl. Mt. als unsern herrn wellen wir in dem nit gestraft haben, von euch gutlich begerend, ir wellet euch unser sachen nachmals, wu ir der gedenken hett, zum besten lassen bevolhen sein. Und wolt ein guter Sachs beleiben, als wir sonder vertrauen zu euch haben. In dem tut ir uns sonder gefallen, daz wir in gnaden gegen euch zu erkennen geneigt sein. Datum zu Wymar am 18. tag Junii Ao. domini 1512.

[2.] Zettel: Wir haben auch die zeytung, so ir uns uberschickt, zu gefallen vernomen und begern, ir wellet uns, wu euch der mer zukomen und sonst die hofmer sein werden, sovil sich zymt, auch nit verhalten. Wir wern auch wol geneigt gewest, euch mer zu schreiben. So hat uns doch Pfeffinger bericht, daz ir ytzo ein zeit nit am hof sein werd. Darumb wir solchs underlassen. Wolten wir euch nit verhalten. Ut supra.