Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Bitte Hg. Johanns und seiner Gemahlin Maria um die Belehnung mit den Ftt. Jülich und Berg; [2.] Gewährung eines dreijährigen Aufschubs für den Lehensempfang; [3.] Zusicherung der Belehnung nach Ablauf dieser Frist.

[Köln, Mitte September 1512]

Konz. Kop.: A) Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 203, fol.13a-14b (Vermerk vor dem Stück von anderer Hand: Dise copie hait der Sarenteyner, canzler, by sich gehadt ind der ksl. Mt. vurgehalden).

Konz.: B) Ebd., fol. 15a-17a (von der Hand des Jülicher Kanzlers Wilhelm Lüninck).

[1.] Wir, Maximilian etc., bekennen vor uns und unser nachkomen am Reich offentlich mit desem brieve und tun kunt menniglich, das uns de hoichgeborn Johans etc. und Marie, syne elige gemahel, wyland Hg. Wilhelms zu Guylg und zum Berg verlassen tochter, unser lb. oheim, mueme, F. und F.in, demeitiglich ersucht und gebeten haben, das wir inen in craft der bewilligonge, so wir wyland dem bemelten Wilhelmen, Hg. zu Guylg und Berge, in zeit seins lebens bemelter Ftt. Guylg und Berge halber getain, als erwelter röm. Ks., deselben zu verlyhen, geruchten wollen. Das wir ditsmails aus etligen ursachen angestelt.

[2.] Und aber in betrachtonge der getruwen dienste, so uns und dem hl. Reich bemelter Hg. Wilhelm getain hait, auch Hg. Johanns vurgenannt tun mach, haben wir denselben Hg. Johansen und seiner gemahel Marien obgenant in craft solicher vor angezeigter bewilligonge de lehenuntfenknys aind regalien–a der angezeigter Ftt. Guylg und Berg und alles anders, so wylant obgemelter Hg. Wilhelm van wylant unserm lb. H. und vater [Ks. Friedrich III.] etc. und uns und dem hl. Reich zu lehen gehabt und getragen hait, drey jair lank de nehesten nach datum dis briefs genedinklich uysgestalt hain und uysstellen [sic!] vestlich in craft disselben briefs, so das de vurgenannten unse ohem und moeme de gedachten Ftt. mitsampt anderen lehenschaften vorgemelt deselbe zeit aus geruwelich innehaben, nutzen, nyessen und alle und jede oberkeiten, herlichkeiden, regalien und anders, we wylant Hg. Wilhelm zu Guylg und Berg de ingehabt und gebraucht hait, gebrauchen sullen und moigen aen unser und meniglichs irong, hyndernis und wedersprechen.

[3.] bWir wollen auch gemelten Hg. Johans und syner lb. gemahel by obgenanten Ftt. und landen laut vorgedachter verwilligonge hanthaben ind behalten. Vorter geloben wir, Maximilian etc. vorgenannt, vor uns und unser nachkomen am Reich, das wir zu ausgange der vorgerurten nehestkomen dreyen jare gedachten Hg. Johansen und Marie, seine gemahel, mit den Ftt. von Guylg und Berge und yren anhengen, das vam Reich lehenrürich ist, luyde und inhalde gemelter verwilligonge, brieve ind siegel, wir vormaels Hg. Wilhelmen obgenant gedain ind gegeben, genedinklich belehenen und yre liebden dan auch vorter daby hanthaben und halten wollen und sollen sonder alle argelist. Dis in urkunde etc.–b

Anmerkungen

a
–a A am Rand von anderer Hand hinzugefügt.
b
–b A senkrecht durchgestrichen