Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Berücksichtigung Landgf. Wilhelms d. Ä. und seiner Erben im Rahmen der von den hessischen Landständen zu leistenden Erbhuldigung und Lehenspflicht.

Köln, 18. September 1512

Orig. Perg. m. S.: Weimar, HStA, EGA, Reg. F Nr. 394.
Kop.: Marburg, StA, Best. 2 Nr. 121, o. Fol.
Konz.: Wien, HHStA, RK, Maximiliana 28 (alt 21b) 1512 Sept., fol. 63a-64a.
Regest: Demandt, Regesten, Nr. 2091.

Ks. Maximilian bekundet, daß er auf dem Kölner Reichstag im Konflikt zwischen Landgf. Wilhelm d. Ä. von Hessen und seiner Gemahlin Anna einerseits und dem hessischen Regiment andererseits eine Entscheidung getroffen hat (Nr. 1244) und dazu hiermit ergänzend verfügt, das die erbhuldigung, lehen- und ander phlicht, nach abgang weiland Landgf. Wilhelmen des mitlern beschehen, aoder die, so noch hinfur beschehen mochten,–a [dergestalt erfolgen sollen,] das ain lantschaft Landgf. Philipsen, des obgenanten Landgf. Wilhelmen des mitlern verlassen sune, und seinen leibslehenerben und ob derselbig on leibslehenerben abgieng, alsdann Landgf. Wilhelmen [d. Ä.], ob der in leben were, oder seinen ehelichen leibslehenserben, wo er der auch verlassen hette, [schwören soll,] gehorsam und gewertig zu sein und das es bey denselben erbhuldigung, lehen- und andern phlichten beleiben und furter dermassen gehalten werden solle etc., [daß sie] Landgf. Wilhelmen und sein leibslehenserben vor und nach in al weg zu allen iren gerechtigkaiten mit begreifen und tailhaftig machen und sein sollen dergestalt: Wo der almechtig Got Landgf. Wilhelmen sein gesunthait widerumb verleihen, also das er zu regierung vermuglichen und geschickt sein und, wie sich gepurt, restituirt oder das ime von Got eelich mandlich leibslehenserben verlihen wurden, so sollen die gemelten erbhuldigung, lehen- und ander phlicht, wie vorgemelt ist, dem obgedachten Landgf. Wilhelmen unabbruchlich sein, sunder ime und seinen eelichen mandlichen leibslehenserben, ob er die, wie obsteet, uberkäme, alles das volgen und werden, darzu sy gerechtigkeit haben, unangesehen, ob Landgf. Philipp dieselben zeit in leben sein oder leibslehenserben haben wurde oder nit. Wir gereden und versprechen auch hiemit als röm. Ks. wissentlich in craft diß briefs, den gedachten Landgf. Wilhelmen bey dem hieoben angezeigten entscheid zu hanthaben, zu schutzen und zu schirmen und dawider nit dringen, bekumern oder beschweren zu lassen in kein weis. Zu urkunt diß briefs, besigelt mit unserm anhangenden insigel, datum Coln 18. Septembris Ao. etc. 12.

Anmerkungen

a
–a Im Konz. am Rand hinzugefügt.