Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ablehnung einer Stellungnahme zu Aussagen der Landauer Gesandten; [2.] Ungerechtfertigtes Vorgehen Landaus bei der Pfandlösung.

[Trier, 2. Juli 1512]

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 27 (alt 21a) 1512 Mai, fol. 32a u. b, Orig. Pap..

[1.] Dweil den von Landaue unsers heutigen montlichen vortrags [Nr. 1250 [3.]] abschrift und bedacht bis nechst freytags frue zugelassen [Nr. 1250 [7.]], mit dem anhang, ob wir von unsers gn. H. von Spiers wegen unser montlich vorprengen corrigirn, meren ader myndern wolten, dasselbig auch gut macht zu haben, und dan die von Landaue in irer zweiten schrift under anderm zweyerlei anregen, damit sie euer Gn. und gonst wider unsern gn. H. zu bewegen understeen, erstlich mit dem, als solt unser gn. H. die von Landaue mit onzymlicher belestigung und uberdringen verursacht hain, solich ire geübt handlung furzunemen, am andern, als ob die verpfandung Landaues on wissen und verwilligung der Kff. bescheen were etc., so geben wir uf solichs (doch mit vorgender protestation, durch solh bericht nit von unser gefreyten clagen zu schreiten oder in einich ander handlung uns zu begeben) diese bericht, das die von Landaue alle solich ire vermeinten beschwerd am ksl. camergericht gegenwersweis wider unsers gn. H. clagen vorbracht. Do solich sachen und artikel auch noch onentscheiden rechtlichen hangen. Darumb inen dieser zeit daruf wyter zu antworten on noit.

Uf das ander, da sie anregen, als ob die pfandschaft Landau on verwilligung der Kff. beschehen etc., ist unser gn. H. noch wir, ien, den von Landaue, darumb zu antworten, nit schuldig, sonder allein ksl. Mt. als demjen, der die losung zu tun hait. Aber ksl. Mt. ist des stücks noitturftiglich bericht, zudem, so weiß unser gn. H. nochmals und so man in dem fall von der pfantschaft ader losung zu reden were [sic!] und unser gn. H. zuvor wider ingesetzt würde, deshalb erbar bericht und anzeige zu tun.

[2.] Ob auch gleich das alles nit, doch onbegeben der warheit, und die sachen geschaffen, wie die von Landaue anzeigen, das sich dannoch mit warheit nymmer befinden soll, so hett dannoch den von Landau ire geubte und furgenomen handlung gegen unserm gn. H. und seiner Gn. stieft der stadt Landau halb, dero unser gn. H. und vorfarn Bff. zu Spier bey 200 jaren mit gutem tytel und glauben in beseß gewest, mitnichten gezümen oder gebürt, sein Gn. und stift also unverhort und onerloester ding des gebürenden pfantschillings seines inhabenden pfands on rechtlich herorterung zu entsetzen.