Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Nürnberg, 2. Mai 1512 (sonntag jubilate)
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 167a-168b, Kop.
Bestätigt den Empfang von Pfinzings (nicht vorliegenden) Schreiben und des (ebenfalls nicht vorliegenden) Briefes seines Bruders Ulrich aus Trier mit der Mitteilung, was er (M. Pfinzing) nach dem Tod Dr. Topplers auf dem Reichstag beim Ks. gegen die Klagen der Mgff. (Friedrich und Kasimir von Ansbach-Kulmbach) unternommen hat, sowie mit seinem Antrag auf Belehnung mit der Propstei zu St. Sebald. Dankt ihm für seine Bemühungen. Hat ihn aufgrund des nachdrücklichen Ersuchens des Ks. und Zyprians von Serntein mit der Propstei zu St. Sebald belehnt, allerdings ist die Übernahme dieses Amtes mit einigen (im einzelnen dargelegten) Besonderheiten und Schwierigkeiten verbunden.1
Was die Klagen betrifft, die die Mgff. beim Ks. gegen Nürnberg erhoben haben, erscheint es gegenwärtig nicht sinnvoll, schriftlich darauf zu antworten. Der Ks. wird wohl die durch Pfinzing vorgetragene Entschuldigung akzeptieren und sich nicht ungnädig zeigen. Falls die Mgff. erneut Beschwerden vorbringen, soll Pfinzing Nürnberg wiederum rechtfertigen.
Zettel: Bittet ihn, Nürnberg für sein Fernbleiben vom Reichstag nochmals zu entschuldigen, dann wir seind glaublich gewarnt und des den unsern von etlichen tapfern vom adel im land zu Franken kundschaft zukommen, das in unser stat vilveltig geschoben werde, auf unsere ratsfreund, wann sie auf den reichstag, wie man sich vermutet, ausreiten wurden, aufsehen zu haben. Deshalb unsere gemuet nit ist, doselbsthin zu schicken. Dardurch ir abermaln grund habt, uns zu entschuldigen. So wirdet auch unsers fugs nit sein, uber solche warnung dem glait zu trauen, dann es wenig furtregt, wie euch selbst ist unverporgen.