Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte um Beschleunigung der Entscheidung im Konflikt Straßburgs mit Albrecht Rufart.

[Köln, August 1512]1

Straßburg, AM, AA 336, fol. 95a, Konz.

Supplication Albrecht Rufarts halb remission an daz camergericht

Großmechtigster Ks., allergnst. H., vor uwer ksl. Mt. hofrät swebt ein handel zwischen dem vesten Albrecht Kessel, genant Ruffart, uf eyn und euer ksl. Mt. gehorsamen undertanen meister und rat der stat Straßburg anders teils, betreffend einen erbfal, darin dann ein stat Straßburg yetzt lenger dann jar und tag euer ksl. Mt. hof durch ir botschaft nochgereiset und zu swären costen gefürt und doch die sachen noch zu zeiten nit witer broht, dann daz bemelter Ruffart eins bybringens sich vermessen, daz er solch vorderung zu tun macht und gewalt hab. In der sach zu ziten im houbthandel nichts gehandelt worden. Dwil nun die sachen sich dermossen in die harren verziehen und zu besorgen, noch in langer zit nit zu end broht werd, deshalb dann es beyden teilen beswärlich, mit solchen costen uwer ksl. Mt. hof nochzureisen, so ist an uwer ksl. Mt. eins rats der stat Straßburg demutig bit und beger, uwer ksl. Mt. woll die partien und den handel an euer ksl. Mt. cammergericht remittieren und wisen, domit die sach und handel mit destmyndern costen beider teil zu end broht und sinen rechtlichen entscheit empfahen mög. Es will ouch anwalt eins rats der stat Straßburg vermeynen, solch remission und wisung werd Albrecht Rufart nit mynder dann einer stat Straßburg gefällig und anzenemen sin.

Anmerkungen

1
 In seinem Bericht aus Trier vom 21. Juni (Nr. 1768 [4.]) hatte der Straßburger Gesandte Valentin Scholl darüber geklagt, daß im Streitfall Rufart kein Fortschritt zu verzeichnen sei. Deshalb versuchten die Straßburger Gesandten offenkundig, das Verfahren auf dem Kölner Reichstag durch eine Supplikation an den Ks. voranzubringen.