Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Gemäß Wunsch des Ks. kein weitergehender Beschluß des Schwäbischen Bundes zum Erfurter Streitfall; [2.] Ksl. Abschied in diesem Konflikt.

Augsburg, 27. Mai 1510

Augsburg, StadtA, Literalien 1510, o. Fol., Kop.

Actum montags nach trinitate Ao. etc. decimo

[1.] Item als mein gnst. H. von Menz uf dem tag yetz alhie zu Augspurg gleycherweys wie uf dem jungstgehalten tag zu Ulm 1 der gefangen halb, so seinen ftl. Gn. wider den landfriden und die pillichait durch Friderichen Thon, meines gnst. H. von Sachsen houptman zu Weimar etc., angenomen sein, anpringen getan und in craft der aynung zu entledigung der gefangen hilf, rat und bystand begert [Nr. 127 Anm. 2], hat gemaine versamlung des bunds aus redlichen, beweglichen ursachen, mermal erzelt, auch meinem gnst. H. von Menz und der sach allenthalben ze gut bisher ufgehalten und uf heut, montags nach trinitatis, uf das undertenig anhalten, deshalben by ksl. Mt. mer dann ainmal beschehen, von ksl. Mt. antwurt empfangen, das die gefangen all geledigt und in ksl. Mt. hand gestellt [sind]. Es sey auch ksl. Mt. unzweyfenlicher zuversicht, seiner Mt. werd der andern mitel halb von Hg. Friderichen von Sachsen der gehorsam auch gelebt, und demnach seiner Mt. beger, ditzmals verrer nit zu erkennen. Das alles ist von gemainer versamlung des punds meins gnst. H. von Menz canzler [Dr. Johann von Dalheim] furgehalten, mit gutlichem ansuchen, nachdem meins gnst. H. von Meinz begern gnug getan und die gefangen geledigt seyen, die versamlung des punds der erkantnus zu erlaßen. Das hat gemelter canzler aus angezaigten ursachen, im in underred der sachen eroffet, gütlich angenomen und gewilligt, doch mit bitt, by ksl. Mt. anzesuchen, das dem andern auch nachkomen und volg getan werd. Das ist by inen, wie sich gepürt, gepeten und durch ksl. Mt. rat antwurt worden, das sie des wollen getreu furderer sein. Es werd auch ksl. Mt. die comission uf die comissarien, in dem miteln begriffen, aller massen stellen und ausgeen lassen, als ob die von Hg. auch gewilligt und angenomen weren.

[2.] Uf das volgen ksl. Mt. mitel und entschid hernach, und lauten also: [Folgt Nr. 158].

Anmerkungen

1
 Am 4. Februar 1510.