Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Unterredung mit EB Uriel von Mainz über eine mögliche Vermittlung Bf. Lorenz’ im Erfurter Streitfall.

Trier, 6. Juni 1512

Weimar, HStA, EGA, Reg. G Nr. 209, fol. 30, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: In seiner ftl. Gn. hand).

Gn. F. und H., wir sind andern tags [5.6.12] von unserm gnst. H. von Menz zu gast geladen und nach tisch in geheym mit ernstlicher und treuer wolmeynung von seinen Gn. angesprochen worden, ob doch ye kein weg noch von euer Gn. gefunden werden mocht, damit die irrung zwuschen seinen Gn. und unsern gnst. und gn. Hh. von Sachsen beigelegt mochten werden. Des wir seinen Gn. geantwort, das wir eigentlich wusten, das es an euer ftl. Gn. nit mangeln solt, sonder das auch euer Gn. nit froers were, dann allen teilen zu freuntschaft und gut zu tun, das euer Gn. wusten, zu hinlegung solicher irrung dinstlich sein mocht. Darauf sein Gn. sich vast [= sehr] vil, das seinen Gn. in disem handel begegnet, vernemen ließ und beschließlich, das es sein Gn. darfur hielt, nach aller gelegenhayt irer aller Gn. und der zeit nichts bequemers were, dann das ir Gn. mochten miteinander vortragen werden. In welichem allen er euer ftl. Gn., den er auch fur den besten achtet, mer vorfolgen wolt, dann ymant anderst. Wuste, seiner Gn. capitel dergleichen gegen euer Gn. maynung auch sey. Wo sich nun euer Gn. doch ichtes volg vortrosten mocht, so heet sein Gn. den vertrauen, euer Gn. solten sich der muhe nit bedauern lassen, mit beger, das wir solichs euer Gn. anzaigen wolten. Dann ehe er also am hof soll umbgezogen werden, wiewol er sich heut des, des andern tags der ander teyl eines andern gebrauchen, auch itzo gewarten sey, wes im auf ausgangne citation [vgl. Nr. 1084] verfolgen woll und dann sehe, das es des orts ader sonsten durch euer Gn. ader andere nit konn ader mog gehandelt werden, das die sachen zu ende lauf, so muß er ein anders tun. Das er gern umbging, alledieweil es ime zu umbgeen moglichen sey. Solichs haben wir dannocht im besten auch nit vorhalten wollen, den sachen nachdenkens zu haben. Bephe[l]en uns hiemit euer ftl. Gn. in aller untertenikait. Geben zu Trier am sontag trinitatis Ao. etc. 12.