Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Ksl. Verbot der Heimreise der Reichstagsteilnehmer vor Abschluß der Verhandlungen über die Reform des Reichskammergerichts und die Hilfe für den Bf. von Bamberg, intensive Verhandlungen zwischen EB Uriel von Mainz, den Hgg. von Sachsen und Erfurt; [2.] Unterstützung des Kg. von Frankreich durch böhmische Truppen; [3.] Nochmalige Bitte um Ablösung; [4.] Heimschickung Thomas Bells.
[Köln], 27. August 1512
Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 29, fol. 58, Orig. Pap. m. S.
Teildruck: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1097.
[1.] Forsichtigen, ersamen, gonstgen Hh. ond frund, ksl. Mt. ernstlig befil ond meinong ist, nimantz zo erlubein, es sey dan for des kamergerichtz halber beschlussen, auch in der hilf des Bf. von Bobenberks, dem man 100 perd van Rigs wegen zo halten zuogesakt, ond felt allen dak etwes nuhes zuo. So handelt man heftikligein zussein Menz, Saxen ond Erfort.
[2.] So ist mer hercomen, daß de Bem [= Böhmen] fast stark herauszihen zom Kg. fan Frankrich, der in 10 000 kronen geschikt ond eym reisigen 12 ond eym foßknecht 6 kronen dein manet gebein wil. Ond wiß noch nemant, wa sey auszihen werden, daß man sich ganz fersieht, diser dak for St. Michelsdak [29.9.12] nit abschiden wert.
[3.] Die Ff. haben irn abschit nemen wiln ond ir dreflig botzschaf hi willen lasen, aber ksl. Mt. hat in nit wiln erluben. Alin mynem H. van Triher ist eyn zuk forhanden, weln im ins lant faln. Darumb, gostigein, lb. Hh., willent of das forderligst eynen andern an myn statt ferorden, dan ich warlig den costein gern gespart heytt, aber ksl. Mt. wil mir nit erlubein. Ond wil uwer wisheyt ansein myn gelegenheyt, daß ich mich soliger langer zit nit fersen, min sach daheim nit darnoch geschikt, mein golt, aufhebens ond darligens, ond schulden ond ander min notorft niemand grontlig wissen dan ich alin etc.
[4.] Ich wil Tomas [Bell] forderlig hemschiken ond by im witer gelegenheyt schribein, dan ich ober onser Frauendak [8.9.12], dahem zo sein, nit hi ferliben kan. Bit deß antwort by disem botein. Geschribein mit ile den 27. Augoste Ao. 12. 1