Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Auszahlung von 200 rh. fl. an Dr. Johann von Dalheim; [2.] Verweigerte Auszahlung von 100 rh. fl. an Ernst von Welden, Bitte an Villinger um Verhinderung weiterer derartiger ksl. Zahlungsbefehle.

Frankfurt, 11. November 1512

Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 29, fol. 74, Konz.

[1.] Gruß. Hochgeachter, furnemer und gunstiger, lb. H. und besunder gut freunt, ir wist wole, wie wir euch uf ksl. gescheftbriefe [Nr. 1588] und mit was beswerde und furrede eyn erkentenus geben haben, das wir euch alles gelt des itzigen colnischen anslags, so hinder uns erlegt wirdet, bezalen und alleyn uberantworten sollen. Und wiewole noch zur zyt nicht erlegt ist, so sin wir doch von ksl. Mt., wie ir lud dieser ingeslossen copien [liegt nicht vor] vernemen werdet, darzu personlich durch Dr. Johan von Dalheym uf samstag vor dato dis briefs [6.11.12] angesucht. Desglichen hat er uns eyn brief von ksl. Mt. [liegt nicht vor] und auch eyn von unserm gn. H. von Serntein [liegt nicht vor], an ine usgangen, sehen lassen, das euch auch davon geschrieben sy. Und ob derselb brief euch so zytlich nit wurde, so sollen wir sie doch an gelde nit lassen. Darumb wir ime 200 fl. gereicht haben.

[2.] Uf montag glich nachfolgend [8.11.12] ist der streng H. Ernst von Weld, ritter etc., erschienen und auch 100 fl. uf eyn instruction von ksl. Mt. [liegt nicht vor], die er uns angezeigt, vom erlegten gelde gefordert. Wir haben ime das aber geweigert. Hat er sich horen lassen, wir werden ungnad von ksl. Mt. erlangen, dan sin gescheft wird dardurch verhindert. Solten nun wir ungnad, wo uns etwas gelts gefallen wurde, euch zu reichen, erlangen, were uns swere, wurden uns auch hinfure, solichs uf den reichstagen us angezeigten ursachen zu empfahen, entslahen. Darumb bitten wir euch dinstlichs vlys, ir wollen by ksl. Mt., unserm allergnst. H., oder dem von Serntein verfugen, uns hinfur solicher gescheft gnediglich zu erlassen, dan wir uns ye gern als die gehorsamen ksl. Mt., wo nit eyn gescheft wider das ander were, halten wollen. Das wollen umb dieselb euer wirde und achtparkeit wir mit willen gern verdienen. Datum dornstags in die Martini episcopi Ao. domini 1512.