Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10321/05, Belangent das gesprech, so zu Wormbs gehalden 1540, fol. 204r–205v (Kop.).
B koll. Konstanz StadtA, G 7 (Reformationsakten), fol. 410r–411r (Kop.); ÜS v. a. Hd. fol. 410r: Abschid zu Wormbs, 18. Januarij anno 1541.
C koll. Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 901, fol. 118r–119v (Kop.).
Druck: Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 2,1, Nr. 211 , S. 521–523; Walch, Bd. 17, Nr. 1356 , Sp. 553–554; Corp. Reform. IV, Nr. 2134, Sp. 80–81.
Nachdeme heut, den 18. tagk Januarij, der chur- und fursten, stendt und stedt der auspurgischen confession und derselben religionsvorwanten redten, gesandten und botschaften auf die angefangene handlunge des christlichen gesprechstages alhye zue Wormbs durch der ksl. Mt. oratorn und die praesidenten eyn abschiedt gegeben inhalt der ksl. Mt. schreybens [Nr. 6], an gemelten commissarium und oratorn vorfertigt, des copeyen den redten und gesandten zuegestellet, als haben sie sich volgender puncten halben auch underredet und vorglichen:
Erstlich, belangend die relacion der gepflogen handlunge, solange man alhie gelegen, wyrdet eyn yeder seyne hern und obern auß den ergangenen schriften und sonsten allenthalben nach nottorft zu berichten wissen.
Zum andern der notarien acta, das angefangene gesprech belangend, dieweyl dieselbigen yn der eyl nicht haben alhie konnen umbgeschrieben werden, mogen die fursten und stende yn unser gnedigsten und gnedigen hern, des Kf. zue Sachsen etc. und Lgf. zue Hessen etc., canzley solche acta zue yhrer gelegenheyt fordern lassen und doselbst copeyen erlangen.
Zum dritten, dieweyl auß der ksl. Mt. schrift, auch des H. von Granuell mundtliche anzeyge vormarckt, das die ksl. Mt., mit der handlunge eyner christlichen concordien yn der religion auf den yzt angesazten reychstagk fortzueschreyten, willens, wyrdet bedacht, das yn alle wege der hern theologen gegenwertikeyt doselbst wiederumb vonnöten, auch das unsere gnedigst und genedige hern und obern personlich den reychstag besuchen oder stadtlich beschicken. Derhalben sich yhre kfl. und fstl. Gn. und G., damit an yhnen disfals akeyn mangel erscheyne, yn dem allen zu erzeygen, auch bunsere gnedigst und gnedige hern Sachsen und Hessen und cdie andern mitreligionsvorwanten fursten und stende, auf daß von diesem teyle der reychstag stadtlich besucht, zu erynnern d –und zu ermhanen wissen werden–d, und sonderlich, das auch die ubrigen personen von den hern theologen, szo yzt nicht anhergeschickt und zuvorn zue Franckfurdt ym abschiedt benennet, auf den reychstag mitgeschickt werden mochten etc.
Zum vyerden, dieweyl des gleyts halben auf die gescheene und ubergebene erynnerunge ezlicher notwendiger artikel, auch beschwerunge der processen und achten halben am keyserlichen camergerichte keyn anthwort gefallen, derhalben doch der H. von Granuell guete vortrostunge gethan und die sachsischen und hessischen redte zweene hinter sich gelassen, die darumb sollicitiren, wollen sie, die redte, e –bey hochgemelten unsern gnedigsten und gnedigen hern, den chur- und fursten–e, underthenig erynnern, das, sobaldt solch gleyt durch die ksl. Mt. vorfertigt und yren kfl. und fstl. Gn. zuekomet, den andern fursten und stenden, sich darnach zue richten, ane vorzug zuegesendet werden mögge 1. In gleychnuß, was den stilstandt am camergerichte belanget 2, werden yhre kfl. und fstl. Gn. nach erlangeter anthwort von der ksl. Mt. den andern fursten und stenden solchs auch zu vormelden wissen.
Lezlich yst auf gescheene cristliche ermanunge vor guet angesehen, das eyn yeder gesandter bey seyn hern und obern mit fleyß erynnern, domit, soviel muglich, das predigampt und die seelsorger yn yhren furstenthumben, landen, steten und gebieten durch tuchtige, gelerthe prediger und personen der nottorft nach bestellet und die reyne lher des evangelii eyntregtiglich erhalten und unchristliche vorfuerunge und rotten durch Gottes gnaden vormietten werden mochten. Actum ut supra 3.