Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nr. 236 Akten zum Sessionsstreit zwischen den Gesandten des Bf. Franz von Münster, Osnabrück und Minden und dem Gesandten des Hochstifts Freising

Nr. 236a Supplikation der Gesandten des Bf. Franz von Münster, Osnabrück und Minden an Kaiser und Reichsstände – Regensburg, o. Datum

Nr. 236b Supplikation der Gesandten des Bf. Franz von Münster, Osnabrück und Minden an die Reichsstände – Regensburg, o. Datum

Nr. 236c Gegendarstellung des Gesandten des Hochstifts Freising – Regensburg, o. Datum

Nr. 236d Erläuterung zum Sessionsanspruch Bf. Heinrichs III. von Freising – o. Ort, o. Datum

Nr. 236e Gegendarstellung der Gesandten des Bf. Franz von Münster, Osnabrück und Minden – Regensburg, o. Datum

Nr. 236f Erläuterung zum Sessionsstreit zwischen dem Bf. Franz von Münster, Osnabrück und Minden und dem Bf. Heinrich III. von Freising – o. Ort, o. Datum

Nr. 237 Kaiserliches Dekret für den Ebf. Ernst von Salzburg wegen der Session – Regensburg, 1541 April 3

Nr. 238 Notariatsinstrument des Notars Georg Marperger über die Protestation der Gesandten Bf. Konrads IV. von Würzburg in Sachen Session – Regensburg, 1541 April 9

Nr. 239 Bericht über die Verhandlungen der Schiedskommission zum Sessionsstreit zwischen verschiedenen Ständen – Regensburg, 1541 Juni 24

Nr. 240 Schiedsspruch der Reichsstädte im Sessionsstreit zwischen den Städten Aachen und Köln – Regensburg, 1541 Juli 18

Nr. 241 Eingabe der Gesandten Hg. Heinrichs und Hg. Johann Ernsts von Sachsen an den Kaiser – Regensburg, 1541 Juli 22

Nr. 242 Supplikation der Wetterauer Grafen an den Kaiser – o. Ort, o. Datum

Nr. 243 Eingabe Bgf. Heinrichs von Plauen an den Kaiser – Regensburg, o. Datum

Anmerkungen

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 In B endet die Supplikation mit folgendem Zusatz: Dan sollten ir fstl. Gn. widder alt herkommen der provintien und irer stift also in irer session verhindert werden, so protestieren wyr von wegen irer fstl. Gn., das wyr by des hl. reychs handlungen und rathslegen nit kunnen noch mogen erschynen, ouch darinne mytnichten bewilligen.
1
 Die Überlieferung München HStA, Hochstift Freising Kasten blau 200/12, unfol. (Kop.) hat folgenden DV v. d. Hd. des Dr. Georg Beheim gen. Spieß: Schriften in der irrung der session halben, sich aufm reichstag zu Regensburg anno etc. 41 zwuschen den stiften Freysing und Munster gehalten. Wiewol die khayserlichen comissarien, auß churfursten, fursten und andern stenden verordnet, beder tail hye zu vernemen gerechtigkhait gelesen, der ksl. Mt. referirt, so ist doch mir, cantzler, als ich umb erledigung etc. angehalten, zu bschaid gevallen, ksl. Mt. werde auf dißmal nichts dorin handeln.
a
 Statt dessen in C: Mich bedunckt, das nachfolgende fundamenta anzuziehen seyn:
b
 In C danach: furnemlich erbauwet.
c
 In C danach: sampt yren glidderen allen andern fursten.
d
 In C danach: Nun gibt derselbig diesen bescheidt, das sein register vermelden soll, wie dem Bf. zu Monster on mittel nach dem Bf. zu Chur zu sytzen geburt etc. Zum dritten, so ist mein gnediger herr zu Monster solcher session in herkommen und gebruch.
e
 In C: vierten.
f
 Ergänzt nach C.
g
 In C: der eltisten.
h
 In C danach: Den trierischen aber und colnischen suffraganien sult geburen undereinander myt der session abzuwechselen, wie es dann yre metropolitan undereinander ouch halten. Salvo saniori iuditio.
1
 Vgl. den Vertrag zwischen Kg. Ferdinand als Erzherzog von Österreich und Ebf. Matthäus von Salzburg, Wien, 1535 Oktober 25, Bozen StA, Brixner Hochstiftsakten, Cassa 30, Nr. 6, fol. 6r-9v (Kop.), vgl. Anm. 1 zu Nr. 501. Vgl. zudem Kg. Ferdinand an Bf. Christoph von Brixen, Wien, 1541 April 4, Bozen StA, Brixner Hochstiftsakten, Cassa 133, Nr. 1, Lit. K, S. 126–129 (Ausf.): Wir haben aus deiner A. schreiben, am dato den 26. Marcii an uns ausgangen, vernommen uber deiner A. vorig schreiben der session halben, in den reichsversamblungen zwischen unser und dem yetzigen Ebf. zu Saltzburg furgefallen, darumb bemelter ertzbischove, seinem ersten erbieten nit nachzekhommen, vermaint etc., und geben darauf deiner A. gnediger maynung zu erkhennen, das wir anfängclich gleichwol auch darfur geacht und gehalten, das dise handlung nit zu entschaft verglichen oder angenomen seye, derhalben wir dann bewegt worden, der röm. ksl. Mt., unserm lieben bruedern und herrn, wie dein A. wissen hat, ze schreiben [Nr. 501]. Dieweil aber nachvolgends durch Dr. Rybeysen angezaigt und furgeben worden, das die abgeredt handlung auf ewig angenommen und bewilligt worden sein solle, haben wir es auch dabey beleiben lassen wollen und darauf deiner A. bevolhen, sich derselb abred gemäß ze halten. So aber nun furkhombt, das solhe handlung laut beschehner abred nit auf ewig abgeredt und angenommen sein solle, so ist demnach nochmalen unser maynung, als wir auch solhes deiner A. hiemit auflegen und bevelhen, das die auf uberantwortung unsers vorigen schreibens, an die röm. ksl. Mt. lauttend, bey irer ksl. Mt. mit allem embsigem vleis und ernst vermane, anhalte und sollicitiere, damit ir ksl. Mt. auf den inhalt desselben unsers schreibens mit dem Ebf. zu Saltzburg angezaigter session halben unverzogenlich handlen wölle und furnemblich, das in solher handlung dahin gelendet, das die vorbeschehen abred, wie die von dem vorgewesnen bischofen auf sein leben lang bewilligt worden, auf ewig gestellt werde und hierin an embsigem sollicitiern und anhalten kainen vleis noch möglichait erwinden lassen, der zuversicht, der Ebf. zu Saltzburg werde sich in bedenckung der ursachen, der ksl. Mt. in unserm schreiben aufgefuert, gegen uns freuntlich und annemig erzaigen und halten und sich in ainen oder den andern wege solhermaßen begeben und einlassen, damit wir wie unser vorfaren bey unsers haus Österreichs exempcion und freyhaiten beleiben. Geben in unser stat Wienn, den vierten tag Aprilis anno etc. im 41. – Vgl. außerdem das Salzburger Ratsprotokoll zum 7. Februar 1541, Salzburg LA, Salzburger Ratsprotokolle 1541 (226), fol. 6r–6v: Articuli auf dem reichstag zu Regenspurg ze handlen. Bericht Nikolaus Ribeisens über das Herkommen der täglichen Abwechslung im Vorsitz zwischen Österreich und Salzburg bis zum Regensburger Reichstag 1532. N[otabene] Carolus 5. imperator het denen von Osterreich die freiheit geben, das sy den negsten sytz nach dem pfalzgrafen churfürsten haben söllen. Aber dieweil söllichs von ainem herren von Österreich und ainem brueder beschechen [bricht hier ab]. Der berurten session halben sein drei artickl beratslagt und erwegen worden: 1. disen artickl wider an die ksl. Mt. zu bringen, 2. wann söllichs beschehen soll, 3. was hierin nachzusehen oder ze begeben sey. Des ersten artickls halben ist bedacht worden, r[everendissimus] mochte zu Passau mit kgl. Mt. reden und anzaigen, wie es auf den jungsten reichstägen mit der abwechslung gehalten worden wär. Aber dieweil darfur geacht worden, es werd sich nit wol zu Passau tanquam cum hospite thuen lassen, darumb hat man fur rätlicher geacht, daß es zu Regenspurg vor anfang des reichstag daselbst fur handt genomen werd und auf zwen weg gehandlt werd, [scilicet], daß die röm. ksl. Mt. irem vorbeschechnen erpietten nach der session halben mit wissen der reichsstände zwischen denen ständen, so sich der session halben irren, entschid geb oder daß kgl. Mt. zwen und r[everendissimus] auch zwen erkhiesen, die guetlich hierin handlen und das ungevärlich auf den abwechsel aines tags umb den andern gegangen werd und daß die ksl. Mt. solche vergleichung mit wissen ettlicher von den reichsständen confirmier, item, r[everendissimo] schriftlich und aigentlich anzuzeigen, wie es auf den jungsten reichstägen gehalten worden sey, quod novit Dr. Ryb[eisen]. Pan und acht halben bleibt es bey dem vorigen ratschlag. Zu dem abgebrochenen Satz ist marg. notiert: Maydburgisch botschafter ist in den negstgehaltenen reichstägen nye gesessen, dann der von Mainz hat den kaiser und einig deßhalben nit auf sich laden wollen.
1
 Vgl. den Schiedsspruch Pfgf. Friedrichs im Sessionsstreit zwischen dem Bf. von Würzburg und dem Adm. von Worms, Regensburg, 1541 April 4, Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Reinkonz.): Zu wissen, als sich zwischen den gesanten rethen und bottschaften der hochwirdigen fursten und herren, H. Conradts erwellts und bestettigten Bf. zu Wirtzburg und Hg. zu Francken, an einem und H. Hainrichen, administratorn des stiefts Wormbs, Pfgf. bey Rhein und Hg. in Baiern etc., anderntheils speen und irrung von wegen irer session uff disem reichstage zu Regenspurg zugetragen, hat der durchleuchtig, hochgeporn furst und herr, H. Friderich, Pfgf. bey Reyn und Hg. in Baiern, von wegen und anstat der röm. ksl. Mt., unsers allergnedigsten herren, an die obgenanten wirtzburgischen gesanten ansuchen und begern gethann, das sie des hochgedachten administrators zu Wormbs etc. gesanten uff disem reichstag den ersten vorsitze lassen und volgendts ainen tag umb den andern sitzen sollen, doch vorbehalten dem hochgenannten F. von Wirtzburg oder seiner fstl. Gn. rethen die subscription des abschiedts, auch sunst in andere wegen seiner fstl. Gn. und dero stiefts preeminentz, freyhayt, recht und gerechtigkeit der session halben, deßgleichen des administratorn und stifts Wormbs unvergrieffen und unschedlich, welchs die vorgedachte wirtzburgische rethe der hochgemeltsten ksl. Mt. zu underthenigster gehorsam dißmalls bewilligt und geschehen lassen. Actum Regenspurg am vierten tag Aprilis anno etc. im 41. Vgl. auch die Würzburger Gesandten in Regensburg an Bf. Konrad von Würzburg, Regensburg, 1541 April 5, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 387v–388r (Reinkonz.), Anm. 1 zu Nr. 545.
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 Vgl. die Zusammenfassung der Eingabe Pfgf. Ottheinrichs zum Sessionsstreit, Regensburg, [1541 Juni 2], Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.): Sumarium Hg. Otheinrichs bericht: Es hab die ksl. Mt. vor dem ingang der session oder procession verschienes unsers hern auffartstag [1541 Mai 26] den von Navis zu irer fstl. Gn. geschickt und gnediglich begeren lassen, das ire fstl. Gn. in dem stand oder session kein irthumb oder span infhuren wolt, des Hg. Ott Heinrich auch als der underthenig in willens gewesen. Aber in dem, wie sich Hg. Ludwig von Beyern, ir veter, an sein stad gestelt, haben sich ir fstl. Gn. zu irem veter, wie das alt herkomen, brauch und preeminentz des churfurstlichen hauß Beyer alleweg gewesen, stellen wollen. Aber in dem hab des reichs marschalcke hinder sich und Mgf. Jeorgen zu Brandennburg ersehen, denselben beruffen und zu nechst an hochermelten Hg. Ludwigen gestelt und im sein session geben. Gleich nachdem Mgf. Jorg gestelt, hab ksl. Mt. den von Navis widerumb zu Hg. Ot Heinrich geschickt und gleichergestalt, wie obgemelt, gethan. Wo nun Mgf. Jorg das fur sich selbst one geverde und geheis des reichsmarschalck gethan het, mocht sich villeicht Hg. Ot Heinrich ksl. Mt. zu underthenigem gefallen dißmals keyner beschwerdt mercken haben lassen. Dieweil aber Mgf. Jorgen die session in angesicht ksl. Mt., Kff., Ff. und stenden des reichs durch des reichs marschalck ingeben, so haben ir fstl. Gn., nemlich Ot Heinrich, sich derhalb mit iren fstl. Gn., hern und freunden besprechen mussen und in rath funden, wo ir fstl. Gn. daruber ein schweigens und sich in eyn ander session weissen lassen, so mocht es nit allein irer fstl. Gn. person, sonder dem hochloblichen churfurstlichen haus Pfaltz und Beyer und allen fursten, so daraus geborn und geborn werden mochten, vercleinerung geberen, derhalben abzutreten nit umbgeen mogen, doch dergestaldt, die ksl. Mt., die gegentheil abzutretten, auch anhilt. Derhalb sey irer fstl. Gn. underthenig hoffnung, nachdem ksl. Mt., auch den keyserlichen commissarien und sonst iderman unverborgen, welchermassen das churfurstlich hauß Pfaltz und Beyern den vorstant besitzlich herbracht, ir ksl. Mt. wolten dieselben heuser und daraus gebornen fursten bey herbrachter possession, preeminentz, hocheit und gerechtickheid allergenedigst handhaben und schirmen. Und ob Mgf. Jorg vermeint, etwaß grund und gerechtigkait darwider zu haben, und das den commissarien antzeigen und sein fstl. Gn. des bericht wurden, welten die ire weiter meynung entgegen zu erkhennen geben.
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 Erklärung Mgf. Georgs von Brandenburg zu seinem Sessionsanspruch und Stellungnahme der Kommissare dazu, Regensburg, o. Datum, Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop., Fragm.): Mgf. Jeorgen bericht und daruff gevolgte handelung: Sein fstl. Gn. weren auch der zuversicht, die ksl. Mt., auch sie, die commissarien, trugen wissen, welchermassen die loblichen heuser Pfaltz, Sachssen und Brandenburg die sondere privilegia und freiheit heten von alter herkomen, das die sessiones eigener person der eltsten sey gewesen, dan in den heusern Pfaltz oder Beyer, auch Sachssen und Brandenburg sey der eldst alleweg gesessen, das den Kff., Ff. und stenden genugsam bewust und alleweg dermassen herkomen. Bett, das die ksl. Mt. genedigs insehens thun wolten, das gedachte heuser bey irer eminentz pleiben. Was auch ir Mt. oder irer Mt. commissarien ansehen, das hirin schriftlich oder montlich soll gehandelt werden, wol sich sein fstl. Gn. underthenig und gutwillig beweisen. Und letzlich durch seiner fstl. Gn. rethe gemelt, das sein fstl. Gn. in quieta possessione oder quasi in dem herbrachten brauch oder possession pleiben sollen, solt aber hirin daruber ferner etwas gehandelt werden, das alsdan sein fstl. Gn. biß zu außtrag der hauptsachen irer inhabender possession unturbirt pliebe. Daruff die commissarien angezeigt, sie wolten Mgf. Jeorgen nit verhalten, das die keiserliche rethe, indem sie den keiserlichen bevelh angezeigt, beneben und mit demselben ein supplication, so Mgf. Jorg der ksl. Mt. ubergeben, zugestelt haben, in welicher supplication den merer theil, was itzunter geredt, angetragen, und etwas weither, furnemlich, das darin Hg. Heinrich zu Braunschwig eigentlich benent, welichs in itzigem vortrag oder repetirendes inhalts der supplication nit gehort were. Dieweil nun die supplication ksl. Mt. ubergeben und den commissarien mit dem bevelh presentirt, so sey ir begern, ir fstl. Gn. wollen sich in dem entschliessen, ob sie bey der supplication oder aber dem itzigen vortragen pleiben oder sonst irer fstl. Gn. notturft weither ercleren wolten, und zu derselbigen wale gestalt, ob inen geliebt, das schrieftlich oder montlich zu thun, dan eß wirdt der commissarien not vermog der commission und ubergebener supplication erfordern, hochgedachten Hg. Heinrichen, inmassen wie mit den andern fursten bescheen, auch furzufordern und zu horen. Mgf. Jorgen antwort: Ir fstl. Gn. sey numehr gehort, dabey sie [bricht hier ab].
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 Supplikation im Namen des Hauses Brandenburg an den Kaiser, Regensburg, [1541 nach Mai 26], Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.); DV v. a. Hd.: Brandenburg der session halben, detur deputatis: Als man am Tage Christi Himmelfahrt [1541 Mai 26] auf des Kaisers dinst gewartet und der Reichsmarschall den Mgff. Georg und Albrecht von Brandenburg in der Kirche ihre Session angewiesen hat, hat sich Hg. Heinrich von Braunschweig über solche Sessionszuteilung, besonders Mgf. Geörgen halben furnemblich beschwerdt und, wie es an ir kfl. und fstl. Gn. gelangt, dieselben auch zum thail selbst gehört, etzlicher verdrieslicher oder unfuglicher wort vernehmen lassen. Es mag sein, dass dadurch einige Mitglieder des Hauses Bayern und Pfalz zum aufsteen veranlasst wurden. Die Mgff. von Brandenburg hatten dies wegen des Herkommens und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Kurdynastien nicht erwartet. Halten auch jetzt nicht dafür, dass jemand aus dem Haus Pfalz-Bayern einem Mitglied des Hauses Brandenburg seine von Kaiser und Reichsmarschall zugewiesene Session streitig machen wolle, weil der Kaiser und die Pfalzgrafen bzw. Hgg. von Bayern die hergebrachte Rangfolge unter den drei weltlichen Kurfürsten und die am Alter orientierte Sessionsordnung für die fürstlichen Mitglieder der drei kurfürstlichen Häuser kennen, mithin wissen, das jedesmals nach den gemelten dreien churfursten und derselben ordnung der eltist furst aus Pfaltz oder Bayern und dann aus Sachssen und furter Brandenburg und also ferner abgewechßletter weiß ain furst umb den andern aus den benanten dreien churfurstlichen heusern vor andern weltlichen fursten und herrn zu sitzen kommt. Die Mgff. von Brandenburg wollen darüber mit den Pfalzgrafen und Hgg. von Bayern ungern streiten. Notfalls kann erneut ein ausführlicher, allenthalben zufrieden stellender Bericht über das beschriebene Herkommen vorgelegt werden. Dass Hg. Heinrich von Braunschweig sich einmischt und den Anspruch erhebt, vor oder unter den fursten der obgemelten dreien churfurstlichen heuser session oder stand zu erlangen oder zum wenigsten und sonderlich auch ob ainen Mgf. zu Brandenburg, aus desselben churfurstlichen hauß geborn, in reichshandlungen zu sein, finden sie höchst verwunderlich, nachdem die obgemelten drei churfurstlichen heuser und derselben daraus geborne fursten den andern allenthalben vorgeen und das loblich also aus sonderer, hoher begnadung und altem herkomen und gebrauch herbracht haben, auch kainem F. von Braunschweig, ob er sich gleich ains solchen vermainlichen anmassen oder untersteen hett wollen, gestattet wer, sich uber dieselben zu erheben oder darunter zu mengen. Damit nun daraus nicht dem Kaiser unangenehme Weiterungen folgen, wie auch neulich der Kaiser mit dem geubten unfug Hg. Heinrichs von Braunschweig möglichst verschont wurde, und die Reichstagsverhandlungen nicht aufgehalten und verzögert werden, bitten die Mgff. von Brandenburg, sie bei irer wirden, ehern, rechten, gerechtigkait und hohait, wol heergebrachtem stand, session und gebrauch, altem herkomen und der churfurstlichen heuser ordnung nach unvorhindert und unbetrubt bleiben zu lassen. Sind willig, dies durch besondere Dienste zu verdienen.
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 Erklärung Mgf. Georgs von Brandenburg zum Streit um seine Session, Regensburg, o. Datum; Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.): Wie eur Gn. und G. als röm. ksl. Mt., unsers allergnedigsten herrn, verordente comissarien meinen gnedigen herrn, Mgf. Georgen, jungster handlung halben, so sich Ascensionis Domini [1541 Mai 26] nechst in irer Mt. dienst und aufwartung in der kirchen umb den stand oder session zugetragen, beschickt und nach gehabten reden und widerreden iren fstl. Gn. haimbgestelt ist, ob sich dieselb mit ferner mundtlicher oder schriftlicher bericht vernemen lassen wolten, also beruen ir fstl. Gn. darauf, das gnugsam kundt und unverborgen sey, das alle fursten der dreyer churfurstlichen heuser nach derselben ordnung und alter ainer umb den andern wechselweise und sunsten vor allen andern fursten session gehabt, das auch sein fstl. Gn. als ain furst, aus dem churfurstlichen haus Brandenburg geborn, wie derselben eltern und vorfarn die session und den stand im hl. reich dermaß zu haben, allwegen in gewehr gewesen und noch sey. Da aber ir fstl. Gn. jungst in obberurtem aufwarten und der kirchen in solcher irer wol hergebrachten gewehr, possession vel quasi vermainlichen und mit eitler that turbirt und verunruiget worden, wie man das wol gesehen und gehört und hievor desselben bericht empfangen und derwegen von unnöten ist, solches widerumb hie zu vermelden. Und obwol gedachter mein gnediger herr Mgf. Georg neben und mitsambt irer fstl. Gn. freuntlichen, lieben vettern, meinen gnedigisten und gnedigen herrn, den chur- und fursten zu Brandenburg etc., diser ding halben, so die stend des reichs erfordert werden, das nit unrichtigkait daraus erfolget, jungst an die ksl. Mt. underthenigist suplicirent und in derselben suplication von irer erlangten gerechtigkait obberurter session erwenung gethon, so sey doch solches nicht der maynung geschehen, das ir fstl. Gn. zu nachthail irer habenden gewehre sich mit jemand petitoris einlassen wolte, sunder allain zu stercke und colorierung derselben gewehr, uff welchem effect ir fstl. Gn. auch dieselben suplication anher wöllen erholet haben, die auch urbutig sind, dergestalt und zu sterckung ires possessorii, sovern es not sein wurde, copien der schriften, hiebevor derhalben auch an die röm. ksl. Mt. gethon, vorzulegen. Und ist demselben nach irer fstl. Gn. underthenigste bitt, die ksl. Mt. wolte allergnedigst dis einsehen haben, damit ir fstl. Gn. bey irer wol hergebrachten gewehr irer session geruwigclich bleiben mögen. Wolt aber jemand ir fstl. Gn. derselbigen entsetzen, das sie solches durch geburliche und rechtmessige wege und nicht durch thetlich eindringen theten, das auch ir röm. ksl. Mt. die wege gnedigst wolten finden, damit ir fstl. Gn. hinfurter an solcher irer habenden gewehr der session ausserhalb rechts nicht geirret noch verhindert werde. Dann ir fstl. Gn. könten irer ksl. Mt. entschied, doch irer gewehr indes unentsetzt, wol dulden, welchs ir fstl. Gn. gegen irer ksl. Mt. uffs underthenigst zu verdienen geflissen sein, sich auch irer Mt. als derselben allergnedigisten und lieben herrn in unzweivenlicher zuversicht und vertrauen bevolhen haben wöllen. Dem Text ist folgende Aktennotiz v. a. Hd. angefügt: Nachdem Hg. Ott Henrich etc. Mgf. Jorges zu Brandenburgh vortragh eroffnet, hait hochgedachtr Hg. Ott Henrich ire fstl. Gn. vorigen antragh in der summa repetirt und erholen laßen. Das der also die warheit, sey offenbar und reichskundigh, soll sich auch bei den reichsabscheiden und sonst allenthalben whar befinden, damit Mgf. Jorgen antragens nit gestendigh gewesen, bittende, whie vor beschehen.
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 Aussagen Hg. Heinrichs von Braunschweig und Mgf. Georgs von Brandenburg zu ihrem Streit um die Session, Regensburg, o. Datum, Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.): Summarium Hg. Heinrichs von Braunschweigs bericht: Sein fstl. Gn. acht von unnoten, die comissarien mit der leng zu berichten, dann wie es in dem heerkhomen, trugen ir fstl. Gn. und G. gut wissen. So wissen sein fstl. Gn. kein irrung, so sie mit einichem standt der session halben hetten, zu erinnern, dann allein, das Mgf. Jorg nit [allein] gegen seinen fstl. Gn., sonder auch Hg. Ottheinrichen Pfgf. undernomen, kondt nit achten, was ursachen Mgf. Jorg sich der session undernem, anderst dann es woltens die marggrevischen es darfur achten, dieweil sie auß dem churfurstlichen haus Brandenburg geborn oder aber, das sie Hgg. zu Pommern und Stettin weren, darumb solten sie den vorzug haben. Wo das also der margrevischen meynung, so were das der gegenbericht, das die Hgg. zu Braunschweg [sic!] gleich des widersynns und nechst den Hgg. von Beyrn ir session zu haben, wie obsteht, in ruwiger possession und gewehr. Verhofft, ksl. Mt. sollt ir fstl. Gn. auch darbei gnediglich handthaben und schirmen. Und ob durch Mgf. Jorgen oder sonst jemandts dargegen etwas weiter furgetragen und Hg. Heinrichen das mitgetheylt wurde, wollt sein fstl. Gn. sich aller gebur und weiter gruntlichs berichts vernemen lassen. Mgf. Georg sagt hieruff, ir fstl. Gn. sein vorhin gehart, das die fursten, auß den churfurstlichen heusern geborn, je ein nach dem andern abgewechselt steen, geen und sitzen solten. Und nachdem Hg. Heinrich selbst setzt, das die heuser Beyrn oder Pfaltz, Sachssen und Brandenburg nacheinander die ordnung halten sollen, so volgt darauß, das Hg. Heinrichs von Braunschweigs vermeint furnemen keinen grundt hab. Sovil Pommern und Stettin belangt, ist derhalben jetzt zur zeit kein streit verhanden. Item, ob schon sein mogt, das etwan der Hg. zu Braunschweig oder der Mgf. zu Baden oder andere Brandenburg vorgestanden oder gesessen, wiewol als fur ir person der end nichts zugelassen, so het sie doch solchs in namen und von wegen ksl. Mt. gehandelt als verordenten comissarien. Darauf Hg. Heinrich lassen antworten, er wisse mit Mgf. Georgen oder niemandt anders zu thun. Es sei nit on, das Mgf. Georg dergleichen uff dem jungsten reichstag, zu Augspurg gehalten, auch furgenomen, aber man habs ime nit gestatten wollen. Zudem treff diese sach nit allein Hg. Heinrich von Braunschweigk an, sonder berurt auch seine junge vettern, die von Braunschweig und Lunenburg, die jetzt nit hie. Darumb wiß er sich nit allein in dieser sachen mit jemandts einzulassen, sonder verhofft, ksl. Mt. werd ine gnediglich bei seiner possession handthaben und verthedingen. Die Voten Hg. Heinrichs und Mgf. Georgs sind marg. mit E, F und G gekennzeichnet.
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 Erklärung der Vormünder Pfgf. Ruprechts von Veldenz zum Sessionsanspruch der Gesandten Hg. Heinrichs von Sachsen, Regensburg, o. Datum, Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.): Sommarium Hg. Ruprechts zu Beiern und als vormunder vorbrengens: Es sei der alten, loblichen und churfurstlichen heuser Pfaltz ader Beiern, Sachsen und Brandenburg freiheit, alt herkhomen, ubung und gebrauch, das auf den keyserlichen hoeffen, procession, gang und standt alle geborne fursten auß dem churfurstenhauß Beiern noch den welthlichen churfursten, so das churfurstlich ampt tragen, die erst und furderst statt, die ander Sachsen und die dritt Brandenburg dragen, halten und besitzen, welches auch und sinderlich bei Beiern also herbracht, geubt, besitzlich an imanz verhinderung gebraucht. Dargegen aber so moegen sich des durchleuchtigen, hochgeborne fursten und hern, Hg. Henrichs zu Saxen etc., zu diesem reichstag verordenten und gesanten rethe sich anmassen, in der session, gang und standt den beierischen geschickten vorzusein, dieweil Hg. Henrich zu Sachsen elter sei etc. Wiewol nhu das sachsennisch anmassen genugsam abgeleint, wollen sie noch auf irer meinung beharn, darauß dan weither volget, das die Ff. von Brandenburgh nechst bei Sachsen auch den vorsitz haben willen und, wiewol das einmal geschehen, haben sich die brandenburgsche des damals entschuldigt, wollen aber nhu nitdesdaweniger auch dorin vorfarn. Nochdem nhu die fursten, auß dem churfurstlichen hauß Beiern gebornen, des vorsitz, gang und stands in geruiger possession vel quasi bisanhieher gewesen, stehe ire underthenigest hoffnung und auch zu ksl. Mt., die werdt der reht gnedigsten fursten und hern darbei gnedigst handthaben und schirmen, mit erbietung.
7
 Vgl. die Supplikation Hg. Georgs von Sachsen an Karl V., [Regensburg, 1532], Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).
8
 Zu dem Sessionsstreit zwischen den Bff. von Freising und Münster vgl. Nr. 236a-236f.
9
 Vgl. auch Hg. Heinrich von Mecklenburg an Hg. Albrecht von Mecklenburg, Neuen-Hinrichshagen, 1541 August 6, Schwerin LHA, RTA Specialia, Fürstenkollegium, Session: Wiewol wir nicht zweiffeln, zudeme das wir eur L. solichs vor irem abreisen durch unser schreiben freuntlich erinnert, euer L. werden sich unser beider session im reich, die wir bey unsen regirung erhalten, gebrauchen, den wir ane mittel zu negst den Ff. zu Braunschweigk haben und under uns sein alle tzeit gesessen Gulich, Cleve, Gellernn, Wirtenburgk, Hessenn, Pommern und Baden, wie solichs aus den reichsabschieden, so auf den reichstagen bey unser regirung hin und wieder gemacht, im druck klerlich zu befinden. So wollen wir dennoch solich euer L. abermalen erinnert haben, ap man imands von angetzeigte fursten, Pommern ader andern, zwischen Braunschweigk und euer L. ader derselben bottschaften in und vor euer L. schieben wolten, als wir uns dennoch nicht vorsehen, dasselbe nicht intzureumen, den wo is einsmals ubersehen, so wolts euer L. und uns hinfur merglich beschwerlich disputacion und zcang brengen, das euer L. unsern herbrachten gerechtigkeit zu erhalten wol werden wissen zu vorhuetten. Verhandlungstag am 24. August wegen des zu Vellun geschehenen Raubes. Verhandlungstag in Sachen der Finckischen Erben am 8. September in Wismar. Mitteilung durch seinen Kanzler über die Erlaubnis zur Abschrift der Reichstagsakten. Bitte, diese Akten umgehend für ihn auf seine Kosten abschreiben zu lassen und ihm neben anderen vorhandenen Nachrichten zuzusenden. [...].Datum zum Newenheinrichshagenn am tage Sixtj anno etc. 41.
a
 Nach B korr. aus: darmith.
b
 Nach B korr. aus: gesagt.
a
 Nachgetr.
b
–b Nachgetr.
c
–c  Korr. aus: die beyerischen.
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 Vgl. dazu Christoph Landschad von Steinach an Pfgf. Johann von Pfalz-Simmern, o. Ort, 1541 September 2, München HStA, Kasten blau 103/4b, fol. 71r–71v (Kop.): [...] Der seßion halben hot sich kein irrung zwuschen eueren fstl. Gn. und Hg. Wilhelmenn von Bayernn zugedragen mogen, auß dißen ursachen: Wan ein ganze reichsversamlung gehalten, das uber dreymal nit geschehen, so seint die herrn von Bayernn alwegen aigner perschonn geseßen. Sonst bin ich in der bobstischen fursten roth, wie eueren fstl. Gn. ich hiebevor angezeigt, nit kumen. Aber mit Hg. Hainrichs von Saxens rethen hab ich streytten mußen und das gluck gehapt, das ich in der seßion idesmals vor sie kommen, also das sie protestiren und uffstehen mußen. Und befrembdt mich nit wennig, das im abschiedt in der meinzischen canzley die sechsischenn reth vor eueren fstl. Gn. und meins gnedigen hern Hg. Ruprechts gesanten gesetzt worden sein, benimpt aber doch eueren fstl. Gn. und meinem gnedigen fursten und herrn an deren herprachten seßion nichts. [...]. Datum Freitags noch Egidij anno etc. 41.
d
 Nachgetr.
e
  Korr. aus: hochgedachts.
f
–f Nachgetr.
g
  Korr. aus: das seine fstl. Gn. das.
h
  Korr. aus: gesante.
i
 Nachgetr.
j
 Danach gestr.: und das es in andere wege nicht beschehen mochte uff des hausses Sachssen gerechtikeyt, so auf jungstem alhir gehaltenem, auch itzigem reichstage euerer ksl. Mt. und derselbigen commissarien schriftlich ubergeben, auch yrer fstl. Gn. habende gewhe[r], wi euerer ksl. Mt. commissarien des genugsam berichtet, ein ausspruch thuen, wes sich unsere gnedige herren und andere in deme hinforder verhalten sollen.
k
–k Nachgetr.
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 Vgl. die in Butzbach vertretenen Wetterauer Grafen an Gf. Wilhelm von Nassau und Gf. Ludwig von Stolberg, Butzbach, 1541 Juli 6, Wiesbaden HStA, Abt. 339 Nr. 762, fol. 79r–80v (Kop.): Der vest Thoman von Kolmar hat uff heut dato von sein und Johann Knebels wegen unß bericht und angezeigt, wes neuerung sich uff dissem reichstag zugetragen zu verhinderung der zweien stimmen, so die graven im reichsraith bisanher gehapt.Haben daraufhin beschlossen, gegen solche Neuerung Einspruch zu erheben. Und solchs were unsers erachtens disser gestalt zu thun, das wir, die graven im reich, ksl. Mt. derhalben zum underthenigsten ansuchen thetten, unß bey altem unserm herbrachten geprauch pleiben zu lassen und berurt neuerung allergnedigst abzuschaffen. Haben daruff ein underthenigste supplication gestelt, die wir eueren L. hiebey zuschicken mit fruntlicher bitt, nachdem diß sachen den gemeinen gravenstandt im reich belangt, euere L. wollen andere graven, so itzt zu Regenspurg sein, bitten und vermugen, mit und neben eueren L. fur ksl. Mt. zu gehen, solch supplication mit underthenigkeit furzupringen und ksl. Mt. der [sic!] herkomens gruntlich und eigentlich zu berichten, daruff auch mit vleiß anzuhalten etc., das wir alle bey unsern zweien herbrachten stimmen im reich pleiben mogen. Was das kost oder gesteet, sein wir willig helfen zu verlegen, damit bey unß nit gespurt werdt, das wir unser altern und unser selbst herbracht recht nit wollen verseumen oder nachlassen wollten. Und wo euere L. aber fur furtreglicher ansehen, das diß sach besser bey gemeinen oder sondern stenden fur- und ußzubringen were, mochten euere L. dasselbig durch fugliche wege auch furnemen, also das wir doch endtlich bey unserm herkomen pleiben mochten. Hierin wissen euere L. sich inen selbst und unß allen zu gutem on zweiffel woil zu schicken, bey denen wir diß sachen zu gutem bedencken, verbesserung und gefallen wollen gestelt haben. Datum Butzbach uff Mitwochen, den sechsten tagk Julij anno etc. 41.  Das Schreiben basiert auf einem entsprechenden Beschluss des Butzbacher GT, vgl. den Abschied des Wetterauer GT, Butzbach, 1541 Juli 6, Wiesbaden HStA, Abt. 150 IVa Nr. 1687, unfol. (Kop.).
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 Vgl. das Dekret Karls V. über das Sessionsrecht des Bgf. von Meißen auf dem Reichstag, Regensburg, 1541 Juli 22, Wien HHStA, RK Zeremonialakten 35b/16, unfol. (Konz.): Gf. Heinrich zu Hartenstein, H. zu Plauen, hat ihm mitgeteilt, er sei, obwohl seine Vorfahren von den früheren Kaisern auf alle Tage und Versammlungen beschrieben wurden und ihre Session unter den anderen Reichsständen hatten, zum Reichstag in Augsburg und zu dem jetzigen Regensburger Reichstag nicht geladen worden, hete auch sein session kurze halben der zeit, als er ander sachen halb auf bemelte teg komen, fueglichen nit erlangen mugen, daraus ime und seinen nachkomen seins namens und stamens nachteil ensteen mochte. Gf. Heinrich hat ihn dringend gebeten, sein Anliegen wohlwollend zu bedenken. Erinnert sich, das obberurt begeren und ansuechen von gemeltem von Plauen an uns beschehen und ime die session auß obbestimpten ursachen nit zugestellt worden etc., so geben wir als romischer kayser ime des hie mit disem brief ain urkundt und wellen gnediglich in unser kaiserlichn canzley und auf kunftigen reichstagn verordnen, das er auf dieselben beschriben und sein standt oder session, wie sich gepurt, bei und neben anderen stenden des reichs haben und gegeben werden soll. Datum Regenspurg, am 22. Julij 1541.