Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 142r–143r (Kop.); AS v. a. Hd. fol. 142r: Der stet antwort und bedencken der ylend hilf halben.

B  koll. München HStA, KBÄA 3153, fol. 32r–33v (Kop.); DV fol. 33v: Der frei- und reichsstet der alten religion antwurt turckenhilf halber, auch Hildeßhaim wegen, 17. Junii anno 41.

C  koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 62r–63r (Kop.); AV fol. 62r: Actum den 17. Junij.

D  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 137, fol. 123r–124v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 124v: Der stette bedencken. 1541. Gelesen in der churfursten rath Dornstag Corporis Cristj [1541 Juni 16].

Auf daß anzaigen, so eure kfl. Gn., Gn. und G. unß der zwaier artickl halb, nemblichen die hilf wider den Durckhen, durch unsern gnedigsten fursten und hern, Hg. Friderichen Pfgf., im namen der röm. ksl. Mt., unsers allergnedigsten hern, angestern furgetragen, gethan und unsers gnedigen hern, deß Bf. von Hildeßhaim, werbung belangen, auch unser euren kfl. Gn. daruff gegebenne antwort und erbieten, daß wir solchs an andere gemaine stett gelangen lassen wolten, geben euren kfl. Gn., Gn. und G. wir zu vernemen, daß wir dasselbig andern erbarn frei- und reichsstetten gesanten unserm erpieten nach furbracht und daruff nachfolgender meynung entschlossen: Dweil daß angeregt furnemen wider den Durckenn ein hoch, groß und wichtig werckh sei, darzu in ansehung desselbigen macht und vermogen nit allein der stenden deß hl. reichs, sonder auch gantzer deutzscher nation hilf, furderung und beistant vonnoten, welchs aber one ein gemainen, bestendigen friden und gleichs recht im hl. reich nit wole zu erlangen, derhalben unsers bedenckens die unvermeidlich notturft erhaischen will, die ksl. Mt., ainen solchen gemainen, bestendigen friden aufzurichten, aufs underthenigst zu ersuchen und zu bitten, wie dann ir ksl. Mt. one das zu thun gnedigst genaigt seien und wir bißhere befunden.

So seind wir doch gleichwole urputig, alsbald neben euern kfl. Gn., Gn. und G., auch andern stenden deß hl. reichs fleissiglich, was zu der angeregten hilf wider den Durckhenn dienlich und furderlich, auch immer leidlich, dreglich und gleichmessig sein mag, unsern hern und obern doch unvergrifflichen, zu berathschlagen und bedencken verhelfen. Und wann solcher friden, wie wir verhoffen, gefunden und aufgericht, so wirdet dieselbig desto statlicher gelaist werden. Ob sich aber eure kfl. Gn., Gn. und G. in dem ainer andern maynung bedencken und unß dasselbig furgehalten wurde, wolten wir unß der sachen auch weiter berathschlagen und furter denselben euern kfl. Gn., Gn. und G. unser gemut und bedencken auch nit uneroffent lassen.

Deß Bf. von Hildeßheym halb lassen wir unß eurer kfl. Gn., Gn. und G. bedencken gfallen. Daß alles haben euren kfl. Gn., Gn. und G. wir undertheniger, dienstlicher maynung nit wollen verhalten.

Anmerkungen

1
 Der in der Eingabe erwähnte Vortrag Pfgf. Friedrichs vom Vortag fand am 14. Juni 1541 statt. Die Datumsangabe zu B und C ‚17. Junij‘ bezieht sich auf die Beratungen über die Resolutionen der Kurfürsten, der Fürsten und der Reichsstädte zur eilenden Türkenhilfe, vgl. das Würzburger Protokoll zum Regensburger Reichstag ad 17. Juni 1541 [Nr. 69].