Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 471r–472r (Kop.); ÜS fol. 471r: Reverß und kriegsbestellung Gf. Friderichs von Furstenberg zu eynem obristen velthauptman.
B koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 254r–255v (Kop.).
C koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 449r–450v (Kop.).
Ich, Frederich Gf. zu Furstenberg bekennen und thun khundt offentlich mit diesem brief, das Kff., Ff. und gemeine stende des hl. reichs, meine gnedigste, gnedige und liebe herrn und frunde mich zu eynem obristen uber das kriegsfolck in Hungaren gegen dem Turcken neben der ksl. Mt. angenomen und verordent. Daruff ich auch iren kfl. und fstl. Gn., Gn. und freundtschaften gelobte und eyde gethan habe inhalt der bestallung von wort zu worten hernach geschrieben, also lauthend: Wir Kff., Ff. und gemeyne stende des hl. reichs und der abwesende botschaften und rethe, so uff dem reichstag alhie zu Regenspurg erschienen sein, bekennen offentlich mit diesem brief: Als wir der röm. ksl. und kgl. Mt., unsern allergnedigsten herren, zu underthenigstem gefallen bewilligt haben, eyn eylende turckenhilf widder dem feiandt christenlichs glaubens und namens, den Turcken, zu leisten, und derwegen der röm. ksl. Mt., unserm allergnedigsten herrn, uß gutem willen gehoirsamlich heimgestalt haben, einen obristen uber unserm kriegsfolck zu roß und fuß zu benennen, darauf auch ir ksl. Mt. den wolgebornen unsern lieben, getruwen, besondern freund und gnedigen herrn, Frederich Gf. zu Furstenberg, zu eynem obristen volthauptman uber gedacht unser kriegsfolck verordent, wilchen wir uns auch sonderlich haben wolgefallen lassen.
Demnach hat bemelter Gf. Frederich soliche velthauptmanschaft angenommen und sich gegen uns verpflicht und verbonden, soliche des reichs obriste velthauptmanschaft der vorgemelten eylender hilf und zugs widder dem Turcken uffs getruwelichst zu versehen, die nit anderst dan vermoge jungster zu Speyer1 und diß alhie uffgerichten abscheidts, wie sie gewilligt ist, zu gebrauchen noch an andere ort zu fueren, auch mit rath seiner zugeordenten kriegsrethe und bevelhabern, soviel die zeit erleiden mag, jederzeit handlen, der ksl. Mt., unser und des hl. reichs nutz und wolfart zu betrachten und zu fordern und, soviel muglich ist, mit ernst darob zu sein und zu halten, das die christenliche underthanen und arme leuthe beschirmt und nit unbillich bedrangt werden, und sunst in allem wege das zu thun, das eynem getruwen obristen zu thun gepurt, wie er uns dan deßhalben eidt und pflicht gethan hat.
Darauf wir uns auch mit ime der bestellung, welchermassen er in solicher obrister hauptmanschaft gehalten werden soll, vergliechen haben, wie nach folgt: Irstlich sollen und willen wir ime zu erhaltung seins standts und desselbigen taffel jedes monatz, solang der zug und die bestallung weren und furgang haben werden, 700 fl. reichen und geben, mehr auf 12 trabanten, so mit eynem solde under eynem venlin gemustert werden, darzu ir jedem eyne ubersold, uff zween wägen monatlich uff eynem jedem wagen 24 fl., thuet 48 fl., uff eynen caplan, eynen wundtartz, eyn secretar, eyn forier, zwei trometer, zwei dolmetscher, under die reysigen zu musteren, uff der jeden reuterdobbelsoldt, uff eynen koch ein einfach zold und, was er fur geruste pferde bringen wirdet, die sollen ime lauth der gemeiner bestallung gemustert und bezalt und uff 12 pferde eyn wagen gehalten und monatlich uff eynen wagen 24 fl. bezalt werden. Ferner sollen ime 6 geringe pferde gehalten und wie die ander geruste pferde bezoldet werden. Dan des abzugs halben soll es mit ime gehalten werden wie mit andrem obgemelten des reichs kriegsfolck und vermog des uffgerichten abscheidts. Daruff gereden und versprechen wir mehrgedachtem Gf. Frederichen, diese bestallung stedt und fest zu halten, darwidder nichts furzunemen, sonder ime bei dem geordenten pfenigmeister gudte und gewisse bezalung zu verschaffen.
Gesiegelt von Kf. Albrecht von Mainz, Kf. Joachim von Brandenburg, Ebf. Ernst von Salzburg, Hg. Wilhelm von Bayern, Abt Gerwig von Weingarten, Gf. Martin von Oettingen und Kämmerer und Rat der Stadt Regensburg.
Gegeben zu Regenspurg uff Sampstag nach Jacobj nach Christi, unsers lieben herren, gepurt 1541.
Zur Bestätigung am gleichen Tag, Samstag nach Jacobi [1541 Juli 30], gesiegelt von Gf. Friedrich von Fürstenberg.