Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 124, fol. 124r–125r (Kop.).

Senden ihm ihre Gegendarstellung gegen die Klage des Markgrafen 1. Soll bei Granvelle, Obernburger und anderen dafür sorgen, dass diese Schrift dem Kaiser vorgelesen wird, damit dieser über den Rechtsstandpunkt Nürnbergs gründlich informiert ist. Wenden sich auch mit einem Schreiben an Granvelle mit der Bitte, ihre Sache beim Kaiser zu unterstützen.

Haller hat neulich die Aufforderung des Kaisers mitgeteilt, der Frau Sabina Welser vor dem Stadtgericht zu ihrem Recht zu verhelfen. Wünschen keine Verzögerungen in der Rechtspflege. Deshalb wird auch an ihrem Stadtgericht kein Mangel sein. Da es sich aber um eine weitreichende Sache handelt, müssen sie vorsichtig vorgehen. Sie haben deshalb ihre Juristen beauftragt, die Sache zu beraten, besonders die Frage, ob und was sie dem Kaiser zu antworten haben. Zweifeln nämlich selbst, ob sie dem Kaiser antworten müssen. An ihrem Stadtgericht wird kein Mangel sein. Haben vergessen, auf welchem Wege die ksl. Aufforderung ihm zugeleitet wurde. Bitten ihn um nähere Information, damit sie entscheiden können, ob sie antworten müssen oder nicht. Falls es nötig sein sollte, werden sie jedenfalls eine ganz allgemeine Antwort geben, nämlich dass sie ihr Stadtgericht zur Beschleunigung der Sache aufgefordert hätten. Wenn ihnen die Antwort erspart bleibt, das bedeucht uns auch nit schad sein. [...] 2. Am Freytag,11. Marcij 1541.

Anmerkungen

1
 Vgl. Bgm. und Rat von Nürnberg an Karl V., 1541 März 10, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 124, fol. 122v–123r (Kop.): Während seiner Anwesenheit in Nürnberg hat ihnen der Kaiser eine Klagschrift Mgf. Georgs von Brandenburg, die das von ihnen hinter der ksl. Residenz und Reichsfeste errichtete Gebäude betrifft, mit der Aufforderung zu umgehender Stellungnahme übergeben lassen. Entschuldigen die Verzögerung ihrer Antwort. Gegen die Klage Mgf. Georgs reichen sie ihre Gegendarstellung in dt. und lat. Fassung ein. Sind nicht verpflichtet, die Forderung Mgf. Georgs zu erfüllen. Vertrauen darauf, dass der Kaiser nach Anhörung ihrer Gegendarstellung das Vorhaben des Markgrafen nicht unterstützt, sondern sie als gehorsame Untertanen des Reichs vor Gewalt und bei ihrem Recht schützt und sich nicht zu Ungnade gegen Nürnberg bewegen lässt. Versicherung ihres Gehorsams. [...]. Donnderstags, den 10. Marcij anno etc. 1541.
2
 Vgl. Bgm. und Rat von Nürnberg an Lgf. Philipp von Hessen, 1541 Februar 28, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 124, fol. 112r–112v (Kop.): Haben die Kopien der Suspension der goslarischen und mindischen Acht und der Kammergerichtsprozesse sowie des Geleits für die protestantischen Stände erhalten. Wollen ihre Gesandten und Theologen entsprechend seiner Bitte umgehend nach Regensburg abfertigen, damit sie rechtzeitig ankommen. [...]. Montags, 28. Februarij 1541. Vgl. auch Bgm. und Rat von Nürnberg an Bgm. und Rat von Nordhausen, 1541 Februar 25, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 124, fol. 105r–105v (Kop.): Bezug: Nordhausens Schreiben wegen des Reichstages. Der Kaiser ist in Regensburg angekommen. Nehmen deshalb an, dass der Reichstag stattfindet und immer mehr Stände in Regensburg eintreffen werden. Werden in Kürze ihre Gesandten abfertigen und anweisen, Nordhausen bis zur Ankunft seiner Gesandten zu verantworten.[...]. Freytags, 25. Februarij 1541. Vgl. außerdem Bgm. und Rat von Nürnberg an Bgm. und Rat von Windsheim, 1541 März 3, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 124, fol. 114v (Kop.): Ihre Mitteilung über die Abfertigung ihres Gesandten zum Reichstag. Werden ihre Gesandten anweisen, Windsheim bis zur Ankunft seines Gesandten zu verantwurten und tzu vertreten und später dem Windsheimer Gesandten Beistand zu leisten. [...]. Donnderstag, den 3. Marcij 1541.