Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf., eighd.).

Ausz.: Roth, Zur Geschichte, T. I (ARG 2), Nr. 12 , S. 290–291.

Was wier ainem erbarn rhat schreiben, das werden eure fursichtige W. ab unserm schreiben hieneben vernemen und daraus gestaldt und gelegenhayt diser handlung versten1.

Nun hab ich uff die vergleichung wenig hoffnung, aber dise handlung mocht zu dem endt fruchtbar sein, das darin befunden wirdt, das wir zu der vergleichung an uns nichts manglen haben lasen etc., darzu, das auch die ksl. Mt. des gegenthails wesen und unser gute, gerechte, wahre, cristliche lere dester mer verstendigt und bericht werden mecht. Und wie ich in sunderm vertrauen bericht, so mechten von der ksl. Mt. nachvolgende personen verordnet werden: Uff yem thail Dr. Eck, theologus, H. Julius Pflug, Johannes Groper, colnischer rhat. Uff unserem thail Philippum Melanchton, Bucer und Johannes Pistorius, landtgrevischer predicant. Gott der almechtig schick alle sachen zu unserm heyl, seel, leibs, ehr und gut. Amen. Ich haldt genzlich, die sachen werden sich dahin enden, wie ich eurer fursichtigen W. hievor geschriben, nemlich uff ein zeitlichen friden und turckenzug etc.

Der Hg. von Saphoia begert in rheichsrath zu kumen; erpeut sich, alles das zu thun, was im gepure. Acht, werde zugelasen, doch das man sich seiner um vergangen handlung nicht annemen werde. Uß Ungern haben wier hie nichts gewis anderst, dann das die keiserischen und konigischen furgeben, von Pest sey man abzogen2. Die gesandten der ostereichischen lender haben bei den rheychsstenden audientz begert etc. Franckreych soll gewislich willens sein, in Italiam zu ziechen etc. Bey Bremen gegen Geldern versamlet sich aber ein gardisan knecht.

Wier seyen die tag heftig in handlungen gewest, also das die usschus der unsern und zum theil auch gemeine stende die vier tag schier alle tag von morgen an bis zum abent um siben nach mitag gesessen sind. Der usschus ist bede sechsisch und hessisch cantzler, Strasburg: Sturm und ich als der unverstendig etc.

Der stett rhat ist ainig. Sonst ist nichts. Uß Italia hat man nichts. Ascannio Columna soll sich noch halten3. Schweden nimpt knecht an. Wohin, wais man nit.

Datum in eyl, 12. Marcij zu 3. uren, anno 41.

Anmerkungen

1
 Vgl. Wolfgang Rehlinger, Simprecht Hoser und Dr. Konrad Hel an Bgm. und Rat von Augsburg, Regensburg, 1541 März 13, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): Was fur chur- und fursten in aygner person und derselbigen pottschaften bis uff den 10. diß monats herkomen, das haben eure fursichtige W. uß unserm schreiben, den 9. davor, und einer beyligenden verzaychnuß vernomen. Seydther sendt herkumen Hg. Friderich Pfgf. etc., des babst pottschaft, Kard. Cuntarini, die pottschaften der statt Ulm und Antorff etc. Und ist noch von kainer handlung gruntlich nit zu schreiben. So wöllen sich die handlungen in Ungern auch etwas beschwerlich ertzaygen, davon eure fursichtige W. one zweyffel hievor auch wissen haben. Der allmechtig Gott wölle uns in allem in ewigkait genedig und barmhertzig sein. Amen. Datum Regenspurg, den 13. Marcij anno 1541.
2
 Vgl. Wolfgang Rehlinger, Simprecht Hoser und Dr. Konrad Hel an die Geheimen von Augsburg, Regensburg, 1541 März 13, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): [...]. Deß Turcken halben sendt gleichermaß hie auch schwere zeyttung verhanden. Gott helf uns mit gnaden. Die in Pest trösten 2 monat zu erhalten. Was uff dem landtagen ußgericht, gibt die zeit zu erkennen.[...]. Datum den 13. Marcij anno 1541.
3
 Vgl. Cardauns, Von Nizza bis Crépy, S. 119–123.