Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 460r–467v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 467v: Unser gnedigst und gnedigen herrn geben antwort auf die 15. und 16. post. Einkommen zu Regennspurg Mitwoch nach Exaudj, den ersten Junij umb neun uhr vor mittag 1541.

B  Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 473r–473v (Konz. des Zettels).

Ausz.: Corp. Reform. IV, Nr. 2252 , Sp. 342–346.

Wir haben eur L. und euer widerschreiben [Nr. 661], am datum haltend zu Regensburg, Dornstag nach Cantate vorschinen [1541 Mai 19] an der vorgangnen Mitwoch [1541 Mai 25] alhir zu Zwickau sambt den ubersanten vortzaichnusen undt copeien entpfangen. Sovil nu die religionhandlung betrifft, vormercken wir, aus was ursachen ir uns bishere dieselbig stuckweis nicht habt mugen berichten, auch, a welchergestalt die vorordenung der sechs theologen von ksl. Mt. geschenn, nemlich allain auf Got in dieser handlung zu sehen, zudeme, das die artickelh, die sie baiderseits stellen und sich mitainander vorgleichen werden, auf baiderseits Kff., Ff. undt stende schlus und bewilligung stehen sollen.

Nu wusten wir solchen ksl. Mt. bevelh nicht zu tadeln, indeme das gemelte sechs allain auf Got und nimants anders sehen solten, wo es nicht mer dohin gemaint were worden, die theologen dises tails under solchem scheinlichem furgeben von iren oberkaiten zu trennen und dann mit allerlay gutigen, auch geschwinden anhalten hinder sie zu kommen, domit man sie jha itzt in diesem, itzt in jhenem artickelh fellen und dem babstumb dismals etwas zuguet abzwacken möchte, in hoffnung, zur andern zeit, wan wir, die stende, so itzt den sachen vorwant sein, und die furnembsten gelerten zum tail vorstorben, so wolten sie das ander alsdan auch woll vollend hinnach holen und widerkrigen. Man hat zu Augsburg uns mit drauen und pochen wollen abschrecken. Dieweil aber unser herrgot gewert und sein ewigs wort und warhait immer weitter ausgebraitet, so vermaint man nu, mit guten worten und hohen erbieten, als ob man auch nichts dann die eher Gottes und seins worts suche, hinder uns zu komen. Zum wenigsten wolt man uns gerne in ainen unbestant laiten1, so man in ainem und dem andern entwiche, domit sie dornach zu sagen und auszuschreiben hetten, als weren wir nicht bestendig und unsere lehre und sachen nicht gewis. Dorumb solt sich das volck vor unserer lehre huten, wie sie in gleichnus nach dem tage zu Augsburg der handlung halben im ausschus doselbs auch taten.

Man spricht, der betrug sei ain sehre behendigk ding undt konne allain aus allerlay gegenainander gehaltenen umbstenden vormarckt werden und sonst nicht. Wo diese gesprechshandlung aufrichtig, rechtschaffen und Got zu lob, auch zu erforschung der warhait gemaint were worden, so solt es jha nicht bedurft haben, den sechsen so hart einzubinden, wie wir vormercken beschen ist, das ire handlung vor dem ende an kains tails stende solten gelangt werden, zudeme das es allain unser dieses tails halben gemaint, auch gehalten hat sollen werden. Auf dem andern tailh hat man es kainen scheu, wie wir vormercken, gehapt, sondern alle handlungen seint mit des bebstischen legaten vorwissen und ane zweivelh Maintz undt anderer ergangen. Wann es die widersacher in sachen der religion dohin brechten, das wir und die unsern musten geferliche bevelh und geschefte annemen und denen gehorsamen, so wurden sie es wol bald weitterbringen. Wir vorhoffen aber zu Got, dieweil kain busfertickait bei dem andern tailh befunden wirdet, sondern allain lautter geferung und, das sie lieber bei allen iren irthumen nach heutzutage gentzlich wollen bleiben, dan die allergeringsten abstellen, sein allemechtickait werde nuhmer dem gesprech ain end machen.

Und haben gantz gerne aus eur L. und eurem fernern schreiben, welchs am datum Dinstag nach Vocem Jocunditatis [1541 Mai 24] gehalten und uns Freitag dornach [1541 Mai 27] zu Zwickau antroffen, vorstanden, das die drei dieses tails in den fernern artickeln in nichtes entwichen, domit der artickelh, so von der justification und andern gestelt2, auch wider zunichte werden der protestation nach, die man in dem falh dieses tails gethann hat. Dann das wir ainiche zurstuckte vorgleichung mit dem andern tailh als unbusfertigen abgöttereren und gotteslesterern solten bewilligen, wie sich ksl. Mt. maynung dohin ansehen lest, das sie auf das, so man sich in berurtem gesprech vorglichen, ain concordia und frieden gerne wolt aufrichten undt die unvorglichenen artickelh bis zur andern zeit suspendiren und die pfaffen widerumb in guten willen des volcks mit unserm ungewissenhaftigen zuthun bringen, under dem schein, man were ainick gemacht, und dorzu mit unserm schimpf, gleich als weren wir unbestendig und unser lehre nie gewis gewest etc. Dorfur soll uns der allemechtige gnediglich behuten.

Domit aber die sachen den weg nicht erraichen oder wir die abgeretten oder vorglichenen artickel mit merem unglimpf selbst musen umbstossen, so ist an euere L. unser freuntlich bitt, an euch andere unser begern, ir wollet mit dem Philippo reden, das er es in alle wege dohin richte, dieweil man sich nicht gentzlich nach aller, auch bei weitem nicht des merern tails der artickel vorglichen, das er und die andern seine zwene zugeordente am ende des gesprechs repetiren ire protestation, die sie am anfang desselben getann3, und sunderlich, wo man sich nicht aller artickel wirde vorgleichen, das auch der von der justification und andern solten nichtig sein und das man dieses tails dorin nicht wolt vorstehen, dorumb sie auch solche abreden nu wolten vor unvorgreiffenlich und unbundig haben etc. Und do dann ksl. Mt. gleichwoll dieselben vorglichenen artickelh wolt an die stende baiderseits lassen bringen mit beger, dorauf semptlich zu schlissen und dieselben zu bewilligen, so wollen es euere L. und ir bei dem landgraven und den andern unser confessionvorwanten jhe dohin richten und vleissigen, das solliche artickel auf der theologen getane protestation abgeschlagen und nicht erwartet werde, ab sie der ander tailh villeicht erstlich wurde abschlahen, dan dem volck ist nicht zu vortrauen4. Es gehet mit eiteln listen umb. Hirauf wollen auch euere L. und ir unsernhalben gentzlich beruhen.

Und obgleich ksl. Mt. euere L. und euch erfordern wurde lassen und dringen wollen, die abgeretten artickelh von unsernwegen, dieweil euere L. und ir mit gantzer vollemacht aldo weret, zu bewilligen, oder wurden begeren, das eur L. und ir solche irer Mt. begerung an uns gelangen soltet, so wollet der kains bewilligen nach annehmen, sondern dowider repetiren dye protestation, welch euere L. und ir sambt den andern vorwanten gethann, als die nidersetzung der sechse zugelassen, item, mit was protestation die theologen dises tails sich in das gesprech ksl. Mt. zu underthenickait begeben und das auch der gewissen halben, wie ire Mt. erachten kont, unmuglich were, baiden tailen sich etzlicher artickel halben zu vorgleichen, do man nicht aller vorglichen were. Und dieweil dann euere L. und ir volkommenen gewalt von uns zu allen handlungen hettet und bei euch nicht befinden kontet, das die artickel zu bewilligen weren, so betet ir, ksl. Mt. wolt euch gnedigst entschuldigt haben, ire begerung derhalben an uns zu gelangen, zudeme das es auch euere L. und ir vor gantz unfruchtbar hiltet. Undt werden also euere L. und ir den unglimpf ain wenig mussen uber sich gehen lassen.

Euer L. und ir wollen sich auch herwider gar nichts anfechten lassen, ob ksl. Mt. wurden furwenden, ire Mt. befunde itzt gleichwoll so vil aus diesen ergangnen handlungen, das allerlay irthumb und grose misbreuch in der kirchen eingewurtzelt weren, die ainer reformation bedurfen, dorzu were ire Mt. gantz gnaigt und entschlossen, diselbig zu furdern und furzunemen. Aber ire Mt. könnte dorzu nicht kommen, wo nicht in etwas zuvor ain vorgleichung und ainickait zwuschen baiden parteien solt gemacht werden, domit die gemuther etwas gelindert. Dorumb solten euere L. und ir die sachen dohin furdern helfen, domit solche reformation nicht vorhindert, sondern mer als das hochste, cristliche werck gefurdert werden. So wollen sich euere L. und ir solchs nichts anfechten lassen, dann das es mit der reformation dermassen nicht gemaint, wie es furgegeben wirdet, ist aus deme woll zu vorstehen, dan die hochste reformation will an der lehre und doctrin haften. Wann man derselben ainick, so were schon alles im grunde reformirt. Solten wir auch in solche reformation willigen und uns dieselbig gefallen lassen, so wolt uns der kaiser haimlich domit dohin gefurt haben, das wir dordurch schon gewilligt solten haben in ain bebstlich concilium und also in des babsts primat und alles das, dordurch sich der babst der hochait angemast. Dorumb werden euere L. und ir des Philippi, auch der andern unser theologen bedencken zu hören wissen, wie solche reformationn unsers tails weitter fuglich abzuwenden, dann uns will an des babsts und seiner cardinelh und bischove eingetzogener wesen wenig gelegen sein, wo nicht bekenntlich gemacht wurd, in welchem allain sie bishere geirret und das volck vorfurt haben.

Und dieweil wir leben, so sollen durch vorleiung des allemechtigen die wort ‚vorgleichung in der religion‘ bei uns unser person halben nicht mer statfinden, sondern wollen es dohin stellen und dorbei bleiben lassen, wer sich vorgleichen wil, der vorgleiche sich mit Got und seinem wort und neme dasselbig und diese lehre an, wie wir andern dieses tails auch gethann haben. Wer mit flickwerg will umbgehen, der fhare hin. Wir besorgten uns solcher ding zu Franckfurt vor zwaien jaren woll, do der artickel von der vorgleichungshandlung hineinbracht wart, es wurde ain solch ding doraus werden. Konnen auch nicht anders gedencken, dann das es aus des Butzers und etzlicher getrieb des orts, weil sie vill underred mit dem von Lunden hatten, hergeflossen sey. Das sich auch Mag. Philippus in der handlung standhaftig und bestendig erzaigt, solchs haben wir gnediglich und gern gehört, der hoffnung, der allemechtige Got werde inen in solcher bahn gnediglich erhalten. Das er aber bei ksl. Mt. seins bestands halben angegeben und vorunglimpft wirdet, glauben wir wol, aber er wirdet sich unsers vorsehens solchs nichts irren lassen, sondern allain auf den sehen–a, des die sachen sein5.

Belangende den Bf. zu Meissen undt Merseburg wollen wir euerer L. und euch nicht bergen, das unser vetter, Hg. Hainrich zu Sachssenn etc., und wir unser baiderseits rethe auf vorgangen Sonntag [1541 Mai 22] alhir beysammen gehapt, welche sich von ainer schrift an ksl. Mt. derhalben underredet, auch dieselbig begriffen. Nu stet es domit auf gedachts unsers vettern zuschreiben, ob ime solche schrift also gefellig. Wann nu dasselbig sein L. zuschreiben uns zukompt, so wollen wir sie alsdann lassen ingrossirn und furdern, domit sie euerer L. und euch von uns baiden vorsecretirt furderlich mug zukommen. Und dieweil ir die werbung an den Kf. zu Brandenburg und Hg. Philipsen zu Pommern der bischove halben aus deme, das unsers vettern rethe derwegen kainen bevelh haben, bishere vorzogen, so ist uns solchs nicht entkegen. Schirst inen aber bevelh zukompt, so wollet dieselbig neben inen thun und furwenden.

So haben wir auch vormarckt, das der junge Hg. von der Lauennburg zu Regensburg ankommen. Und wiewoll er nach zur zeit kain wappen an sein herberg hat lassen anschlagen, so wirdet er es doch schwerlich und sunderlich auf vorraitzung Hg. Hainrichs von Braunschwig underlassen, dan der von Braunschwig kainen vleis sparen wirdet, was er uns und dem haus zu Sachssenn zuwider practiciren und anstiften mag. Dorumb wollet auf anschlaung des wappens lassen achtung haben und euch dorinnen vorigs unsers bevelhs halten, dann wiewoll wir vorstehen, was ir fur bedencken hapt, do bei dem von der Lauenburg das anschlagen des wappens durch unsern bedachten weg zuvor bei dem wirt hette sollen vorkommen worden seyn, so hetten wir es doch nicht vor unbequeme geacht, dann leichtlich zu ermessen, das mer weitleuftickait daraus wirdet ervolgen, wann das angeschlagen wappen widder abgeschafft soll werden. Dann so es fuglich were vorkommen worden. Aber wir lassen es auch dorbei wenden6.

b Und betreffende, das die von Halle das hailig evangelium angenommen, wie wir euch hievor geschrieben, deme ist also, und tragen kainen zweivel, der allemechtige werde sie dorbei bestendigk erhalten, wie wir auch nicht anders vormercken. Das aber der Bf. von Maintz bishere sich derhalben bei seinen bundsvorwanten nichts beschwert nach gesucht soll haben, glauben wir, er werde es, wie er ain fuchs ist, des gesprechs halben underlassen und sehen, wo es mit der religion ingemain hinaus will. Dornach er alsdan die sach wirdet anzustellen wissen. Aber wir bitten freuntlich und begeren gnediglich, euere L. und ir wollen dorauf mit sunderlichem vleis achtung geben und, do ir ichtwas werdet erfaren, uns dasselbig furderlich berichten–b.

Mit trennung der knechte im land zu Hadeln hat es die gelegenhait, wie wir euch hievor geschrieben. Das aber gleichwoll weittere und neue garden wollen vorursacht und furgenommen werden, solchs werdet ir nuhmer aus copeien unsers landvoigts zu Sachssenn und stathalters zu Cassel an uns gethann schreiben vornommen haben. Nachdeme wir aber nicht underlassen, darauf in sonderhait ferner kuntschaft zu haben, was uns nu einkompt, das soll euch, do es noth, auch zu erkenen gegeben werden.

Das auch Gropperius und Dr. Eck etzliche tage mit schwachait beladen, aber Eck in sonderhait nicht woll bei sinnen gewest, wollen wir euch nicht bergen, das uns von Halle geschrieben, das der sindicus doselbs, Dr. Philippus, auch gantz sinlos worden. Und man hat ime doselbst seinen abschit gegeben und lige itzt zu Leiptzk an keten und brauche der ertzte rath. Also strafft gleichwoll Got entlich seine und seins worts vorfolger und lesterer.

Als aber eur L. und ir unser personlichen ankunft halben antzaigen, das ir nicht anders muget vermercken, dan das ksl. Mt., auch andere Kff., Ff. und stende, so uns guts gönnen, und sunderlich die religionsvorwanten gantz gern wolten, das wir aigner personn gegen Regensburg khemen, des verhoffens, es solte allen sachen zu gutem raichen etc., nu hören wir solchs gerne. Ir habt aber aus vorigen unsern schreiben vorstanden, was wir dorinnen fur bedencken haben, auch was uns Martinus und Pommeranus derhalben widerumb geschrieben [Nr. 635], zudeme das wir gleichwoll nach aller gelegenhait der religionshandlungen nicht achten mugen, was unsere personliche ankunft aldo nutzen oder, wie man maint, zu etwas gutem dinen konte, und sunderlich, weil wir nichts vortailhaftigs willigen werden. Do wir aber von euch möchten bericht werden, worinnen oder welchergestalt unser personlich ankunft möcht zu gutem dinen und nutzlich sein, so möchten wir villeicht dester bas deshalben bei uns entschlissen konnen. Bitten auch freuntlich und begern, euere L. und ir wollen uns hirinnen eur bedencken, wie wir negst auch begert, derhalben zu erkennen geben.

Dieweil wir auch vormercken, das die stende dises tails ainsmals beisammen gewest und der artickel der justification mit eingefurt worden, das der landgrave deshalben sein bedencken angezaigt, obwoll dozumalh mit dem rathschlag nicht fortgefarn etc., so wollet uns, worauf doch der landgrave sein bedencken angetzaigt, bei negster post vormelden, dan unser entlich gemut vorstehen euere L. und ir in deme aus etzlichen vorigen unsern und dieser schrift.

Wir haben auch vornommen, woher sich ksl. Mt. furhaltung Lic. Ambstorfs halben vorursacht. Nu hat er in dem nichts dan die lauttere warheit gepredigt und, wan er gleich die wort geret, wie sie ksl. Mt. seint furbracht worden. Haben auch gerne gehort, das ksl. Mt. an furgewanter entschuldigung zufriden gewest7. [...]. Datum Zwickau, Sonnabent nach Ascensionis domini anno etc. 41.

[Zettel:] c Als wir auch diesen brief an eur L. und euch haben abefertigen wollen, ist uns eur schreiben, wie droben berurth, zuekomen, daraus wir vormercken, dieweil die denischen rethe unser schweger, der Hgg. von Pomern, sachen halben von kgl. Wd. keinen bevelich gehabt, das ir uf unser schreiben euch zu unserm vedtern und brudern, dem Lgf. zu Hessen etc., vorfuget und seiner L. die bevolhene antzaige gethan, euch auch darauf einer schrift vorglichen, in seiner L. und unserm nhamen an kgl. Wd. weithers stilstandts halben gestelt, die ir uns des landtgrafen teils vorsecretirt sampt einer copey daneben uberschickt. Und dieweil wir befinden, das sie unserm bedencken gemeß, so haben wir sie unsers teils auch secretirt und furder kgl. Wd. bey ainem unserm reittenden bothen unvertzuglichen zugeschickt. Und wollen uns auch freuntlich vorsehen, kgl. Wd. werde darauf den stilstandt freuntlich bewilligen und nit abschlagen. Was uns nu von seiner kgl. Wd. darauf wirdet zu antworth einkomen, die wollen wir euch zusenden, damit ir dieselbige dem lantgrafen auch sehen lassen und furder unserm schwager, Hg. Philipssenn von Pomern, neben des landtgrafen rethen davon bericht thun. Datum ut supra–c.

Anmerkungen

a
–a Angestr.
1
 Dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Nota. Man solle uns nicht unbestendig befinden.
2
 Dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Nota.
3
 Dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Nota. Protestation sol wiederholt werden.
4
 Dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Nota.
5
 Vgl. das Gutachten des Kf. von Sachsen zur Frage der Kirchenreform, o. Ort, o. Datum, Weimar HStA, EGA, Reg. E 138, fol. 4r–5r (Kop.); ÜS v. a. Hd. fol. 4r: Deß Kf. zu Sachsen bedencken der furhabenden christlichen reformation halben. 1541: Es wirdet zu Regennspurg viel von einer christenlichen reformacion geredt. Es werden auch etzliche artickel, wie man vormercket, dohin geschoben, biß solche reformacion bescheen und ins werck gebracht, durch wen aber solche reformacion bescheen sol, davon wirdet nichts gemeldet. Nun wirdt es ane tzweifel von den unsern dafur gehalden werden, das solche reformacion einem zukunftigen, christenlichen concilio gebueren soll, wie auch pillich were. Es ist aber zu besorgen, das diß andern aller gemuth nit sein wirdet, sondern das sie ein christenlich consilium darmit maynen und dohin richten worden, das die reformacion nach des kaisers und babstes gefallen wurde mußen furgenomen werden. Derhalben die unsern wol wollen zu verwarnen sein, uf die dingk wol achtung zu haben, auch darauf neben den andern stenden zu gedencken, das dem kaiser und babst in dem nichts eingereumbt, dan wan man der dingk ainigk were und das jener teil unser christenliche confession und apollogi annhemen, so wurde man keiner weithern reformacion bedörfen, sondern die leher des heiligen evangeliumbs, so dieselbige angenomen und von hertzen derselben gevolget wurde, were eben reformacion gnug und wir bedorften weiter keiner reformacion. Dan so ein menschliche reformacion furgenomen, sie geschee unther was guetem schein dieselbige wolle, so wyrd es doch menschengesetze und satzungen sein und pleiben. Was guts aus denselbigen komen, ist man mit grossem schaden vieler stuck wol gewhar worden, dan alles, was uns in der seligkeit nutz, ist in unser confession und wie die unsern bißanher christenlichen und wol und darin gnugsam angetzaigt und gelert, das derselben keiner reformacion vonnöten ist. So seint von den unsern die mißbreuche im bestischen [sic!] und christenlichen stande gnugsam angetzaigt, derhalben, so es inen ernst ist, sich mit der unsern gotlichen und christenlichen leher zu vorgleichen und ein christenliche, warhaftige und nit gedichte vorgleichung antzunemen, dorfen sie keinen artickel uf die reformacion ufschieben, sondern die vorgleichung wurde die reformacion mit sich bringen. Derhalben wol zu besorgen, das uf lauern [= lauteren] betrugk, auch uf kein gutes die sach muß gemeint sein mit der reformacion, darvon doch der lantgraf viel halden will. Derhalben bedencke ich nachmals, das die unsern mit allem vleis und ernst, sich zu hueten, verwarnet werden. Das ganze Gutachten ist marg. angestr. Die Anspielungen auf die Absicht, strittige theologische Fragen zu verschieben, auf die Rede von einer kirchlichen Reform und auf die Haltung des Landgrafen stützen sich offenbar auf Informationen aus dem Schreiben der Gesandten vom 19. Mai 1541 und aus den dort mitgeschickten Beilagen, besonders aus dem Bericht über die Audienz des Landgrafen beim Kaiser. Diese Indizien sprechen dafür, das Gutachten hier einzuordnen.
6
 Zu den Spannungen zwischen Kf. Johann Friedrich und Hg. Franz von Sachsen-Lauenburg in der Wappenfrage vgl. Mentz, Johann Friedrich, Bd. II, S. 486.
b
–b Angestr. Dazu marg. Notiz v. 3. Hd.: Nota. Di von Halle.
7
 Vgl. auch Kf. Johann Friedrich von Sachsen an die sächsischen Reichstagsgesandten zu Regensburg, Zwickau, 1541 Mai 28, Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 232r–233v + 238r–238v (Ausf.): In der Woche nach Judica sind in Jena drei Feuer ausgebrochen. Daraufhin Festnahme von vier Verdächtigen durch den Rat von Jena und entsprechend dem eingeholten Urteil der Leipziger Schöffen verschärftes Verhör der Festgenommenen. In der Anlage Kopien der dabei erhobenen Urgichten. Weil dann aus berurter gefangen undt furderlich Wenntzel Voigts als des hauptsachers aussage zu befinden, das ain andere hohe personn uber die zuvor beruchtigten der bestellung des mortbrennens, zufurderst in unserm und unserer vettern und bruders, Hg. Hainrichs zu Sachssenn und Lgf. Philipsenn zu Hessen, landen und furstenthumben, soll vorhaft und vorwant sein und durch die iren obgedachte gefangen, die auch den flecken Sultza dorauf angelegt, neben andern bestellen lassen, so haben wir nicht umbgehen mugen, ob wir wol nimants beschuldigen adder beschweren wollen, euch sollicher gefangen urgichten vortraulich zutzeschicken, wie ir es auch in gehaim halten wollet. Sollen den Landgrafen über die Urgichten informieren und auffordern, wie er selbst und Hg. Heinrich von Sachsen zur Vorbeugung gegen Mordbrand entsprechende Vorkehrungen zu treffen, da viele Personen angestiftet sind, in ihren Territorien zu brennen. Der Landgraf soll insbesondere auf Georg Heuselstein fahnden lassen. Sollen den Landgrafen um genauere Informationen über die Person Heuselsteins, auch seine Beziehungen zum Ebf. von Mainz bitten. Das aber diese neue bestellung mit dem mortbrennen dohin gericht, das der baider stette Erfurtt und Halle nicht solle vorschonnt werden, do es doch der rath der örte bishere mit dem gegentail gehalten, glauben wir solchs beschehe allain dorumb, das man dem gemainen mann von dem evangelium und götlichem wort abschrecken und abscheuig machen wil. Wir wollen aber zu Got dem allemechtigen vorhoffen, er werde die anstifter und besteller solchs bosen, uncristlichen und teuffelischen wercks sampt iren anhengern und vorwanten entlich zuschanden machen, offenbaren und sturtzen. Sollen über die Antwort des Landgrafen berichten. Datum Zwickau, Sonnabent nach Ascensionis domini anno etc. 41. Die im Brief erwähnten Urgichten finden sich in Kopie ebd. fol. 234r–237v. Vgl. auch die Urgichten von verschiedenen Personen, die des Mordbrands überführt bzw. verdächtigt werden, o. Ort, 1541 Mai 7/10/18, Weimar HStA, EGA, Reg. E 137, fol. 61r–74v (Kop.).
c
–c Angestr.