Vgl. Wolfgang Rehlinger an Georg Herwart, Regensburg, 1541 Juli 15, Augsburg
StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): Gleich yetzund zwischen 2 und 3 urn haben wir ein schreiben von einem ersamen rath und euerer
Ft. empfangen, bedanck mich des furgewanten fleyß, unsers haimkumens halben beschechen. Die
ksl. Mt. wirt bis in 30.000 man annemen und uf Allgier in Affrica schicken, zu Polonia oder Plasentz zu der bebstlichen
Hlt. kumen. Ir
Mt. ist begirig ainer reformation in religionsachen. Got wirts schicken nach seiner
Mt. eer und gefallen. Wir werden hie zu nichten stimmen, das wir gedechten wider die eher Gottes sein. Gott wölle uns dartzu gnad verleichen. Wir könden nit vermercken, dann das uns die
röm. ksl. und
kgl. Mt. mit ungnaden nit geneigt seyen. Darumb sorget ich diser zeit kain gewalt noch gefar. Der eylenden türckenhilf halben steet die sach, das der Kf. zu Brandenburg noch dazwischen handlet, wie vor geschriben. Des
Kf. von Sachsen gesanten machen uns vil widerwertigkait. Euere
Ft. wölle daran sein, das wir uff nechsten Sontag fru beschaid haben, ob wir die
ksl. Mt. gen Augspurg laden söllen. Ich ach
[sic!], es sey on gefar und sey wol zu thon. Anderer sachen halb schreyben wir hernach.
[...]. Datum Regenspurg, den 15. Julij anno 1541 zu 3 urn. –
Vgl. auch die Geheimen von Augsburg an die Augsburger Gesandten in Regensburg, Augsburg, 1541 Juli 16, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): Empfang ihres Schreibens vom 15. Juli nach Ende der Ratssitzung. Können ermessen, das es wol billich und auch zu erhaltung
ksl. Mt. genaden hochfurderlich,
den Kaiser zu einem Abstecher nach Augsburg einzuladen. Dhweil aber dieses eur schreiben ainen ersamen rat nit betretten und weder wir noch die dreizehen solcher
[sic!] handel uber uns laden konnen, sich auch der ungewönlichait und geschrais halber ubel fuegen wöllen, ainen ersamen rat so schnell wider zusammenzubitten oder di sach bis uff Montag zu verzihen, so wollen wir euch unser bedencken nit verhalten, das wir dafur achten, wa die
ksl. Mt. von andern fursten und stetten schon geladen worden ist und die zeit ires aufbruchs so nahend vor augen, es möcht fur unhöflich oder zu spat gehalten werden, ir
Mt. allererst zu laden. Neben dem, das uns sunst der christenlichen verstentnus halb auch ander ursachen beiwonen, die uns zweiffelig machen, ob dieses laden zu thun sei, sonderlich in betrachtung, wa ir
Mt. geladen herkumen sollt, das ir in sollicher eyl nit billiche ere bewisen noch wir darzu gefasst werden möchten. Wollen uns aber getrosten, ir werden eurm verstand nach sunst allen möglichen vleiß furwenden mit underthenigstem erbitten und, was euch fur gut ansicht, bei der
ksl. Mt. genad zu erhalden.
Wolf Hebenstreit, den sie nach Regensburg abfertigen, bringt auch ain bedencken der stett session und stimmen halb mit ime, wie ir sehen werden. Datum Sambstag, den 16. Julij umb 11 ur anno 1541. –
Vgl. dazu Wolfgang Rehlinger, Simprecht Hoser und Dr. Claudius Peutinger an Bgm. und Geheime von Augsburg, Regensburg, 1541 Juli 17, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): Empfang ihres Schreibens. Sind auch der Meinung, das wir möchten leiden, was mit fueg und one ungnad gemainer statt konte umbgangen werden. Aber wie dem, so vernemmen wir je lenger je mer etwas glaubhaftiger, das ir
Mt. seyen willens, iren weg auf Augspurg zu nemen, und sich etliche ansehenliche räth hören lassen, obgleich ir
Mt. ein andern weg ziehe, so wöllend doch sie auf Augspurg. Gedencken wir, Nurnberg (da sie ehrlich und mit vererung empfangen worden) geb inen ursach, die reichstett zu besuchen. Und auch allberait bey uns angesucht worden ist, ir
Mt. zue Augspurg ire wegen zue befurdern verfuegen, dann ir
Mt. habe ire guter auf Augspurg zu verordnet. Das wir alles, dieweil siderher umb die brief nit angehalten worden, fur ain eerlich anmuten versteen muessen. So wir nun das alles also in gewisse erfarung kheme
[sic!] und befunden, das ir
Mt. villeicht auß verborgen ursachen nit auf München zu tziehen, sonder durch Augspurg oder hert neben fur wollt, und die sachen wie bisher nit anderst vermerckten, das sich ain ersamer rath der religion oder einkomens der geistlichen halben nicht zu besorgen, so konten wir auß getrungner eerennott aines ersamen raths und gemainer statt nit umbgeen, ir
Mt. bitten, sie wolten gnedigist ire und des reichs statt haimsuchen und zu Augspurg einkhören.
Wollen mit Jakob Herbrot beraten und das Ergebnis umgehend mitteilen. Das wollten wir, euerer
Ft., ob es sich dannocht also zuetragen wolt, zu ainer verwarnung, wie sich die sachen hie anlassen, nit bergen.
[...]. Datum Regenspurg, den 17. Julij anno 1541.
Vgl. außerdem Wolfgang Rehlinger, Simprecht Hoser und Dr. Claudius Peutinger an Bgm. und Geheime von Augsburg, Regensburg, 1541 Juli 18, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.): Verweis auf ihr Schreiben vom 17. Juli. Teilen mit, das wir nach vil gehabter, vleyssiger erkhondigung nit anders haben khonden noch mögen vernemmen, dann ir
Mt. ongebeten und onersucht ze lassen, nit allain fur ain unverstand, sonder ainem ersamen rath und gemainer statt zu grossen ungnaden hett gewislich raichen muessen, ob wir wol daneben etlichermassen stattliche bedenken und ursachen gehabt, das ir
Mt. uns nit wilfaren möchte. Und in disem haben wir euerer Ft. jungst schreiben nit wenig erwegen und, was unser person selber belangt, bedacht, das uns am gelegnisten gewesen, die sachen also lassen zue ersitzen. Aber dieweil wir im werckh, als obstat, befunden, das diß bitt one ungnadt nit vorpleiben, dasselb und gemainer statt grosse wolfart und, was derselben dienstlich, nit geren verlassen wolten, haben wir Jacob Herbrot zu uns getzogen, alle in bestem aus den obgemelten und mer ursachen, so wir hernach euerer
Ft. schreyben und selbs gegenwurtig melden wöllen, uns entschlossen, ir
Mt. uff dato diß also ze bytten. Demnach wir gantz wenig tag verschinen vernommen, das ir
Mt. von hinnen willens wer zu verruckhen und iren weg nach Italien zu nemmen und das nit sonders ob dem weg, beten wir ir
Mt. gantz underthenigst, die wolten ir und des
hl. reichs statt Augspurg zu gemainer derselben erfreuung genedigist haimbsuchen. Darauf uns ir
Mt. das abgeschlagen und gantz genedigist geantwort, daß die unserm begeren sonst gern statt thun wolt, so wurde doch ir
Mt. hie aufgehalten und hettend nit zeit, uff dem weg lang zu verharren, nemmen nichtdestominder diß unser bitten zu gantz genedigistem gefallen an, mit mer worten, so diser zeit in eyl nit zu melden, und beschliesslich nit anderst von ir
Mt. noch anderm zu vermerckhen gehabt, dann das dise underthenigkheit ir
Mt. zum hochsten geföllig und underlassen zum allergrossten mißfellich gewesen were. Wollen euerer
Ft. hernach in unserm schreyben diß alles weither erclärung thun, das wir in diser eyl nit geschickhen mögen.
[...]. Datum in Regenspurg, den 18. Julij umb ailf huren
[sic!] zu nacht anno etc. 41.