Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Textvorlage: Ulm, Prod. 14.

Antworten der ausschreibenden Reichsstädte zur Anmahnung wegen der RT-Beschickung.

(Vormittag, 8 Uhr) Städterat. Regensburg proponiert: Beschluss am 17. 10., die Antworten der vier ausschreibenden Städte auf das Schreiben der am RT vertretenen Reichsstädte vom 30. 9.2  abzuwarten. Da nun die Antworten von Ulm am 19. 10. und von Straßburg heute, am 23. 10., vorgelegt worden sind3 , erfolgt die Einberufung des SR. Da zudem die Rothenburger Gesandten die Antwort Frankfurts noch nicht kennen4 , soll diese nochmals verlesen werden.

Straßburg: Übergibt das Schreiben seiner Herren an die Reichsstädte. Befürwortet Verlesung aller drei Antworten.

Verlesung der Schreiben von Ulm, Straßburg und Frankfurt.

Nürnberg: Ihre Herren haben dem Boten des SR, der das Schreiben überbrachte, nur eine Empfangsbestätigung übergeben, weil sie ihnen, den RT-Gesandten, schon aufgetragen hatten, im SR mündlich anzuzeigen, dass Nürnberg die Städte in seinem Ausschreibebezirk sofort anmahnen werde. Dies ist bereits geschehen. Rothenburg hat seine Gesandten zwischenzeitlich abgeordnet.

Regensburg proponiert: Weiteres Vorgehen aufgrund dieser Antworten.

Umfrage. Straßburg: Aufschub der Beratungen, bis die Antworten weiterer Städte zu den Anmahnungen vorliegen.

Augsburg: Entsprechend Straßburg.

Nürnberg: Ebenso. Haben daneben Weisung erhalten, den Städtetag neben dem RT zu befördern.

Ulm: Verweist auf die Antwort seiner Herren, die er am 19. 10. den Regensburger Räten übergeben hat. Sonst entsprechend Straßburg.

Rothenburg: Ebenso.

Beschluss: Abschrift der drei Antwortschreiben und Abwarten der Erklärungen von weiteren Städten zur Anmahnung.

Anmerkungen

1
 In Augsburg (fol. 11’ f.) nur sehr knapp mit falschem Datum 21. 10. protokolliert.
2
 Vgl. Anm. 9 bei Nr. 222.
3
 Antwort Straßburg (12. 10. 1556): Wollen die Städte in ihrem Ausschreibebezirk anmahnen (StA Nürnberg, NRTA 26, unfol. StadtA Ulm, A [9002], Prod. 15. StadtA Augsburg, RTA 15, unfol. Kopp.). Antwort Ulm (13. 10. 1556): Haben zusammen mit Augsburg und Nürnberg vereinbart, dass Nürnberg das Ausschreiben eines Städtetags initiiert (StA Nürnberg, NRTA 26, unfol. StadtA Augsburg, RTA 15, unfol. Vermerk: Nürnberg als 4. ausschreibende Stadt hat am 23. 10. mündlich von ihren RT-Gesandten antworten lassen, man habe die Städte im eigenen Bezirk entsprechend angemahnt. Kopp.). Vgl. Nürnberg an Rothenburg/Tauber, Windsheim, Schweinfurt, Weißenburg/Nordgau (2. 10. 1556): Schicken das Schreiben der Gesandten beim RT und mahnen die Beschickung an (StA Nürnberg, BBdR 159, fol. 163 f. Kop. StA Würzburg, SSTTA 2, unfol. Or. an Schweinfurt).
4
 Frankfurt an die Städte auf dem RT (8. 10. 1556): Haben die Abordnung ihres Deputierten aus Kostengründen bisher aufgeschoben, da der Kg. ohnehin noch nicht anwesend ist und der RT-Beginn sich mehrmals verzögert hat. Wollen den RT jetzt beschicken, falls auch andere Städte dies tun, und die Städte in ihrem Bezirk entsprechend der Aufforderung anmahnen (StA Nürnberg, NRTA 26, unfol. StadtA Ulm, A [9002], Prod. 16. StadtA Augsburg, RTA 15, unfol. Kopp.).