Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[Verhandlungen Toplers über Privilegien für Nürnberg; Nr. 97, Anm. 1. Verhandlungen über die Restitution Kf. Philipps von der Pfalz; Nr. 56]. Man druckt jetzt neue Ausschreiben, die überall in das Reich ausgehen werden. Der Termin wird verlängert. Der Kg. hat gestern den Kammermeister [Balthasar Wolf von Wolfsthal] und Ernst von Welden mit Instruktion an die Hgg. von Sachsen, den Lgf. von Hessen und die anderen in der Region beheimateten Ff. entsandt, um sie zum Erscheinen auf dem RT aufzufordern.1 Er erwartet, daß die Gesandten nicht vor dem 3. Juni (corporis Christi) zurück sein werden. Deshalb bezweifelt er, daß der Konstanzer RT vor dem 25. Juli (Jacobi) beginnen kann. Der Kg. versichert, daß er persönlich zum RT kommen werde und deshalb auch auf die Reise in die Niederlande verzichte. Er kann ihnen dennoch keine zuverlässigen Nachrichten senden, da sich unsere anschleg täglich ändern. Der Kg. hat sich sehr verändert, er ist viel allein und läßt die Leute nicht mehr zu sich. Er wird verdrießlich, und am Hof wird wenig ausgerichtet. [Streit zwischen Hg. Albrecht von Bayern und Pfgf. Friedrich um das niederbayerische Erbe; Nr. 78].

Straßburg, 31. März 1507 (mittichen in der hl. wochen)

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, A-Laden-Akten 83, Nr. 10, unfol. (eh. Or. m. S.).

Anmerkungen

1
 Hg. Georg von Sachsen teilte Lgf. Wilhelm von Hessen mit Schreiben vom 14.4. mit, daß er ursprünglich beabsichtigt habe, diesen persönlich zu besuchen, um ihm über seinen Streit mit Kursachsen und über die deshalb in Erfurt geführten Verhandlungen zu berichten. Da er jedoch auf Einladung des Kg. hin in Kürze nach Konstanz aufbrechen werde, entsende er zwei seiner heymlichisten rete, um ihn durch diese zu informieren (Or. Dresden, mittwoch nach quasimodogeniti; StA Marburg, Best. 2, Nr. 292, Fasz. 11, fol. 69–69’).