Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Er beabsichtigt, nunmehr zu seinem Romzug aufzubrechen. Befiehlt ihm deshalb, unverzüglich mit seinem gemäß Konstanzer Anschlag vorgesehenen Truppenkontingent – die Fußknechte in Reiter umgerechnet – nach Trient zu ziehen. Falls er nicht persönlich teilnehmen will, soll er seine Truppen abfertigen und sie zur Eile anhalten.1 Er kann mit seinem Heer, das er mit großen Kosten finanzieren muß, nicht länger warten. Er soll ihm auch mitteilen, für wann er mit der Ankunft seiner Truppen in Trient rechnet.2
Bozen, 18. Januar 1508.
Innsbruck, TLA, Maximiliana I/44, Fasz. 1506–1508, fol. 103–103’ (Konz. mit ex.-Verm.).
Anmerkungen
1
Am 26.1.1508 schrieb der Bf. erneut [vgl. Nr. 757] ein Subsidium charitativum für den Romzug aus (Willburger, Bischöfe, S. 21f.; Zell, Registra; Rieder, Registrum; Schneller, Capitel, S. 48, Nr. 130). Vermutlich war ihm ein ebenfalls auf den 18.1. datiertes kgl. Verbot zur Besteuerung der im Breisgau ansässigen Prälaten als rechtswidrige Neuerung (Konz. mit ex.-Verm., Bozen; HHStA Wien, Maximiliana 18, Konv. 3, fol. 49) zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugegangen. Diesen Prälaten befahl der Kg., das ihnen auferlegte Hilfsgeld an seinen Rat Rudolf von Blumeneck auszuhändigen (Konz. mit ex.-Verm, Bozen, 18.1.1508; ebd., fol. 49. Entsprechender Befehl an Blumeneck vom gleichen Datum; ebd., fol. 49’). Gf. Wolfgang von Fürstenberg hatte den Kg. auf die Besteuerung der Prälaten durch Bf. Hugo sowie der Abtei Gengenbach durch den Bf. von Straßburg [vgl. Nr. 902, Anm. 51] aufmerksam gemacht (Antwortschreiben Kg. Maximilians an den Gf., Konz mit ex.-Verm., Bozen, 22.1.1508; ebd., fol. 51–51’).
2
Den reichsständischen Kontingenten verkündete der Kg., daß er im Begriff sei, den Romzug anzutreten, und die französisch-venezianische Sperre gewaltsam durchbrechen wolle. Er befahl ihnen, unverzüglich nach Trient zu ziehen, da er angesichts der hohen Kosten für seine eigenen Truppen nicht länger warten könne (Konz. mit ex.-Verm., Bozen, 18.1.1508; HHStA Wien, Maximiliana 18, Konv. 3, fol. 39; Wolff, Beziehungen, S. 91 Anm. 2). Auch seine in Konstanz residierenden Hof[kammer]räte wies der Kg. an, die in Konstanz eintreffenden reichsständischen Kontingente unverzüglich nach Trient weiterzuleiten (Konz. mit ex.-Verm., Bozen, 18.1.1508; ebd., fol. 40). Das Regiment zu Innsbruck wurde am 25.1. ebenfalls instruiert, alle in der Stadt befindlichen oder noch ankommenden erbländischen und Reichstruppen dorthin zu bescheiden (Konz. mit ex.-Verm., Bozen; ebd., fol. 59). Am gleichen Tag forderte der Kg. Abt Johann von Fulda auf, mit seinem Kontingent nach Trient aufzubrechen und in seiner Begleitung befindliche Truppen anderer Stände mitzunehmen (Konz. mit ex.-Verm., Bozen, 25.1.1508; ebd., fol. 60). Die Bff. von Trient, Brixen und Chur sowie die Regierungen in Linz, Innsbruck und Ensisheim wurden angewiesen, die Abhaltung von Prozessionen und Gottesdiensten für den Romzug zu veranlassen (Konz. mit ex.-Verm., Bozen, 26.1.1508; ebd., fol. 61). Vom 2.1. datiert ein Konzept, in dem Kg. Maximilian ungenannte Reichsstädte aufforderte, ihre bislang noch nicht losgeschickten Reiterkontingente unverzüglich nach Trient abzufertigen (Konz. mit ex.-Verm., Bozen, Registraturverm. Gabriel [Vogt]; ebd., fol. 91’).