Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Der Kölner Reichsanschlag von 1505 als Grundlage der jetzigen Hilfe für den Geldernkrieg, deren Rückzahlung aus den Erträgen des Gemeinen Pfennigs, Umfang der Eilenden Hilfe; [2.] Gefahr ihrer unvollständigen und verspäteten Zahlung; [3.] Wunsch nach Übernahme der Anschlagsbeträge zahlungsunwilliger Stände durch die zahlungsbereiten.

Köln, 16. August 1512

Kop.: A) Nürnberg, StA, Ft. Brandenburg-Ansbach, RTA Nr. 9, fol. 198b-199b (Überschrift: Auf montag nach assumptionis Marie gelesen Ao. etc. XII [16.8.12]. Röm. ksl. Mt. begern und meinung auf der Kff., Ff. und stend des Reichs beschlos und bewilligen berurend die hilf wider Geldern); B) Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei Nr. 8, fol. 91b-92b (Überschrift: Montag nach assumptionis Marie Ao. etc. XIImo antreffent die bewilligten geldrischen hilf); C) Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 58, fol. 120a-121a (Überschrift: Actum Coln montags noch assumptionis Marie Ao. etc. XII, das Folgende wie in A, am Schluß des Stückes nochmals das Datum wie in der Überschrift); Dresden, HStA, GR, Loc. 10181/2, fol. 63a u. b (Überschrift wie in A ohne das Datum; am Schluß des Textes das Datum wie in A); Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 31, fol. 72b-73a; Köln, Historisches A., Köln und das Reich Nr. 40, fol. 77b-78b; Nürnberg, StA, Ft. Brandenburg-Ansbach, RTA Nr. ad 9, fol. 2a u. b (Überschrift mit einigen kleineren Abweichungen wie in A; mit Marginalien zu den einzelnen Absätzen, die deren Inhalt kennzeichnen); Straßburg, AM, AA 336, fol. 63b-64a (Überschrift mit geringen Abweichungen wie in A); Würzburg, StA, Würzburger RTA 6, fol. 85b-86a.

Druck: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1093.

[1.] Nachdem solch hilf auf den colnischen anschlag1 gestelt ist, also das iglicher stant seinen gebürlichen anschlag von stund an darleigena und sich des von des Reichs bewilligten angeslagen pfenning wider bezalen soll, und das sunderlich ein virden teil des colnischen anschlags, der sich in summa 66 000 fl. rh. laufet, itzo in eyl gereicht und bezalt werden soll.

[2.] Dieweil nun die ksl. Mt. bedenkt, so die gedachten 66 000 fl. auf alle stend des Reichs inhalt der colnischen tax geschlagen werden sollen, das ir Mt. dieselbig anzal gelts nit volkommen noch furderlich noch gewiß gefallen mog, in ansehung, das vil stend des Reichs im colnischen anschlag ungehorsam gewest sein, den nit gereicht oder, wo sie den gleichwol bezalt, doch damit lange vorzogen haben, desgleichen in diesem anschlag auch bescheen würdet, darumb die ksl. Mt. grosser minderung und abbruchs, auch verzog der summa gelts sorgen muß, das dan ir Mt. in merglich geferligkeit, nachteil und zuruttung ir Mt. vornhemen einfüren würd, dan ir Mt. keinen krigsman darauf versichern noch aufbringen kont.

[3.] Demnach ist der ksl. Mt. begern und meinung, das die Kff., Ff. und stend bedenken, schlissen und verordenen, wo etlich stend mit bezalung ires anslags an den 66 000 fl. ungehorsam ader seumig erscheinenb, das dan ander stend, die richtig sein und glauben haben, die bezalung der ungehorsamen uber sich nehemen, dermassen, das die dienstleut, so die ksl. Mt. zu bestellen und zu gebrauchen meint, ir verweisung auf denselben gehorsamen und glaubhaftigen stenden annehemen mogen.

Anmerkungen

1
 Vom Reichstag 1505. Druck: Heil, Reichstagsakten 8, Nr. 363.
a
 C folgt: und erlegen.
b
 B wurden.