Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Ihr Erscheinen vor dem Reichskammerrichter sowie den ksl. und ständischen Räten, Ersuchen um Nichteröffnung des Verfahrens zwischen Sachsen und Kurmainz wegen Verstreichens des Ladetermins; [2.] Übergabe der Kurmainzer Klagschrift und des Antrags auf Verfahrenseröffnung; [3.] Weiterleitung beider Stücke an den Ks.; [4.] Dessen Entscheidung für die Durchführung des Verfahrens trotz Gerichtsferien; [5.] Dank der Kurmainzer Anwälte und den Erfurter Gesandten hierfür, Antrag, Sachsen und die ausgetretenen Erfurter Bürger für ungehorsam zu erklären; [6.] Wunsch der sächsischen Vertreter nach einer Bedenkzeit; [7.] Antrag von Kurmainz auf Ablehnung des Wunsches, Wiederholung des eigenen Antrags; [8.] Erneuerung des sächsischen Wunsches; [9.] Vertagung der Anhörung; [10.] Detaillierte Begründung des erneuten sächsischen Antrags auf Nichteröffnung eines Rechtsverfahrens; [11.] Wiederholung des Kurmainzer Gesuchs, Sachsen und die vertriebenen Erfurter Bürger für ungehorsam zu erklären und das geplante Verfahren zu eröffnen; [12.] Nicht bestehende Verpflichtung Sachsens zum Erscheinen in Köln; [13.] Konträre Kurmainzer und sächsische Positionen bzgl. der Vollmacht für die sächsischen Gesandten und der Durchführung des Verfahrens in den Gerichtsferien; [14.] Verlesung eines Beiurteils der Verordneten; [15.] Bitte der Kurmainzer Vertreter um dessen nochmalige Verlesung; [16.] Kurmainzer und sächsische Stellungnahmen dazu; [17.] Begründung des sächsischen Ersuchens um Verfahrenseinstellung; [18.] Kurmainzer Stellungnahme dazu mit Antrag auf Fortsetzung des Verfahrens; [19.] Zusätzliche Rechtsgründe Sachsens für die Verfahrenseinstellung, Wiederholung des Kurmainzer Standpunkts; [20.] Entscheidung des Reichskammerrichters in Sachen Ladung, Verlesung eines Befehls des Ks. an seine Räte in Trier zur Fortsetzung des Verfahrens trotz Gerichtsferien; [21.] Erneute Bitte der Kurmainzer Anwälte um Annahme ihrer Klage, Bedenkzeit der Verordneten; [22.] Verkündung eines Beiurteils der Verordneten; [23.] Stellungnahme von Kurmainz und Sachsen dazu; [24.] Wiederholung des Kurmainzer Standpunkts; [25.] Sächsische Entgegnung; [26.] Sächsische Argumentation gegen die Verpflichtung der ausgetriebenen Erfurter Bürger zur Teilnahme am laufenden Verfahren mit Vorwürfen gegen Erfurt, erneuter Antrag auf Verfahrenseinstellung; [27.] Weiterer Meinungsaustausch von Kurmainz, Sachsen und der Erfurter Gesandten hierüber; [28.] Beiurteil der Verordneten über eine Vorladung der vier Hgg. von Sachsen, dessen Wortlaut; [29.] Diskussion zwischen Sachsen und Kurmainz über die Einbeziehung Hg. Heinrichs von Sachsen in die Vorladung; [30.] Erscheinen der sächsischen Anwälte, Vorlage einer Vollmacht, Antrag auf Erstellung von Kopien der eingereichten Kurmainzer Schriften; [31.] Kurmainzer Wunsch nach Zurückweisung des Antrags und nach einer Vorladung der ausgetretenen Erfurter Bürger; [32.] Sächsische Erwiderung mit Wiederholung des Antrags; [33.] Kurmainzer Entgegnung; [34.] Kurmainzer Beschwerde gegen die mangelhafte Vollmacht der sächsischen Gesandten, Forderung nach Einstufung Hg. Heinrichs von Sachsen als Mitbeklagter, Wiederholung des Antrags nach einer Vorladung der ausgetretenen Erfurter Bürger; [35.] Kursächsische Widerlegung aller vorgebrachten Kurmainzer Argumente, Wunsch nach Zurückweisung des Antrags gegen die ausgewiesenen Bürger Erfurts; [36.] Kurmainzer Wiederholung des Antrags auf einen Rechtsentscheid; [37.] Beiurteil der Verordneten zu drei zwischen Kurmainz und Sachsen strittigen Punkten; [38.] Stellungnahmen der Parteien dazu; [39.] Vorlage sächsischer Schriftstücke, Anfertigung von Kopien für Kurmainz; [40.] Übergabe der Kurmainzer Replik und Triplik sowie der sächsischen Quadruplik; [41.] Bekanntgabe der Verfahrensvertagung auf den kommenden Wormser Reichstag.
[Köln], 16. Juli – 11. September 1512
Weimar, HStA, EGA, Reg. G Nr. 208, fol. 174a-212a, 300a-301a, Orig. Pap. (mit einer Reihe überwiegend lateinischer Marginalien neben den einzelnen Absätzen, die deren Inhalt kennzeichnen).
[1.] Uf fritag nach divisionis apostolorum Ao. etc. 12 [16.7.12] sind wir, Wolf von Weyßbach, Cesar Pflug, rittere, Dr. Lupfdich und Dr. Zoich, vorm cammerrichter Gf. Sigmunden vom Hagen als verordenten richter und andern ksl., auch der stende des Reichs reten in treflicher anzail erschienen und haben anfangs protestirt, das wir vor inen, Gf. Sigemonden und andern ksl. und der stende reten, ksl. Mt. zu undertenigkeit, auch inen zu eren erschienen. Aber damit wolten wir sie nicht fur richter erkennen noch auch in ire jurisdiction anders, dan wir im rechten ze tun schuldig weren, bewilligen, sonder were unser gemuet, excusatorio nomine und als excusatores gegrünt ursachen anzuzeigen, das sie uf die ausgangen vermeint ladung [Nr. 1084] nicht procediren, sonder stillesteen und sich aller handelong entslagen solten. Und daruf angezeigt, das wir uf die zeit und den tag, als der erst termein nach exequirter ladung gefallena, vor den ksl. reten zu Trier erschienen, uns angezeigt und gebeten hetten, das sie uns den ksl. commissarien anzeigen, auch zeit und woe wir erscheinen benennen. Wolten wir erscheinen und unser gnst. und gn. Hh., der Kff. und Ff. von Sachsen, noitturft nicht verhalten. Daruf were uns zur antwort vom canzeler [Zyprian von Serntein] und andern reten gefallen, sie hetten nochmals kein bevel, wolten aber solichs ksl. Mt. schreiben und uns nochmals irer Mt. meynong weiter anzeigen. So nue uf den gefallen termein dannoch kein richter gesatzt, auch gar nicht gerichtlichs gehandelt, wer der termein und die angefangen ladung gefallen, dermassen, das uf dieselbig nicht creftigs gehandelt werden mocht, sonder was daruf gehandelt würde, das were nichtig und ganz unwirklich. Zudem so weren auch diser zeit die ferien angefallen, derhalb auch nicht creftigs gehandelt werden mocht, die partyen hetten dan selber renunciern, des wir aber ze tun nicht macht hetten. Baten daruf, das sie, nichtigkeit zu vermeyden, stillehalten und uf die usgangen ladung gar nichts procedirn wolten.
[2.] Daruf hat Englender, canzler, in beysein H. Lorenz Truchsessen, scolasters, und anderer rete des von Meinz, auch der von Erfurt die ladung und ein lang libel1 eingelegt, unsern furtrag one allen grund angefochten und von wegen Meinz und Erfurt gebeten, unser anfechtong halb, dweil wir kein mandat hetten und also nicht gehort werden solten, unangesehen in den sachen zu procedirn.
[3.] Uf solchen furtrag ist uns vom Gf. und andern reten diser abschid montlich gegeben: Sie wollen solchen furtrag an ksl. Mt. brengen und uns weiter irer Mt. meynong zu erkennen geben. Actum freitags nach divisionis apostolorum [16.7.12] zu Coln.
[4.] Als wir nue von etlichen in geheim gewarnt worden sein, das der ksl. rete meynong dahin gericht gewesen were, irer Mt. ze raten, das sie die ferien ufheben und declariern, das unangesehen der ferien procedirt werden solte, haben wir durch Gf. Hoigern von Mansfelt mit hohem vleyß, das ksl. Mt. solchs nicht tun solt, arbeiten lassen. Aber nichtdesteweniger ist uns uf sambstag darnach [17.7.12] von Gf. Sigmunden mit andern reten diser entscheid geben worden, das unangesehen die ferien sol gehandelt werden inhalt der furladung. Daruf, wie hernachfolgt, gehandelt:
[5.] Menzisch anwelde und gesandten der statt Erfurt: Haben gehort den rechtmessigen, gn. willen und meynong röm. ksl. Mt., unsers allergnst. H., das seiner Mt. will ist, unangesehen der angezoigen ferien, gestern [16.7.12] vom widerteile in angefangener handelonge furgewandt, sol zwuschen den vielgenannten partyen gehandelt werden, wie sich geboert. Des bedanken sich Meinzs etc. gein ksl. Mt. als hochstem richter, folgends richter und beysitzern, mit erbieten, wie gestern angezeigt ist, ferner zu handeln und procediren, wie sich das von rechts wegen geboert und gezimpt. Erholen und repetiren sie alles und jdes, gestern von wegen Meinzs und der von Erfurt halben furgetragen und gebeten, mit referierung irs gewalts, Meinzs und Erfurt halben in recht gelegt und apud acta erfunden, darzu, das usgangen ksl. Mt. citation allenthalben verkündt seyen. Referiren sich anwelde von wegen Meinz und Erfurt uf die execution und des geswornen ksl. boten relation, die apud acta allenthalben erfunden werden, nochmals beclagend, wie vormals auch bescheen, der Kff. und Ff. zu Sachsen, auch der usgetreten bürger zu Erfurt ungehorsam, mit bitt und begere, dieselben beyde partyen fur als ungehorsam zu ercleren und zu erkennen, und zum lesten, das unangesehen egemelter partyen des widerteils die gestern ingelegte clage offenbaer gehort und verlesen werden soll. So das geschicht, das sie, die anwelde, sonderlich in der besten forme wullen gebeten haben, wullen sie sich laut der ksl. citation, im rechten zu farn und zu schicken, sich ferner vernemen lassen, mit furbehalt aller noitturft.
[6.] Sachsen: Die gesandten derselben haben gehoert, das ksl. Mt. wille ist, das in den gebrechen, so sich zwuschen allen partyen halten, unangesehen die ferien gehandelt werden solt. Des haben sich die partie nicht versehen. Wiewoil sie aber den handel gern gefordert sehen, wollen sie doch nicht gern bey iren Hh. unverweyslich handeln. So aber ksl. Mt. wille in dem treflich und hochwichtig, ist von noeten, zu ermessen, wes irer Hh. noitturft und wille darin sey. Bitten sie, sich nicht zu ubereylen, sonder luft zu geben, sich uf dise ksl. Mt. meynong zu bedenken, und wan sie weiter bescheiden werden, sich von irer Hh. wegen irer noitturft vernemen und hoeren zu lassen, bede, Meinz und der usgetrieben burger zu Erfurt, halben.
[7.] Meinz etc.: Diser furtrag sey frembde ze hoeren, ursach, das Kff. und Ff. zu Sachsen fur langer zeit ksl. Mt. citation entphangen, die auch gewiest und darin sonderlich vermirkt, das ksl. Mt. in solcher citation hat angesetzt entlichen und peremptorien termein. Deshalb ire ftl. Gn., woe inen geliebt, sich zu diser rechtfertigung zu schicken, mit guter furbedacht iren gewalt mit instruction iren reten moigen zuschicken. Darzu mirken sie von wegen Meinzs und Erfurt nit, das sich der widerteil mit der caution de rato und gnugsamen gewalt brengen wollen. Dweil aber am widerteil anders nicht gespoert wirt dan verzug der sach, wollen sie furbescheen furtrag repetirt und, wie jüngst gebeten, in recht und richtlicher handelong inhalt ksl. bevelhs furgetragen und gebeten haben, nemlich den widerteil ungehorsam zu erkennen und inbracht clage unangesehen solcher ungehorsam zu verlesen, als sie hoffen, recht sey. Hoeren auch nicht, das der widerteil einich anregung tue von wegen der usgetreten bürger zu Erfurt. Woln sie derselben ungehorsam, wie vor, beclagt haben, setzen das alles zu recht.
[8.] Sachsen etc.: Sie weren geneigt, die kürz ze suchen und ufhalt ze meiden. So werden vom gegenteil zu lengerung ursach geben. Es sey gestern gehoert, das nach vermoegen rechts diser zeit der ferien halben nicht gerichtlich gehandelt werden moige. Das zeigt die furladung an. Davon haben sie nichts frembts, unrechts oder unbillichs furgehalten, darüber, woe uf disen tag ksl. Mt. dergestalt nit eroffenet, als offenbar nach vermoegen rechts nicht sol procedirt werden, davon die Kff. und Ff. zu Sachsen zu erscheinen nicht schuldig gewest. Davon sie irer Gn. usbleiben entschuldigt mit ursachen, die craft haben. Das aber sein Mt. hierin sich volkommenheit ksl. gewalts gebraucht, das sey den Kff. und Ff. zu Sachsen unversehen gewest, haben sie sich des nicht zu versehen gehabt. So dan an solchem den Ff. und usgetrieben bürgern zu Erfurt hoch und groiß gelegen, besweren sie sich, uf solche artikel unbedacht ferner ze treten und irer Hh. nachteil zu verhüten schuldig, das durch ire ilen nicht schaden iren partyen gescheen. Darumb inen unmoeglich ufgelegt, das vorhin bericht zu sein, dan woe solche ksl. Mt. meynong nit were, [wäre] sicher, das ire Hh., itzt ze handeln, nicht schuldig weren, das auch die furladung nicht vermugen wirt. Darumb durch sie nichts unbillichs oder unnotturftigs gebeten. Lassen sie es bey iren vorigen furtragen und bitt.
[9.] Meinz etc.: Sagen generalia contra. Wes in der taet ist, gesteen sie nicht, was aber das recht betrift, referieren sie sich zu recht und bitten wie vor. Hat der richter bedacht geben inhalt irer bit bis uf nehistkünftigen montag [19.7.12] umb ein ure.
Actum montags nach Alexii Ao. etc. 12
[10.] Sachsen etc.: Gn. und günstigen Hh. und verordent loblich rete, uf jüngstgenommen abschid erscheinen sie als gesanten der Kff. und Ff. von Sachsen, desgleich der usgetrieben bürger zu Erfurt und geben zu erkennen: Verschiner zeit hat röm. ksl. Mt. eine irer ksl. Mt. ladung an ire kftl. und ftl. Gn., desgleich die usgetrieben bürger zu Erfurt usgeen lassen, der meynong, das ire kftl. und ftl. Gn., auch die burger uf genanten gewissen tag fur irer Mt. und den stenden des Reichs oder irer Mt. commissarien erscheinen und nach vermoegen der ladung handeln und procedirn sollen. Als nue der termein laut der ladung gewesen sein solt, seyen sie zugegen als verordent rete irer kftl. und ftl. Gn. fur irer Mt. canzler und hofreten, auch etlichen andern von stenden des Reichs erschienen. Sie haben sich angezeigt und gebeten, den commissarien in ansehen ksl. Mt. abwesen anzuzeigen und daneben zeit und statt ermelden. Wollen sie als die verordenten rete erscheinen und irer gnst. und gn. Hh., auch der usgetrieben bürger zu Erfurt noitturft furtragen und nit verhalten. Nachdem aber damals ksl. Mt. zu Trier nit gewest, auch kein commissarius verordent gewesen, ist zur selben zeit gar nichts gehandelt. Solche ire handelonge haben sie iren gnst. und gn. Hh., desgleich den usgetrieben bürgern zu Erfurt schriftlich angezeigt. Darneben zu erkennen geben, das die ferien nuemehr ingangen und vor verschienong derselbigen nicht sol noch moige nach ordenlichen rechten gehandelt werden, das auch nicht zu gedenken sey, das in diser zeit ichts weiters gehandelt werden moige, dan sie haben nicht gedenken konnen, was ksl. Mt. wille und gemuet hierin sein würde, und das sich also die ladung mit irer wirkung geendt und sich weiter in die ferien nit habe strecken moigen. Dan es ist offenbaer und im rechten unverborgen, das kein ladung den geladenen binden und artirn [= festlegen] moige, das er us craft derselben ladung sich in ferien in das recht zu geben pflichtig oder schuldig sey. In ansehen solchs hain ire gnst. und gn. Hh., desgleich die usgetrieben bürger us Erfurt sich keinswegs versehen moigen, dweil die ladung ire end erreicht und sich in wirkung in die ferien nicht strecken moigen, das diser zeit der ferien ichts solt gehandelt werden oder das ire kftl. und ftl. Gn., auch die von Erfurt solten sie als gesanten rete sonder bevel, in ferien zu handeln, geben. Darumb ir kftl. und ftl. Gn., auch die us Erfurt stillegehalten und inen, den reten, weitern und andern bevel nicht gegeben. So dan die sache die gestalt hat, das unser gnst. und gn. Hh. von Sachsen, auch die us Erfurt, gedrungen uf fur usgangen ladung nach vermogen rechts, sich in gerichtlich handelong zu begeben, nicht pflichtig sein. Darus folgt eindeutig one bergen, das creftiglich und wirklich wider unser gnst. und gn. Hh. noch die us Erfurt nicht sol oder mag einicher proceß instituirt werden, sonderlich, so sie allerteils noch hutigs tags nicht wissen noch wissen moigen, das ksl. Mt. in disen sachen feriis derogirt habe, und daneben sie, die geordenten rete, in feriis zu handeln und ichts weiters, dan die fur usgangen citation bindt, ze tun, keinen bevel haben, so will inen, wie eur Gn. gunst und gelerten als hochverstendigen woil abnemen moigen, nicht geboeren, in einich gerichtlich handelong zu geen, sondern, ob sie sich des understeen würden, were es doch alles nichtig und craftlois als desjenen, das nicht us sonderlichen bevel gehandelt. Alle handelong, die künftig gescheen mocht, des sie sich keinswegs versehen, were auch nicht anders zu achten, dan das sie gescheen were abwesens der partie, darzu nicht legitime citirt. Dweil sie dan schuldig und pflichtig sein, irer gnst. und gn. Hh. noitturft furzutragen, auch, soviel irs vermoegens ist, nichtig und unformlich handelong zu verhüten, wollen sie, gn. und günstigen Hh., dise meynong us noitturft und guter meynong, allein unordenong zu verhüten, angezeigt und darneben gebeten haben b, das ir, gn. und günstigen Hh., solich entschuldigung irer gnst. und gn. Hh. von Sachsen, auch usgetriebenen bürgern zu Erfurt wollen rechtmessig achten und weiter wider sie als uncitirten nicht procedirn. Das werden sambt der billichkeit ire kftl. und ftl. Gn. mit gn. und geneigtem willen erkennen, die usgetrieben von Erfurt undertenig vertienen, desgleichen sie als gesanten rete fruntlich beschulden und auch gerne vertienen.
[11.] Meinz etc.: Von wegen unser gnst. und gn. Hh. Kff. und Ff. von Sachsen, auch der erfur[t]schen usgetreten bürger halben ist vom gegenteil ein lange rede bescheen. Und nachdem derselb widerteil jungstgehaltens gerichtsdags hochlich begert und angesucht hat umb ferner termein und dilation, die er auch erlangt, hetten sie sich von wegen irs gnst. H. von Meinzs, Kf., und der von Erfurt gesanten genzlich versehen, der widerteil hette sich mitler zeit dermaß geschickt mit gnugsamen gewalt, das irnthalben kein hindersichsehen oder verhinderung des rechten solt gespoert sein würden. So sie aber noch wie vor und one allen gewalt oder schein desselben, wie am freitag vergangen [16.7.12] jüngst bescheen, will sich der widerteil understeen der ferien halben, auch das die usgangen citationes sich sollen geendt haben, langwerig rede furbracht [sic!], wie dan diser zeit auch beschicht und die ksl. Mt. offenbarlich einen entscheit durch euch commissarien hat geben lassen, so were ganz one noit, einiche weiter wort oder furtrags zu gebrauchen oder ze tun, dan sie sich in namen, wie fur angezeigt, durch manichfeldigkeit der wort vom gegenteil von stracken und richtigen wegen des rechten nicht wollen füren lassen, sondern hiemit geefert [= wiederholt] und repetirt haben ire gehorsam erscheinen zu Trier, desgleich, das fur und furan in diser handelong nye mangel oder ungehorsam bey inen wie bey der widerpartie gespoert oder gehort. Des sie sich ziehen uf H. Cristof Hofman, ksl. Mt. secretarien gegenwertigen. Sagen daruf wider des widerteils furgeben gemein inrede, gesteen des sonderlich und samptlich nicht, soviel des geschicht und tait betrifft. Soviel aber das recht sich uf recht gezogen haben und aber der widerteil in seinen reden die uswesenden bürger us Erfurt nennen als usgetrieben bürger, des gesteet man gar nicht, woln auch die von Erfurt gar nit gestendig sein. Darumb nochmals wie vor beclagen sie der Kff. und Ff. zu Sachsen, auch der usgetreten bürger ungehorsam, bitten, sie ungehorsam zu erkennen, ire ingelegt clage ze hoeren und zu verlesen und ferner unangesehen des widerteils ungehorsam ferner zu handeln und procediren, wie das ksl. Mt. bescheid vermag und das recht zugibt. Setzen das zu recht, wullen sich auch anders mit inen in keine weiter reden begeben, dan sie finden sie darzu nicht geschickt.
[12.] Sachsen etc.: Hiefur haben sie als gesanten rete irer gnst. und gn. Hh., der Kff. und Ff. zu Sachsen, von wegen irer ftl. Gn., desgleich der usgetrieben bürger halber von Erfurt ein erbar, rechtmessig furtragen getain, darin sie irer kftl. und ftl. Gn., desgleich die usgetrieben bürger irs usbleibens entschuldigt und vernünftig ursach, das sie nicht ungehorsam und contumaces geacht werden mugen, angezeigt. Die wollen sie eur Gn. zu eren und gefallen, lengerung zu vermeyden, repetirt und verneut haben und zu merer underricht die meynong eroffenen: Nymand mag contumaces und ungehorsam geacht werden, der nit schuldig und pflichtig ist zu erscheinen. Nue ist aber waer, das ir gnst. und gn. Hh., die Kff. und Ff. zu Sachsen, auch die usgetrieben bürger, diser zeit zu erscheinen und gerichtlich zu handeln, nicht pflichtig sein. Das nit allein waer, sondern im rechten notorium ist, dan ir kftl. und ftl. Gn., auch die usgetrieben bürger sein citirt uf gewisse und bestimpte zeit. Da dan irer Gn. rete erschienen und aber nicht gehandelt, auch kein commissarius gegeben ist. So sein alsbald ferien ingefallen, da hat die ladung ire ende genommen und nit moigen artiren ir gnst. und gn. Hh., in ferien zu erscheinen. Darum achten sie es dafür, das unmoeglich sey, ir gn. Hh. fur contumaces zu achten oder in irer Gn. etc. contumation zu procedirn. Und ire meynong nit, das sie die ferien hiemit anzeigen wollen, dweil sie wissen ksl. Mt. decret und willen. Aber allein ist ir grund, das diser proceß geschee wider die partie, die uf dise zeit nicht legitime citirt sein. Das ist der verstand irs furtrags, bitten deshalben wie vor. Und so verneynt werden will, das die bürger us Erfurt usgetrieben sein sollen, sagen sie, davon hie zu disputiren sey uberflüssig. Das wulten sie irs teils verhüten, aber seiner zeit clarlich, als die son scheint, usfüren, das die usgetrieben bürger unerhort one alle recht usgetrieben sein. Lassen es darbey bleiben.
Meinz etc.: Sie sehen nochmals nit, das einicher bevel oder gewalt vom widerteil hie gewest oder noch sey. Davon sagen sie gemein inrede wider alles furgetragen, bitten noch als wie for.
Sachsen etc.: Ir furwenden sey notorium, leige am dage c–, bedorfen och in diser entschuldigung dhains gwalts, dann iudex sey ex officio schuldig, nullitates zu verhieten–c.
[13.] Meinz etc.: Das solchs vom widerteil mirklich sey zu befrembden, zu sagen, der termein sey geendt oder circumducirt, so doch wissentlich, das sie von wegen Meinzs und Erfurt uf iglichen termein fur ksl. und etlicher der stende des Reichs reten kommen, iren gehorsam erzeigt und begert, im rechten furzufarn, aber der widerteil zu selben zeiten, wie noch, nye mit gewalt erschienen, zudem, das röm. ksl. Mt. canzeler einen abschid hat geben, das verruckong der malstat und der termein allen teiln sol ane schaden sein. Sie haben auch hie, wie abermals den ksl. reten wissen ist, daruf sie sich ziehen, mit hochstem vleyß angesucht, irn gehorsam erzeigt und rechts begert. Wie mag dan der widerteil sagen, das Kff. und Ff. zu Sachsen oder die usgetreten bürger nit sein legitime und wie sich von rechts wegen gebürt citirt, oder zu beschliessen, das solich usgangen und exequirt citation sie nit binden sollen? Hie mit gnugsamen gewalt nicht zu erscheinen, das sey schimpflich zu hoeren, dan es haben sich etlich termein [drei Wochen und]2 etlich vierzehn dagen fur ingang der ferien verlaufen und an Meinz und Erfurt nit gestanden, das uf den usgangen termein im rechten und wie sich rechts wegen geboert, nicht gehandelt. Darumb nochmals wie vor bitten.
Sachsen etc.: Haben nichts schimpflichs furgetragen und moigen leiden, zu ermessen, ob unfuglichs oder unbillichs furgetragen. Haben auch bis[her] noch keinen richter gehabt, dan uf den tag, doe alle termein gefallen gewesen. Ist ksl. Mt. nicht bey der hand, auch kein commissarius geordent gewesen. Fur weme solt dan gewalt gelegt werden, so kein richter gewest? Das aber geredt wirt, das sich d–etlich termin–d drey wochen und etlich vierzehn tage fur den ferien geendt, das sey zu befrembden, dan der erst termein ist gewesen altera Johannis baptiste [25.6.12] oder Johanni et Pauli [26.6.12], der widerteil ist auch desselben tags erschienen, der ander prima Julii, der dritt secunda Julii. Daraus folgt, daz die termin all in die ferien gefallen und in diem feriatam geschehn sind, dan ferien mussen fahen an im rechten octo kalendas Julii [24.6.12]. Lassen es damit bey vorigem besliß.
[14.] Auf disen furtrag haben die vermainten commissarien ain bedacht genommen bis freitag darnach [23.7.12] und uf denselben freitag ainen spruch ut sequitur geoffnet:
Sexta post Marie Magdalene [23.7.12]
Röm. ksl. Mt. commissari, rete, Kff., Ff., botschaft und stende des Reichs erkennen uf alles furtragen, von wegen des EB zu Meinz, erzkanzlers und Kf., auch des rats zu Erfurt und dargegen der Kff. und Ff., der Hgg. zu Sachsen etc., und dan der abwesenden bürger us Erfurt, hin und wider gescheen, zu recht: Wullen H. Lorenz Truchseß und andere, so sich von wegen obgedachts EB zu Meinz als volmechtige anwelde dartun, iren gewalt furlegen und ire personen damit, als sich gebürt, legitimirn, auch darbey sampt den von Erfurt relation der execution usgegangener citation furbrengen, das alles sol gehort und demnach ferner gehandelt werden, wie sich in recht geboiren wirt.
[15.] Meinz etc.: Dweil die beyurteil H. Lorenz Truchseß und andern anwelden irs gnst. H. von Meinz, Kf., ein uflegen tut, etlich anzeige und beweysung ze tun, wie die urteil in sich helt, bitten sie, dieselben urteil noch einmal zu verlesen lassen, ferner irer notturft von wegen irs gnst. H. ein bedenken.
[16.] Darnach hat Meinz etc. furbracht: Ein beyurteil ist verlesen, die sie uf zwene artikel gegrunt vernommen. Erstlich, das H. Lorenz Truchseß, schulmeister [= Scholaster], und ander meher sollen ire personen in disem gericht legitimirn und geschickt machen; der ander artikel, das gedacht menzisch anwelde, desgleich die gesanten von Erfurt sollen die execution hievor usgangen ksl. Mt. citation in gleuplichem schein und form furtragen, wie dieselb urtel das ferner und weiter in sich helt. Sagen zum ersten menzisch anwelde, das sie damit ire person bey disem gericht mit dem wullen legitimirt und gnugsam gemacht haben, das ir gnst. H. von Meinz, wiewoil sein kftl. Gn. zu Trier auch seinen gewalt gegeben hat dem genannten schulmeister und andern, yedoch und zu uberfluß hat sein kftl. Gn. den schulmeister und ander als seiner kftl. Gn. anwelde und gewalthaber constituirt und gesetzt beywesens H. Cristoff Hofmans und fur ime beywesens der glaubwirdigen zeugen mit ratification alles des, das hievor zu Trier und auch hie von wegen seiner kftl. Gn. gehandelt und furgetragen ist worden, bittende sie als ksl. commissarien, den notarien, dafur die constitution gescheen ist, dahin ze halten, relation ze tun von solcher constitution und ratification.
Zum andern egedacht anwelde, auch die gesanten von Erfurt betreffende der execution halben, in dem beyurteil begriffen, sagen sie, die anwelde Menzs, Kf., desgleichen auch die gesanten von Erfurt, so formals iren gewalt ingelegt, das von wegen beyder teil, itzgenannt und angezeigt, hiefur zu Trier ein schriftlich anzeig der execution, auch die relation mit namen und zunamen des ksl. boten furbracht und ingelegt ist worden. Wilche ingelegt relation und execution, so die furhanden, ungezweyfelt bestendigen glauben machen bescheener relation und execution. Und zu weiter behelf und gruntlicher anzeige, wiewoil ungezweyfelt, das die ingelegt relation im rechten gnuksam sey, woe dan der ksl. bot nit verhort were in relation und execution, wollen sie verhoffen [und] vertrauen, billich und recht sey, das derselb nochmals, wie sich das in recht geboert, werden verhort, sein relation der execution ze tun. Woe dann aber dieselbe relation fur euch als commissarien und dem ksl. secretarien Cristof Hoffman gescheen ist oder were, wollen sie abermals getrauen und verhoffen zum rechten, das ime umb die relation und execution usgegangener ksl. Mt. citation als geswornem gemeinen boten ksl. Mt. geglaubt sol werden. Wullen daneben alles das und jdes gebeten haben, wes sich rechtlich in disen zweyen artikeln zu bitten gepoert und zimpt, und, sofer not, das eur Gn. denselben boten, wie formals angeregt, woe die relation der execution nit bescheen, darzu halten, sein relation, wie gemelt, ze tun. Wullen sie getrauen und verhoffen uf das alles, das sie gegebenem beyurteil hiemit gnug getain haben. Daruf wollen sie auch abermals irer gnst. und gn. Hh., Kff. und Ff. von Sachsen, desgleich der usgetreten bürger ungehorsam beclagt haben und gebeten, wie formals, ferner in der sachen inhalt ksl. Mt. bescheids zu handeln und procedirn, wie sich in recht geboert.
Sachsen etc.: Sie haben Meinz und Erfurt furtrag gehort, bitten, inen kurzen bedacht zu vergonnen.
Meinz etc.: Protestirn, das sie mit den, die sich als widerteil dargeben, nichts handeln wullen, auch nicht schuldig, woe aber etwas durch sie, die menzisch anwelde, geredt würde, das allein dem gericht zu underricht tun, dan der widerteil lege keinen gewalt fur, versteen, noch nicht furlegen wulle.
Sachsen: Heut fur essens haben die gesanten sachsischen rete gehort eroffenen einen spruch, der da vermag, was menzisch rete tun sollen. Sie haben auch nachmals gehort ein lange einfurong, von menzischen reten gescheen, in willen und meynong, dem spruch gnug ze tun. Zu dem allen ze reden, wenig oder viel, ist sachsischer rete halben one noit. Darumb, die ksl. rete nit mit uberfluß ufzuhalten, wollen sie das alles uf seinem wert bestehen lassen, sich damit nicht kommern, dan es gehe sie nichts an.
[17.] Ferner haben sie, sachsisch rete, vernommen, das der menzisch canzler abermals der Kff. und Ff. zu Sachsen contumatias beclagt und daruf begert hat, das man ir kftl. und ftl. Gn., desgleich die burger usserhalb Erfurt contumaces erkennen und ferner in ir contumatiam procedirn und im rechten volnfarn wolle. Darzu sagen sie als rete Kff. und Ff. zu Sachsen, das sie hievor gegründt ursach angezeigt haben, das die Kff. und Ff. zu Sachsen, auch die us Erfurt uf fur usgangen ladung, alhie zu erscheinen, nit pflichtig sein, das auch mit nichte im rechten wider ire kftl. und ftl. Gn. sol oder moige procedirt und volfarn werden, dan ire kftl. und ftl. Gn. sein uf den usgangen termein erschienen, sich angezeigt, so inen der commissarius, desgleich zeit und statt erneut werden, wullen sie irer kftl. und ftl. Gn., auch der us Erfurt noitturft anzeigen. Aber damals sey inen kein richter angezeigt, auch derzeit keiner gewest und der handel ansteen blieben bis hieher und also die citation gefallen dermassen, das uf dieselben diser zeit nicht kreftigs oder wirklichs zu handeln sey. Und obgleich uf heutigen tag nymand von wegen irer kftl. und ftl. Gn., auch der us Erfurt erscheine, so gebürt euch, gn. und günstigen Hh., insehen zu haben ampts halben, das nullitates und uncreftig proceß vermieden bleiben, und wider diejenigen, die diser zeit nicht geladen weren, nicht zu procedirn.
Us dem allen und vorigem furtrage erfindt sich in der warheit und im rechten, das ire gnst. und gn. Hh., Kff. und Ff. zu Sachsen, auch die usgetrieben bürger nit konnen oder moigen für ungehorsam geacht oder erkent werden, das auch wider sie uf usgangen ladung kein creftiger proceß wider ire kftl. und ftl. Gn., auch die us Erfurt furgenommen werden mag, obgleich niemand, der irer kftl. und ftl. Gn., auch ir usbleiben nicht entschuldigt. Darumb bitten sie us vorigen und itzigen erzalten und furgewandten ursachen, ir, die Hh., wolt in disem handel stillesteen und weiter nicht procedirn. Das werden one zweivel ire gnst. und gn. Hh. zusampt dem, das es recht und billich ist, umb ksl. Mt., unsern allergnst. H., in aller untertenigkeit vertienen, auch umb eur Gn. und gunst gnediglich und mit geneigtem willen beschulden und in gnaden erkennen.
[18.] Menzisch: Wiewoil fur mittage ein urtel ergangen ist, derhalb die anwelde Meinzs, auch der von Erfurt gesanten ungezweyfelt dafür achten und halten, das durch angezeigt erclerung, anzeige und bitt derselben gesprochen beyurteil gnug gescheen sey, daruf die anwelde Meinzs, auch Erfurts sich referirn und gezogen wollen haben, hat doch der widerteil oder die, so sich von wegen Kff. und Ff. von Sachsen und der usgetreten bürger halben, uber das sie kein mandat ye in gericht gelegt, ferner understanden, daruf ze rieden [= reden], aber von Meinz und Erfurt dawider mit grund des rechten gefochten, dermaß, das dieselben, so sich understeen, die handelong zu vertreten, in keinerley wege soln gehort oder ire rede angenommen werden. Das aber itzunt ire rede gehort, ist allein darumb in gedult gestalt, damit sie eur Gn. und gunst mit uberflüssigen worten nit ufhielten. Woe ire wort aber solten für etwas angesehen werden, des sie sich nicht versehen, dan es were dem rechten ungemeß, wollen sie doch daruf, wie heut, protestiren, gegen inen als denen, der person im rechten nit legitimirt, nichts ze rieden oder handeln, achten es auch für one noit, sonderlich in betrachten, das eur Gn. und die beysesser wissens tragen, das sie eben dise rede formals zwey- und itzt zum dritten mail erneuen und furtragen one alle gewalt und one bevel. Und darumb wollen sie von wegen Meinz und Erfurt widerumb alles das, das zu Trier furgetragen und gehandelt ist worden, auch sonderlich den bevel, durch ksl. Mt. seiner ksl. Mt. reten gegeben in disen sachen, geefert [= wiederholt], widerumb reproducirt und erholt haben, nochmals unterteniglich bittende, wie dan hievor zum dickermail, auch ksl. Mt. bevel und bescheid, durch eur Gn. eroffenet, im rechten zu handeln und zu procedirn, und darzu des, wie heut gebeten, in keinen weg vergessen haben, sondern auch widerumb erholet, nemlich des schulmeisters und ander menzisch anwelde constitution offenberlich verlesen werden, damit, das meniglich sehe, das ye an Meinz rechtmessigs und gnugsams gewalts diß dags oder fur [= zuvor] nye mangel gewest.
Zum andern, das auch for ingelegt zettel, die sie widerumb reproducirt wollen haben, auch gelesen werden und darzu, soferre noit ist und der bot solcher relation halben for nicht gehort were, wie sich das nach ordenong ksl. Mt. hofs, das der nochmals gehort werde, wie sich das rechtlich geboert und gezimpt. Und wollen also dieselbe sache des gewalts und relation der execution zu eur Gn. und der beysitzer erkentnus gestelt und sonst gebeten haben, wie heut allenthalben und bey iglichem artikel in sonderheit gebeten und begert ist.
[19.] Sachsen etc.: Wollen furgescheen rede alle hiemit erneut haben, der hoffenong und zuversicht, ire gn. und gunstigen Hh. werden dieselbig fur creftig und in recht woilgegrunt achten, auch dieselbig dermaß halten, das one zweyfel sey, dieselbig one mandat entschuldigungsweyse excusatorie woil haben tun moigen, das auch dieselbe so creftig und wirklich gewest, obgleich von der Kff. und Ff. von Sachsen wegen nymand erschiene, von eur Gn. und gonst nicht weiter wider die Kff. und Ff., auch die usgetrieben bürger us Erfurt procedirt were; dabey es bleibe. Und damit euer Gn. und gonst und umbstender nicht gedenken moigen, das die sachsischen rete sich der bane und wegs des rechten, als der widerteil sagt, mißbrauchen, sagen sie, diser handel steet allein uf den gründen: Wan einer citirt wirt, das er in Junio erscheinen sol, er kompt, zeigt sich an und begert, ime den richter anzuzeigen, auch zeit und statt ernennen, so wulle er erscheinen und sich der ladung gemeß halten. Ime wirt gar kein abschid geben, kein richter angezeigt, sagt ime nicht, kom heut oder morn, man tut keinen gerichtlichen actum, hebt auch den handel nicht gerichtlichen an. Darnach in Julio will man uf vor usgangen ladung procedirn, der for citirt ist nit bey der hand, ob wider den, der da citirt ist, das er in Junio compariren solle, uf fur usgangen ladung in Julio procedirt werden moige? Halten sie es dafür, es sol noch moege nicht sein, und ob wenig oder viel gehandelt würden der partie zu nachteil, das es alles nichtig und uncreftig und wider die partie, darzu ungeladen, gescheen sey. […]
Meinz: Bekommern sich des widerteils langen reden gar nichts, sonder sie wollen begert, gebeten und widerumb erholt haben, wes sie hierfur irer person halben rechtlich begert haben, setzen das zu rechtlicher erkentnus, unangesehen, was vom widerteil furgewandt.
Sachsen: Lassen es bey vorigen worten.
[20.] Damit beschlossen: Durch den richter ist zugelassen, das der notarius und relation der execution gehort sollen werden. Das ist also gescheen. […]
Hiebey ist auch ein ksl. missiva, den ksl. reten zu Trier geschrieben [liegt nicht vor], verlesen, haltende, zu procedirn unangesehen die ferien.
Sachsisch rete hain begert copien derselben missiven, von wegen Meinz gefochten, es solle nicht sein.
Hieruf ist kein bescheid gefallen.
Die relation des notarien und execution der furladung sein gehort, die hat man nicht ufschreiben moigen.
[21.] Meinz: Uf bevel euer, des richters und beysitzer, sein verlesen erstlich Meinz constitution, procuratorium cum ratihabitione. Damit woln sich die anwelde genzlich im rechten versehen, heut gegebener beyurteil irs ersten artikels sey gnug gescheen.
Zum andern ist verlesen des ksl. boten relation der execution, aller teilen bescheen. Damit verhoffen meinzisch anwelde und Erfurt gesandten, das dem andern artikel derselben unterredelichen urteil sey auch genugen gescheen.
Zum dritten ist verlesen ein ksl. bevel, den ksl. reten, domail zu Trier wesende, bescheen. Damit wollen sie rechtmessig und gnug angezeigt haben, das auch am selben ort der richter und bevelhaber, durch ksl. Mt. ernant, gesetzt und geordent sey gewest. Darus forter fleust, was daselbst gehandelt, rechtmessig und formlich bescheen sey. Und uf solch gnugtun gesprochener beyurteil wollen sie abermals von wegen Meinz und Erfurt ir for ingelegt libel und clage, gerichtlich bescheen, erneuern und repetirt haben. Bitten daruf und begern, dieselben libel in recht, wie sie ingelegt, anzunemen und beclagen noch wie vor der Kff. und Ff. zu Sachsen, auch der usgetreten bürger von Erfurt ungehorsam, bitten sie auch, wie hievor gemeldt und gebeten, als ungehorsam zu erkennen und unangesehen derselben ungehorsam uf die ingelegten clagen im rechten ferner zu procediren und zu handeln, wie sich geboert. Und darbey sonderlich bitten die anwelde, das nach zulassong solcher ingelegten clage inen, in der heubtsach zu procedirn, gesatzt werde terminus articulandi, wie sich das von rechts wegen geboert und eigent. Wullen das alles und jdes in der besten forme, maiß und meynong, wie das am rechtlichsten und formlichsten gescheen mag, allenthalben gebeten haben, wie sich von rechts wegen geboert.
Sachsen: Bitten abermals abschrift der ksl. missiven, davon oben gemelt.
Meinz: Dagegen gefochten, es soll nicht sein.
Hieruf hain richter und beysitzer bedenken genommen.
Publicata die mercurii post assumptionis Ao. 12,
quod erat 18. Augusti
[22.] e–Röm. ksl. Mt. commissarien, derselben irer Mt. rete, auch Kff., Ff., derselbten potschaften und ander stende des Reichs, zue disen sachen verordent, erkennen im handel zwischen dem EB zue Meinz, Kf., und Bm. und ret der stadt Erfort eins und der Kff. und Ff. zue Sachsen, auch der auswesenden burgern zue Erfort anders teils zue recht, das der menzischen anwelde beger zue zeiten, als das bescheen und jun[g]st zue recht gesetzt worden, nicht stadt gehabt. Darumb, wo nachmals ymants von wegen der Kff. und Ff. von Sachsen, auch der auswesenden burger sich in recht mit gnugsamem gewalt anzaigen wolt, der oder die sollen yrer notdorft gehort werden, und es erschein ymants alzo oder nit, sol ferrer auf der Menzischen begern gescheen, was recht seyn wirdet.–e
[23.] Sachsische anwelt doruf geredt: Haben horen eyn vormeinten spruch eroffen. Ist unser nottorft, uns zue bedenken, bitten ein bedacht der Ff. nottorft noch etc.
Meinz: Ytzo ist vorlesen worden ein underredlich urteil, die under andern yn sich halt, wellen sich die sechsischen gesanten nochmals irer person halb geschickt machen neben den ausgetreten burgern von Erfort, das solchs sol gehort werden. Demnoch erscheinen die anwelt Menz, desgleichen der von Erfort anwelt und gesanten und wollen horen und erwarten, wes die gesanten der Ff. von Sachsen, auch der ausgetreten burger vorgenant wollen furwenden ader handeln auf die gesprochen urteil. So solchs beschicht, wollen wir von Menz wegen und der von Erfort uns ferner in ret lassen vornemen und horen.
Sachsen: Bit noch bedacht, wie vor.
Menz: Sagt, sye haben nichts zu begern, dieweil die gesanten der von Sachsen, auch die ausgedreten burger sich nach vormug und ynhalt gesprochner beyurteil mit legitimierung yrer person nichts schicken oder vornemen lassen. So wollen wir in namen des von Menz, auch der gesanten anweld der stadt Erfort hiemit widerumb erholt und repetirt haben dye vorkunte citation der Ff. von Sachsen und der ausgetreten burger, auch die nachfolgend execution angezeigter citatio, allenthalben bescheen, desgleichen auch hievor eingelegt und gerichtlich furbracht gewalt und volmacht, desgleichen die fur eingelegte clage von wegen Menz und auch der von Erfort, und beclagen nachmals wie vor der Kff. und Ff. von Sachsen ungehorsam und bitten auf angezeigt clage und libel, dieselben yn recht, wie sich gepurt, auf ungehorsam des widerteils anzunemen und zuzulassen. Und wollen dobei sunst allenthalb repetirt und geefert haben, was unserm gn. H. von Menz, desgleichen den von Erfort vortreglich und nutzlich mag seyn, ferrer bittend, das auf ungehorsam und contumacion des widerteils, der Ff. von Sachsen, auch der ausgetreten burger, dieselben von Erfort, sovil ire clage belangt, sye wie gemelt, zu inmittiren und einzusetzen ex primo decreto nach eins jetlichen furgewenten clag, art und natur. Ferrer von Menz wegen pitten wir, sofer diß gerichts gewonheit ist, uns als anwalden eins rufens zu erkennen und ferrer darauf unsers H. von Menz in craft eingelegter clage darauf zu bescheen, was seyner ftl. Gn. ym rechten not wirt seyn. Wo auch noit wil sein oder das dye ordnung des rechten erfordert, so wollen wir in disen sachen nicht underlassen haben, sunder gepeten, Kf. und Ff. von Sachsen, desgleichen dye ausgetreten burger fur ungehorsam und contumaces zu erkennen. Bitten das alles sunderlich und samptlich in der pesten form, mas und meinung, wie das im rechten kan oder mag gepeten werden etc.
Sachsen: Haben gehort eyn langen sermon, wol wer vermiten. Lassen sye steen und pitten von wegen der Kff. und Ff. von Sachsen und der vorjagten bürger, wie vor, und wollen die protestation, die sie uf alle termyn getan, repetirt und vorneut haben.
Auf dye gesprochen urteil werden die Hh. commissarien und rete morgen [19.8.12] zu zwelf uren zu gericht sitzen und ferner ergehen lassen, was recht ist.
Actum donnerstags nach assumptionis [19.8.12]
[24.] Meinz etc.: Dweil, wie gestern clerlich gehort, Kff. und Ff. von Sachsen, desgleich die usgetreten bürger fur und fur ungehorsam erscheinen, auch laut gestern gesprochenem urteil nymand sich von wegen denselben im rechten ze steen geschickt macht, wullen sie nochmals, wie gestern gehort, alles des, so sie hiefur geefert und repetirt haben, widerumb erhoelen und, soferre noit tut, von neuen dingen ingebracht haben in bester und bestendiger forme. Beclagen nochmals, wie vor, gedachter Kff. und Ff. zu Sachsen, desgleich der usgetreten bürger ungehorsam und soviel noit tut, wie gestern gemelt, bittende, inen ein rufen zu erkennen, und so das beschicht, wollen sie ferner und hiemit begert und gebeten haben, gedacht Kff. und Ff. von Sachsen, auch die usgetreten bürger fur ungehorsam und contumaces zu erkennen. Wollen sie alsdan von wegen Meinz und anwelde der von Erfurt ferner handeln und procedirn, wie sich das in recht geboert. Woe aber des rufens, wie begert, nit von noeten were oder ist, bitten sie itzunt und one mittel, gedacht Kff. und Ff. zu Sachsen und die usgetreten bürger fur ungehorsam zu erclern und zu erkennen, ganzer hoffenong und vertrauens, das solchs nach vermoege der recht billich sey. Ferner, so die usgangen und exequirt citation an gedacht Kff. und Ff. zu Sachsen, auch die usgetreten bürger eigentlich ermessen und erscheinen wirt, vermoegen dieselbigen unter andern, darus sich ungeverlich die meynong erfindt, woe die Kff. und Ff. von Sachsen oder die usgetreten bürger etwas vermeinen zu clagen gegen Meinz oder den von Erfurt, das solchs auch gehort sol werden. Dweil aber Meinz und die von Erfurt etwo lange gebeiten und hoeren wollen, ob Kff. und Ff. zu Sachsen oder die usgetreten bürger im rechten laut usgegangener citation wulten etwas clagen oder furbrengen und solchs bisher nicht gescheen ist, bitten anwelde Meinz und Erfurt, sie vor disem gerichtsstand und der citation zu entledigen und absolvirn mit abtrag kost und scheden, soviel disen artikel belangen oder antreffen mag. Wollen das alles und jdes nochmals und von neuem gebeten und begert haben in der besten und bestendigsten forme allenthalben, sofern ein iglichs, wie formals angezeigt, nach vermoege und inhaltung der recht von noten ist und sich von rechts wegen gezimpt und geboert.
[25.] Sachsen etc.: Eur Gn. hat mit den ksl. reten, desgleich Kff., Ff. und andern stenden des Reichs verordenten reten uf getanen bedacht einen vermeinten spruch getan. Daruf hain Sachsen gesandten bedacht gebeten. Uf dasselb begern hat eur Gn. sambt den Hh. entgegen sich hoeren lassen, das ir wolt uf disen tag zu 12 uren wider pro tribunali sitzen und in den irrigen sachen ferner handeln, wie sich gebürt. Nue sein die sachsisch rete entgegen gut zeit, eher eur Gn. pro tribunali gesessen, hie erschienen. Das hat der widerteil gesehen und billich darob nemen moigen, daz wir von der gens wegen nit da gewesen. Und uf den abschid wer billich, zimlich, auch hoflich gewest, Mentzs, auch der in Erfurt anwelde hetten nit so ilends zum swert griffen, sie understanden zu übereylen, sunder fur gehort, ob sie icht oder nicht handeln wolten, auch billich, den Kff. und Ff. zu Sachsen zu eren, sie forschen lassen, ob uf gesterigen abschid icht oder nicht wulten handeln. Darnach were zimlich antwort gefallen, wulten sich auch nach aller geboere gehalten haben, sonderlich, dweil eur Gn. diß tags pro tribunali sitzen wollen, ob sie nit bey der hand, irer billich ein stunde, zwoe oder disen tag ze harren, so der handel groß und viel daran gelegen. So aber der widerteil provociert, zu achten, nit one forteil gescheen, sie nyt zum furtrage wullen kommen lassen und abermals der Kff. und Ff. zu Sachsen, auch der us Erfurt contumatiam accusirt, wie woil gestern woil gehort, und sich darzu understanden, sie zu clagen, ze dringen wider alle billicheit oder den widerteil von disem gerichtstande zu absolviern, so erfordert ire noitturft ein bedacht, den sie bitten. Wullen sie sich vernemen lassen, darus des widerteils schreyen one noit gewesen.
Meinz etc.: Repetirt noch furgetane rede, hoffen, das die gegenteil one mandat nit weiter gehort werden, auch von voriger urteil nicht abzuschreiten.
[26.] Sachsen etc. rete, H. Wolf von Weyspach, H. Cesar Pflug, beyde ritter, Dr. Johann Lupfdich und Dr. Lorenz Zoch: Erscheinen hie fur euch und repetirn die protestation, mermals furgewendt, das sie weiter und ferner, dan sie im rechten pflichtig, in euer jurisdiction und gerichtszwang nicht gehellen, sie nicht fur richter bewilligen, auch nicht erkennen, und zu weiter handelong legen sie ein das mandat. Und nach verlesung desselben weiter geredt, in craft verlesens gewalts erscheinen sie darin benent, in willen und meynong, laut desselben clarlich mit grunde des rechten und der warheit anzuzeigen, das die bürger us Erfurt, in gemeltem gewalt benent, sampt iren mitverwandten uf usgang vermeint citation und ladung [Nr. 1084] zu erscheinen nit pflichtig, sie irs usbleibens zu excusirn und entlich, das eur Gn. und gunst uf die usgangen ladung wider sie nicht procedirn, handeln oder erkennen moigen, und das us nachgeenden ursachen:
Die erst: Die usgangen ksl. ladung ist nichtiglich und nulliter usgangen und dermaiß geschaffen, das sie die bürger us Erfurt zu erscheinen nit hat binden moigen, das sie auch, laut derselbigen zu erscheinen nicht pflichtig gewesen sein, das auch uf dieselben uf disen tag nichts creftigs kan noch mag gehandelt werden, dan dise ladung ist uf ansuchen der clagenden partie nicht erlangt. So der buchstab der ladung angesehen, wirt sich darin nicht finden, das ksl. Mt. darinnen irgen melde oder narrire, das ir ksl. Mt. umb recht angesucht oder dise ladung usgeen zu lassen gebeten sey. So ist offenbar und in des Reichs ordenongen versehen, das alle ladung, die nicht uf anrufen der partyen usgeen, craftlois und nichtig sein, daruf nicht procedirt werden sol. Ob aber einicher proceß daruf furgenommen würden, sol derselbe craftlois, nichtig und unwirdig sein. Dweil dan dise ladung nicht uf anrufen der partie usgangen, folgt darus, das sie nulla und nichtig ist, auch daruf creftiglich mit nicht gehandelt werden mag. Und ob gleichwoil one nachteil der warheit die gemelt ladung creftig, des sie als excusatores nicht gesteen, usgangen, were sie doch uncreftig worden und hett alle wirkung verlorn, dan es ist offenbar, das uf den termin der ladung, er sey in feriis oder ad ferias oder nach den ferien uf den andern tag Augusti gefallen, nicht gehandelt worden ist, in acht, neun, zehen tage darnach nicht. Darumb ist dieselbig usgangen ladung us der ursach gefallen, craftlois und unwirklich worden, also das nachfolgenden tagen ichts wirklichs oder creftlichs daruf hat gehandelt werden moigen. Und obgleich die zwoe ursach nicht creftig weren, als sie doch sein, so ist es offenbar, das eur Gn. und gunst der usgetrieben bürger von Erfurt nicht kont oder moigt geboerlich richter sein, dan die ordenong des Reichs wil und vermag, das ein yder, wer der sey, sol in den gerichten, darin er wonet, zu recht furgefordert werden und nicht fur den richter, dem er damit nicht inmediate unterworfen ist, gezogen werden. So dan die geladen bürger us Erfurt in sondern gerichten seßhaft sein und woenen, soln die an denselbigen orten und nicht inmediate fur röm. ksl. Mt. gezogen werden. Und obgleich die ladung nicht nulla, gestorben und eur Gn. und gonst geborlich richter wern, so moigen doch die cleger, die von Erfurt, kein clagers stand im rechten haben. Es ist auch nymand pflichtig, sich gegen inen in antwort zu begeben, dermaß, das sie nicht haben legitimam personam standi in judicio als cleger, und das us der ursach:
Die ksl. Mt. hat hievor uf jüngstem reichstag, zu Augspurg gehalten, in den irrigen sachen und gebrechen, sich uf disem tag haltende, mit den stenden des Reichs einen abschid gegeben [Nr. 158]. Der weist us, was diejenen, die sich nennen Bm. und rat zu Erfurt, tun sollen. Dem haben sie aber ksl. Mt. zu nicht cleiner verachtung [nicht Folge geleistet], sondern demselben widerfaren und nicht gehalten. Daruf hat ksl. Mt. inen ein mandat [Nr. 172] zugeschickt, inen nochmals geboten, dem abschid zu leben. Wider solchs, auch den abschid sein genannte von Erfurt rebelles und contumaces worden und ksl. Mt. ursach geben, das ire Mt. inen anderweit geboten hat, das sie bey vermeydong der achte den usgangen abschid und mandaten in 9 dagen gehorsamlich leben sollen [Nr. 174]. Aber die von Erfurt sein uf irer rebellion und contumation verhart und wie vor ksl. Mt. abschid und mandat veracht. Us der ursach hat ire ksl. Mt. die von Erfurt legitime, wie sich geboert, bannisirt und in die acht gefallen sein erclert, denuncirt und declarirt, darin sie uf heutigen tag unabsolvirt sein. Nue ist im rechten offenbar, das einer, der im ban oder acht ist, nymand beclagen mag, auch nyemand schuldig, sich mit echtern oder bennigen in recht zu lassen. Darumb, so die sache dermaß gestalt und geschaffen ist, sein die usgetrieben bürger us Erfurt nicht pflichtig, sich mit den von Erfurt als erkenten und erclerten echtern in einich rechtfertigung oder antwort zu begeben.
Und nachdem dise drey ursach sich uf eine yde ziehen moigen und sich ein yder der behelfen mag, wollen sich die anwelde dis gemelt ursach von wegen der Kff. und Ff. zu Sachsen als excusatores und excusatorio nomine auch furgewendt. Und ob dise ursach, als sie doch sein, nicht creftig weren, so sagen sie, die anwelde, zum fünften, das die frommen, erbern und vertrieben bürger us Erfurt, ir habe und güter von den vermeinten clegern spoliirt und entsetzt sein. Das ist offenbar, woe es der widerteil verneint, in zeit des rechten zu beweysen, des sie sich auch, doch one uberfluß, erboten haben. Darus folgt, das sie als die spoliirten, den spoliatoribus, fur und eher sie in ire habe und guter gesetzt, zu antworten und sich mit inen in recht zu begeben, nicht pflichtig sein. Und ob auch die ursach aller nit fechten mochten, als sie doch mit allen gründen des rechten und der warheit tun, so ist offenbar, das die usgetrieben bürger sicher wider gein Trier oder hieher haben kommen moigen, dan unangesehen ksl. Mt. abschid, unangesehen ksl. Mt. manichfeltig mandat und gebot, dahin gericht, das sie sich gewaltiglicher und daitlicher handelong nicht gebrauchen, sonder sich der enthalten sollen, haben sie doch neulich und in diser tagesetzung einen frommen, erbern diener eins usgejagten bürgers wider recht und billicheit uf ksl. freyer strassen mit gewalt annemen, gein Erfurt füren, in pressur legen und mit swerer, strenger, unmenschlicher frage fragen lassen. Und als derselb unschuldig erfunden, haben sie inen dermassen gepeinigt usgelassen, und wer auch das uf ein slecht urfriede [recte: urfehde] gescheen, das hett einen reym. Aber er hat sich aller rechtlicher forderung verziehen müssen. Darab abzunemen, wie gelegen den bürgern us Erfurt sein mag, sich uf solich offen degen [= Tagen], der die von Erfurt gut wissen tragen, gein Trier oder Coln fügen moigen.
Sie sagen auch ferner, das gleich dermaß us etlichen vorangezeigten ursachen und auch in ansehen des Reichs ordenong, die dan form und maiß gibt, wie Kff. und Ff. in recht gezogen werden sollen, wie auch ein Kf. den andern rechtfertigen sol, desgleich in ansehong der sonderlichen vertrege, zwuschen den Kff. und Ff. zu Sachsen an einem, auch den von Erfurt am andern teil ufgericht, das die Kff. und Ff. zu Sachsen nicht schuldig sein, Meinz noch auch den von Erfurt fur ksl. Mt. oder irer Mt. commissarien sich in recht zu begeben.
Dem allen nach und sonderlich in ansehen gemelter ursach bitten sie, die anwelde und geschickten rete, eur Gn. und gonst wollen ire kftl. und ftl. Gn. irs usbleibens, auch die usgetrieben us Erfurt entschuldigt haben, sie von der ordenong des hl. Reichs nicht dringen, sondern dabey, auch dem gemeinen rechten und ufgerichten vertregen hanthaben und uf die vermeint ladung, hievor usgangen, stilsteen, weiter nicht handeln, sondern alle partie fur ire recht und geborlich richter weysen. Das werden Kff. und Ff. zu Sachsen, auch die armen von Erfurt usgetrieben umb ksl. Mt., zusampt, das es recht und billich ist, als gehorsam Kff., Ff. und verwandten des Reichs in undertenigkeit vertienen, desgleich umb euch, gn. und gunstige Hh., in gnaden erkennen und in gutem nicht vergessen.
Ferner, gn. und gunstige Hh., der widerteil hat hievor gebeten, dweil die Kff. und Ff. zu Sachsen, auch die usgetrieben bürger nicht clagen oder sich zu clagen anmassen, das dan eur Gn. sie in expensis condemniren sollen etc. Darzu sagen sie, die rete, solich bit were vom widerteil billich vermieden blieben, dan es sey wider recht und alle billichkeit gebeten, dan nach vermoege rechts sol nymant zu clagen gedrungen werden. So auch ein partie den richter umb dagesetzung nit anruft, bitt oder begert, die ander partie zu laden oder citiren, als dan Sachsen und die us Erfurt nit gebeten haben und röm. ksl. Mt. die von Erfurt nicht uf Sachsen oder vertrieben us Erfurt anruefen nicht citirt und Erfurt durch Sachsen und vertrieben us Erfurt in keinen kost gefurt sein, wie mag dan gebeten, inen kosten, darzu sie kein ursach geben, zu bezalen? Darumb lassen sie dise unrechtmessigen bitt uf irem wert steen und gelten lassen, soviel sie mag.
[27.] Meinz: Dweil, wie oftmals gehort, von wegen der Kff. und Ff. zu Sachsen gegen Meinz kein gewalt laut der usgesprochener urteil dargetain und furgelegt, wie wullen sie, soviel Meinz belangen mag, gegen Sachsen begert und gebeten haben in recht, wie formals gehort?
Zum andern, belangende die usgetreten oder furflüchtigen bürger us Erfurt, derhalben ein lange rede gescheen, wiewoil mit geringen und cleinen gründen, bitten sie bedacht, dargegen zu handeln, wie sich im recht geboert.
Und darnach furbracht, soferre richter und rete entslossen wern, gegen Sachsen urteil zu geben, wern sie der gewertig und bitten mit allem vleyß, inen die mitzuteilen; bitten des einen bescheid.
Sachsisch rete: Sie haben hievor inbracht als excusatores Sachsen, dergleich der us Erfurt, gegründt und rechtmessig ursach, warumb von eur Gn. und gunst nit sal procedirt werden. So sein alle partie zusamen in eine ladung begriffen, des sie sich uf die ladung referirn. So ist es ein handelong, fleust us einem brunnen. Continentia causarum sal unerteilt bleiben, hoffen, werden auch zu teilen nicht zugelassen.
Meinz etc.: Soferre eur Gn. und gonst urteil zu geben nicht gefast sein und dan der widerteil laut gestern gesprochener urteil, soviel die Ff. zu Sachsen betrift, kein mandat haben ingelegt oder sich zum rechten geschickt gemacht, das offenbar ist, am tage leigt, keiner weitern usfurong noitturftig, bitten sie abermals, wie gestern und itzt gebeten, in hoffenong, sie gehen damit den rechten weg, den die urteil anzeigt. Wan nue dise urteil ergangen ist, wollen sie uf die langen, ungegründten rede des widerteils geboerlich, rechtmessig und gegründter antwort vernemen lassen und durch ire lange, uberflüssige rede vom wege der urteil nicht füren lassen.
Sachsen: Sie haben grüntlich, rechtmessig ursach furgetragen, darzu sie als excusatores keins gewalts dorfen. Hoffen, werden in der sach nicht ferner handeln, auch die continentia causarum nicht voneinander teylen.
Anwelde der von Erfurt: Wie menzisch anwelde wider Sachsen gebeten haben, aller derselben massen bitten sie wider dieselben von der von Erfurt wegen.
6ta post assumptionis Marie [20.8.12]
[28.] Urteil: f–Röm. ksl. Mt. commissarien, rete, auch Kff., Ff., botschaft und stende des Reichs erkennen uf begern des EB zu Meinz und der geschickten von Erfurt anwelde wider Hg. Fridrichen, Kf., Hg. Georgen, Hg. Hansen und Hg. Heinrichen von Sachsen ein rufen und setzen darzu einen rechtdag, nemlich uf montag schierst [23.8.12] zu zweyen uren nach mittage widerumb fur disem gericht zu erscheinen und ferner in recht ze handeln.–f
Meinz etc.: Bitt relation gescheens rufens und das in die acta zu registrirn.
Meinz forter: So relation des rufens gescheen ist, auch ad acta registrirt, erbieten sie sich in craft solcher urteil, uf montag, wie benent, widerumb in recht zu erscheinen, ferner zu procedirn und zu handeln, wes von wegen Meinz und Erfurt sich in recht zu handeln geboert.
Abermals Meinz etc.: Nachdem das rufen gescheen ist, bitten anwelde Meinz und der von Erfurt gesanten anwelde, das uf dasselb rufen und die ungehorsam gedachter Kff. und Ff. zu Sachsen dieselb als contumaces und ungehorsam in recht zu erkennen, und bitten, das uf denselben montag die urteil, soviel recht, auch die contumation und ungehorsam gesprochen und gegeben werden.
Sachsen etc.: Die geschickten rete bitten zu erlauben etc., hain auch gebeten des gescheens rufens copien. Das ist zugelassen und folgt hernach:
g–Ist imands hie, der uf die clage meins gnst. H. von Meinz, Kf., und der statt Erfurt anwelde wolle antworten im rechten von wegen Hg. Fridrich, Kf., Hg. Georgen, Hg. Hansen und Hg. Heinrichen, gebrüder und vettern, zu Sachsen, der komme zum ersten, andern und dritten mail uf montag schierstkünftig [23.8.12] zu zweyen uren nach mittage hie fur gericht.–g
Solchs rufen ist gescheen oben uf dem hause [= Tanzhaus Gürzenich] zum fenster hinaus uf die strassen durch Fridrich, den gerichtsbedeln.
Nota, diser montag wart kein gerichtstag. Das ließ ksl. Mt. durch Johan Renner verschaffen.
Mitwochs nach Bartholomei [25.8.12]
[29.] Sachsen etc.: Nehistmals hat der cammerrichter sambt den stenden ein rufen wider alle Kff. und Ff. zu Sachsen erkant und darus einen dagsetz uf jüngstverschienen montag [23.8.12] angesetzt, darzu auch Hg. Heinrich von Sachsen auch berufen. Daran tragen die geschickten Sachsischen etc. beswerung, in ansehen, das Hg. Heinrich mit disen sachen nit ze tun, das auch sein ftl. Gn. im abschid zu Augspurg [Nr. 158], darus diser handel fleust, nicht begriffen, das auch sein ftl. Gn. hievor allen stenden des Reichs das, das sein ftl. Gn. mit disen sachen nicht zu tun, zugeschrieben [Schreiben liegt nicht vor], dan sein ftl. Gn. hat sein sondern anzeigong im land Meissen und nit weiter, one alle regierong zu Meissen und Dhoringen. Darumb sie bitten, wider sein ftl. Gn. nicht zu procedirn, auch sonderlich die anwelde Meinz und gesanten von Erfurt zu erkennen zu geben, ob sie uf vorigem furnemen verharren oder gein Hg. Heinrichen stillesteen wullen, damit die geschickten rete seiner ftl. Gn. noitturft deste bas wissen furzutragen. Und zu weiter berichtung legen sie in vorige seiner ftl. Gn. schrift.
Meinz: Dweil zu nehistgehaltem gerichtsdage wider die Kff. und Ff. zu Sachsen in namen und von wegen Meinz, Kf., auch der gesandten von Erfurt ein rufen mit recht erkant und bescheen ist und dan dieselben Kff. und Ff. zu Sachsen durch sich selbst oder jmand anders von irer kftl. und ftl. Gn. wegen mit gnugsamem gewalt nicht erscheinen, beclagen anwelde Meinzs und Erfurt nochmals der Kff. und Ff. zu Sachsen egenannten ungehorsam und bitten sie, dieselben Kff. und Ff. als ungehorsam und contumaces mit recht und urteil zu erkennen und ferner bescheen zu lassen, was recht sey, setzen das also zu recht.
Ferner als von wegen des F. Hg. Heinrichs von Sachsen ein rede bescheen, wie sein ftl. Gn. der sachen nichts ze tun habe oder haben wulle, und deshalb ein schrift ingelegt, die formals gerichtlich nicht furbracht, bitten Meinz und Erfurt, dieselbe schrift zu verlesen und ferner Meinz und Erfurt noitturft daruf gehort werden.
Sachsen etc.: Lassen das gescheen.
Meinz ferner: Dise entslagung lassen anwelde Meinz und Erfurt, soviel recht ist, zu und nit anderst oder in ander wege, beruhen noch und bleiben uf voriger petition und beger, wie die gehort ist, und bitten rechts.
[30.] Sachsisch anwelt: Hain ingelegt ein mandat [Nr. 1121], das ist verlesen. Darinnen H. Wolf von Weyspach, H. Cesar Pflug, bede rittere, Johan Lupfdich und Lorenz Zoch, bede der recht Dr. [eine Zeile fehlt, sinngemäß ist zu ergänzen: als Anwälte der Hgg. von Sachsen bezeichnet werden]. Und darnach weiter geret, die anwelde, in itzt gelesenem mandat begrieffen, erscheinen fur eur Gn. und gunst uf nehist usgangen urteil und rufen als gehorsame, doch mit der protestation, das sie ferrer und weiter, dann sie in recht ze tun pflichtig sein, in euer jurisdiction und gerichtszwang nicht bewilligen wullen. Wilche protestation sie in allen folgenden handelongen repetirt und erneuert haben wollen. Und damit formlich, ordenlich und wie sich geboert gehandelt werde, bitten sie, die anwelde, eur Gn. und gunst wollen erstlich abschrift ksl. commission, der von Erfurt vermeint mandat, desgleich vermeinten ingelegten libel von anwelden Meinz, Kf., auch der in Erfurt erkennen und inen geboerlich zog und tag geben, damit sie als anwelde sich darinnen ersehen und ferner irer gnst. und gn. Hh., Kff. und Ff. zu Sachsen, noitturft furbringen moigen.
[31.] Meinz: Bitt bedenken. Und hat darnach weiter Meinz und Erfurt furbracht: Vom gegenteil von wegen Kff. und Ff. zu Sachsen ist ein vermeint procuratorium oder mandat gerichtlich furbracht, daruf unabgestanden von wegen Meinz und Erfurt von voriger rechtmessiger petition und begern. So bitten sie des ingelegten vermeinten mandats copien und ferner die noitturft, daruf zu handeln, uf morgen [26.8.12] zu gewonlicher gerichtszeit deshalben termein zu benenen und anzusetzen.
Ferner, als vom widerteil begert wirt der commission und ingelegten libel copien, wie begert ist, sagen Meinz und Erfurt, das dem widerteil zuvoran der ingelegten libel copien nit sal mitgeteilt werden, us ursachen, dweil derselb widerteil ksl. Mt. gerichtszwang und euer als commissarien ksl. Mt. nicht will bewilligen oder darin gehellen. Ob aber gleich, inen solch copien der libel mit recht mitzuteilen, solten erkant werden und dan in denselben libeln etlich wenig wort durch verlassung des schreibers nit darin gesetzt, so bitten die anwelde in namen, wie vor, inen angezeigt libel widerumb heruszugeben, den geringen und kleinen mangel zu erstatten und morgen oder wan gerichtstag angesetzt, inzulegen und zu producirn.
Zum dritten, so ist uf hievor gehalten gerichtsdegen gesehen und gehort worden, das etliche, nemlich H. Wolf von Weyspach, H. Cesar Pflug, Dr. Luftig und Dr. Zoch, von wegen der usgetreten bürger zu Erfurt ein vermeint excusatorium haben furgewendt und damit vielleicht vermeint, einer fur usgangen urteil von wegen derselben usgetreten bürger genug getain ze haben und daruf nit, wie sich von recht gepoert, sondern vermeint exceptiones declinatorias fori one alle mandat, procuratorium oder bevel furgewendt. Dargegen und -wider sagen bemelt anwelde generalia contra und gemeine inrede, wes in der geschicht angezeigt, des gesteen sie nicht. Wes aber das recht belangt, wullen sie sich hiemit gezogen haben uf lauter und clar erscheinen des rechten und unangesehen alles, das der widerteil derselben zeit, wiewoil mit ungrunt, furbracht hat. Bitten die anwelde obgemelt, inen wider dieselben usgetreten bürger ein rufens zu erkennen und ferner allenthalben in der sache zu procedirn und zu handeln, wie sich von rechts wegen geboeren wirt. Und das solchs billich geschee, setzen anweld das zu recht, bitten umb recht.
[32.] Sachsisch rete: Sie lassen zu unerkant copien irs inbrachten mandats.
Ferner hat der widerteil unbillich furgewendt, das inen, den anwelden, copeien der ingelegten libel nit erkant werden sollen us ursach etc. Sagen anwelde, des widerteils vermeint furbringen hab im rechten keinen grund, dan es ist ein boese argument, ein party hat noch zur zeit des richters jurisdiction nit gewilligt anders dan recht, ergo man sal ime inbrachter clage nicht abschrift erkennen. Und ist offenbar und im rechten gegrunt, das die partie, eher sie in delegirten gerichtzwang willigt, bitten sal und mag, mit furgeender protestation, wie gescheen, sie bitten abschrift der clage, sich moegen bedenken, ob sie kriegen oder unkriegt lassen wullen. Bevelen darumb solchs unsern Hh., bitten wie vor etc.
Als dan zum dritten der usgetrieben bürger halben von Erfurt contumatia accusirt und ein rufen zu erkennen gebeten ist, us ursachen, als ob das eingelegt mandat nit gnug sein soll, sagen anwelde, ire ingelegt mandat der usgetrieben bürger wegen ist im rechten creftig und volkommen. Dise ursach oder entschuldigung, wie furgewent, furzutragen, ziehen sich ufs recht. Der widerteil hat auch in spetie kein anfechtung getain, mags auch nit tun, aber generalia contra excipirt. Mit derselben monz wollen sie replicweyse bezalen und sich versehen, dafur werde gehalten, das excusator cum mandato das, so sie getain haben, woil tun moige. Aber dweil sie nue die woffen auch in iren henden haben und fechten moigen und gemirkt werden, das der handel nit geflohen oder darein kein scheue gehabt, ist von noeten, caution de rato ze tun erboeten haben wullen. Also wie formals gebeten haben copey commission der von Erfurt, mandat und inbrachter clage mit zug und dag.
[33.] Meinz: Nachdem der widerteil anfenglich, copien ingelegts gewalts mitzuteilen, bewilligt, nemen sie an, als es auch an im selbst recht ist.
Zum andern, als widerfochten wirt, das one grund, dem gegenteil die ingelegten libel mitzeteilen, versagt, furgetragen wirt, dagegen und wider repetiren sie furgetain reden sampt dem, dweil des widerteils eingelegter gewalt noch nicht zugelassen oder auch im rechten bestendig geacht, das darumb und fur angeregter ursach noch zur zeit copey der libel inen mit recht nit sol mitgeteilt werden.
Zum dritten, der ingelegten clage halben, die zu corrigirn und vom gegenteil bewilligt, nemen sie auch an. Sunst, was der usgetreten bürger halben geredt und furgetragen ist, sagen sie nochmals in namen, wie vor, dawider generalia und gemein inrede, ziehen sich auch ufs recht, bitten nochmals, wie vor, in recht ein rufen zu erkennen uf derselben ungehorsam.
Zum lesten, als der gegenteil die gegenwere und das swert erlangt und, der sache zu nehern, als er anzeigt, forter in schriften ze handeln und, wes im rechten furzutragen, zu dupplirn, sagen sie, das sie solcher schriftlichen proceß kein scheuen haben, sein des also willig und urbutig, wolt Gott, lange bescheen, als ir beger und bitt alzit gewesen, wulten sie ferrer zur sachen kommen, dan gescheen. Damit dismals die rede geendt, mit furbehalt etc.
Sachsen von Erfurt wegen: Protestirn und bitten noch wie vor, und ob sich in dem irnthalben ichte weiter zu erbieten sol geboeren, woln sie auch getan haben.
Actum fritags nach Bartholomei [27.8.12]
[34.] Meinz: Nachdem zu jüngstgehaltem rechtdage zwuschen Meinz und den von Erfurt eins und den Kff. und Ff. zu Sachsen anders teils ein vermeint mandat oder gewalt gerichtlich einbracht, des und eins vermeinten excusatoriums copei, uns zu geben, erkant sey worden, sagen sie anfenglichen und repetiren, wullen auch repetirt haben die for gesprochen urteil, die da vermag, das Kff. und Ff. von Sachsen mit gnugsamen gewalt erscheinen sollen laut der urteil etc. und dan in vermeinten ingelegten gewalt die clausel ratihabitationis und geneme haben, was hie erkent und gesprochen wirt, demselben folge ze tun. Darumb, so solchs in vermeintem mandat nicht begriffen ist, wollen wir hoffen und getrauen, das darumb der ingelegt vermessen gewalt nit gnug sey.
Zum andern, so gebürt sich in einem itzlichen gnugsamen gewalt, das die gewalthaber mit usgedruckten worten macht haben, zu sweren juramentum calumnie. Das abermals in disem fal felet und im angezeigten gewalt nicht begriffen ist.
Zum dritten ist in disem gericht wissentlich, erscheint sich auch us ksl. Mt. usgangen citation und ladung, das Hg. Johans von Sachsen auch geladen und citirt ist. Davon in angezeigtem gewalt kein meldung geschicht, zu der anwaltschaft genugig, bekent auch darinnen nichts, hat auch seiner ftl. Gn. siegel an disen gewalt nicht gehangen. Deshalben abermals der gewalt von wegen angezeigter Ff. zu Sachsen, in actis verleibt, gebrechaftig und nit gnug sey. Us disen ursachen aller, sonderlich und semptlich, wollen wir als anwelde in namen, wie vor, den ingelegten vermessen gewalt angefochten haben. Und dweil das also ist, beclagen wir noch gedachter Kff. und Ff. zu Sachsen ungehorsam und bitten, die contumaces und ungehorsam zu erkennen, wie formals auch gebeten ist.
Ferner ist von wegen Hg. Heinrichs von Sachsen ein uszuglich rede bescheen und zu becreftigung derselben ein brieve, hievor an die stende des Reichs schrieben, gehort worden. Daruf sagen wir, die anwelde, woe gedachter mein gn. H. Hg. Heinrich an detlicher handelong und furnemen gegen Meinz und seinen undertanen, der von Erfurt, nit mittetig oder teilhaftig ist, wullen Meinz und Erfurt sich zu sein Gn. mit rechtfertigung nicht dringen. Als viel aber sein ftl. Gn. die ingelegte clage als einen erben der Ff. zu Sachsen loblicher gedechtnis betrift oder belangen mag, konnen Meinz und Erfurt sein ftl. Gn. us der rechtfertigung als einen erben nit lassen, es were dan sache, das der Kf., Hg. Fridrich, Hg. George und Hg. Johans sich annemen wulten, denselben erblichen last der anforderung und clagen fur und an sich nemen, des man doch bisher von gedachten Ff. keinen gleublichen schein gesehen.
Zum dritten, soviel belangt die usgetreten bürger und das vermeint excusatorium der usgetreten bürger der caution oder versicherung halben, sagen Meinz dawieder gemeine inrede und in sonderheit das, das dem widerteil in craft desselben vermeinten excusatoriums der usgetreten bürger nit geboert oder gezimpt habe hiefur getane rede, die sich mehr lenden uf exceptiones, dan excusation im rechten ze tun. Das solchs waer sey, ziehen sie sich ufs recht, us dem besließlich folgt, das die angeboten caution de rato in disem fal kein statt hat oder haben mag us zweyen ursachen: Erstlich wirt solch caution im rechten zugelassen, woe zweyfel ist am gewalt, ob der gnugsam oder nicht sey. So ist hie offenbar, das kein mandat von den usgetreten bürger furhanden ist, im rechten ze handeln, wie sich von rechts wegen geboert. Die ander: So hat der widerteil nicht usgedruckt, weshalb er de rato wulle caution tun, ob ers wulle haben, im rechten zu procedirn, und was im rechten erkant werden, das sein partie das angeneme, will halten oder die caution ziehen, uf das forhin gehandelt und lange rede ingefurt, und wilcher er der eins tet, hett er dannoch nichts getain. Erstlich ist er nit zugelassen, hat kein mandat; das ander, das die usgetreten sollen geneme haben, was for geredt, dient nichts zum handel nach vermoege der gesprochen urteil. Dweil sich dise ursach im rechten grüntlich finden, bitten sie nochmals wie vor, wider die usgetreten bürger, in der citation benent, ein rufen zu erkennen und ferner zu procedirn, wie sich in recht geboirt, setzen es damit zu recht.
[35.] Sachsisch: Repetirn anfangs ire protestation de non consentiendo. Geben darauf zu erkennen:
Sachsen und us Erfurt getrieben sagen, der widerteil hat anfangs ire rechtmessig mandat, den fordern tag ingelegt, angefochten, das es nit gnugsam sey, dan es begreif nicht in sich caution de rato. Sagen sie, das solche vermeint exception one allen grund des rechten sey, und weren eur Gn. und gunst damit billich unbeladen blieben, dan im rechten lauter und offenbar, wissen alle gelerten, das, wan man weyß, das ein partie gewalt geben hat, alsdan ist nit von noeten, das im procuratorium steen sol caucio de rato. Das ist aber war, wan man zweyfelt am gewalt, den der cleger geben sal, so erfült und erstat caucio de rato dasselb zweyfelhaftig. Nue sein Sachsen nicht cleger, sonder antworter, deshalb sich caucio de rato in disem gewalt nit reymet. So aber ire kftl. und ftl. Gn. unbillicherweyse angeclagt werden, so hain sie inen gewalt geben, das sie ire Gn. im rechten sollen vertreten und inen, als sich irer Gn. halben geboert, relevirt von der satisdation iudicio sisti et iudicatum solvi. Das stat offenbar im gewalt, und ob es nit darin stünde, dannocht were der gewalt gnugsam. Es ist aber waer, das sie, die anwelde, die satisdatio de iudicio sisti und solvendo tun müssen oder werden nit zugelassen. Darus euer Gn. und gunst abnemen, das der widerteil solch ungegrünt anfechtigung woil vermeiden, woe er zum handel zu lengern nit meynong hat.
Zum andern ist der gewalt angefochten us dem, dan sie haben nit gewalt, iuramentum calumnie ze tun. Ist ire antwort, das sie noch nicht sein in dem stande des rechten, das iuramentum calumnie zu sweren von noeten seye, als am tage ligt und offenpar ist. So wir aber dahin kommen, das not sein wirt, irenthalben iuramentum calumnie zu sweren, wirt es an gewalt nicht gebrechen. Deshalb one noit noch zur zeit in gewalt, iuramentum calumnie mit besondern worten uszudrucken. Ob sie aber diser zeit gewalt haben solten ad iurandum de calumnia, gibt es der gewalt nit in gemein, sonder sonderlich ire gnst. und gn. Hh. haben nit allein gewalt geben, in gemein ire Gn. zu vertreten, sondern auch sollen und mogen einen yden zimlichen eyd sweren. Ire Gn. haben zu uberfluß geben mandat cum libera. Ist aber die warheit, das mandat cum libera so volkomen und wirklich ist, das in craft der clausulen der procurator hat ze tun und uszerichten die sache, die sonders gewalts noitturftig sein. Item im gewalt steet die gemein clausula, ob sie weitern gewalt, dan hie begriffen, bedorfen, denselben wullen ire kftl. und ftl. Gn. inen in der allerbesten und bestendigsten forme rechts gegeben haben. Darus folgt, das dise anfechten woil erspart worden.
Zum dritten wirt geredt, das darin Hg. Johanses, der auch citirt sey, nicht gedacht wurden. Des tragen sie befremden, dan er ist die ander person, im gewalt bestimpt. Damit abgelenet, Hg. Hansen sey im gewalt nicht gedacht.
Es ist auch darnach gesagt, sein Gn. habe nit gesiegelt. Und [ist] nit von noeten, dan ir wist alle, das Kf. und F., Hg. Fridrich und Hg. Johans, sitzen in eyniger regierung beyeinander, das viel mail durch den Kf. irer beder gemein hendel, auch sache, gemein regierong betreffen, allein durch den Kf. besiegelt. Als[o] ist dermaiß hie auch gescheen.
Item es ist offenbar, das Hg. Hans ein kriegsverwanter ist, und wan er nit da stunde, mochten die andern Ff. zu Sachsen one mandat von wegen Hg. Hanses disen handel vertreten.
Item da hangen kftl. und ftl. siegel, die bekennen fur den dritten.
Item es wirt also im ganzen Reich gebraucht, deshalb diser anfechtigong one noit ist.
Es ist ferner Hg. Heinrichs halben in summa die meynong furgetragen, woe sein ftl. Gn. der sache nit teilhaftig und anhangen will, so sey der widerteil zefrieden, doch also, woe es seiner Gn. eltern und inen als einen erben mitbetreff, das halten sie auch gar nit von noeten gewest. Es ist wissend und ligt am tage, das diser krieg allein den augsburgischen abschid und volziehung desselben und nit anders betrift. Der geet aber Hg. Heinrichen nicht an, ist ime nicht verwandt, wirt darin nicht gemeint, hat damit nichts ze schicken. Dweil dan sein Gn. als frommer, loblicher F. solch meynong röm. Ks., Kff., Ff. und allen stenden under sein sigel zugeschrieben, were es billich vermyden, und sonderlich, so dise clage nicht, darzu sein Gn. als erbe mit ze schaffen haben sol, nicht betrift [sic!]. So man auch die clage sehen, hoeren und lesen wirt, [wirt] sich erfinden, wes er damit ze schaffen.
Us dem besliessen sie, das des widerteils petition als im rechten ungegründt kein statt gegeben, besonder sol inen billich abschrift zug und dag der commission, des mandats und vermeinten ingelegten libel erkent und behendigt werden.
Auch der widerteil, in meynong, den handel zu erlengen, hat zuletzt angefochten der verjagten bürger von Erfurt gnugsam mandat, mit begere, wie gehort. Daruf ufs kürtzt repetiren ire anwelde jüngsten furtrag und sagen, das das eingelegt mandat, das furzuwenden, wie von ir wegen gescheen, im rechten bestendig sey, wullen dafur haben, worden fur bestendig erkant, als sie auch deshalb unterredelich urteil bitten. Ob es aber nit bestendig und aberkant würde, damit sie des widerteils einreden, caucion de rato betreffen, der sie sich fur erboten, umbgeen moigen, wullen sie itzt teu[t]schlich ir erbieten den forigen tag noch mer getain haben. Also wirdet es aberkant, ein trostung ze tun, wie inen ufgelegt wirt, in nemlicher zeit, von euer Gn. und gunst bestimpt, von den usgejagten bürgern ein bestendig mandat cum ratificatione, wes gehandelt ist und wir raten, ze haben. Damit wullen sie uberige wort, die caution betreffen, meyden und gebeten haben, kein rufen, auch das die frommen, armen, usgejagten bürger nit contumaces, sonder gehorsam sein, declarirn. Das alles wullen sie in der besten form rechts furgetragen haben und mit repetirong irer protestation euer richterlich ambt angerufen haben. Bitten umb recht mitzuteilen.
[36.] Meinz und Erfurt: Wider dise lange bescheen rede, so der widerteil mit geringem grunde furgewandt hat und ye Meinz und Erfurt in meniglich inbilden will, als würde diß orts verzug und lengerong der sache gesucht, erholen und repetiren sie furbescheen exception, sagen sonst wider alles, so der widerteil furgewendt hat, gemein inrede, sein auch des nicht gestendig, soviel in der geschicht ligt. Was sich aber ufs recht zucht, wullen sie von irer partyen wegen sich an die recht deshalben gezogen haben. Bitten noch, in recht zu erkennen und zu sprechen, wie formals sonderlich und samptlich gebeten ist. Setzen es damit zu rechtlicher erkentnus.
Actum montags nach decollationis Johannis baptiste [30.8.12]
[37.] Urteil: Röm. ksl. Mt. commissarien, derselben irer Mt. rete, auch Kff. und Ff., derselben botschaft und ander stende des Reichs, zu disen sachen verordent, erkennen uf beyder teil furbringen zu recht der Kff. und Ff. zu Sachsen ingebracht mandat und gewalt diser zeit fur gnugsam und lassen den anwelten von wegen der uswesenden bürger us Erfurt zu, uf das ingelegt excusatorium, zu irem erbieten trostung ze tun, ein follig, creftig mandat cum ratificatione, wes gehandelt ist, in einer zeit, nemlich zweyen moneten den nehisten ungeverlich, ad acta zu brengen. Und Hg. Heinrich von Sachsen betreffen lassen es die commissarien, botschaft und rete obgemelt bey seinem abschreiben und entschuldigung bleiben.
[38.] Sachsisch: Uf das gegeben urteil cum protestatione, wie vor, bitten sie abschrift clage, commission und mandats wie vor.
Meinz und Erfurt: Dweil itzt ein urteil verlesen ist, in craft derselben erscheinen Meinz und Erfurt anwelde und gesandten und woln warten, wes der widerteil gesprochner urteil tun will.
Sachsisch: Erbieten sich, das ze tun, wie sichs geboert und inen ufgelegt wirt, und damit abschrift wie vor. Das hain H. Wolf und H. Cesar also dem richter in den stab gelobt.
Meinz und Erfurt: Dweil die vertrostung gescheen, legen sie von wegen Meinz und Erfurt ire fur usgenommen libel zu corrigirn, nochmals gebeten und begert haben, wie darinnen begriffen ist. Und damit euer Gn. und gunst sehen, das sie von irer partie wegen zum handel ylen, legen sie hiemit in ein zwoe gleichlautende copei, den ubergeben clagen gemeß.
Sachsisch: Hain gebeten abschrift und copien, sein zu geben erkant.
Meinz und Erfurt: Dweil dem widerteil der ingelegten clage und sonst laut irs begern erkant ist, bitten sie in namen, wie vor, euer Gn. und gunst richter und assessores, demselben widerteil termein an[zu]setzen, uf die ingelegten libel zu antworten und furzubrengen, wes sich im recht geburt, und so derselb termein gesetzt und benent, inen auch mitler zeit termin und zeit zu benennen. Dweil sich der widerteil ye und alwege in disem rechtstande hat vernemen lassen, in euer Gn. und gunst und disen gerichtszwang nicht zu gehellen, das er alsdan uf dieselbe benante zeit, so ime angesetzt wirdet, durch euer Gn. und gunst erkentnus uf ein mail alle und iglich exceptiones, delaborias und die sich fur befestigung des kriegs inzubrengen geboiren, furwenden wull, [in] hoffnong, solchs rechtlich und billich gescheen solt.
Sachsen und usgetrieben us Erfurt: Begern, inen die erkanten copien zu ubergeben, und in dem, das der widerteil begert, lassen sie gescheen, was recht ist.
Solcher termein ist gesetzt und von den partyen bewilligt uf schierstkunftigen fritag noch Egidii [3.9.12].
Actum fritags nach Egidii
[39.] Sachsisch und usgetrieben us Erfurt anwelde: h–Haben ir exception [und] citation duplicirt eingelegt.–h
Meinz und Erfurt anwelde: Bitten erstlich, das ingelegt zu verlesen und sich ferner zu vernemen.
Sachsen: Lassen lesen und copien zu geben nach.
Meinz und Erfurt anwelde: Bitten termein bis morn, sambstag [4.9.12], umb zwoe ure nach mittage.
Solcher termein ist also gegeben.
[40.] Und auf denselben sambstag haben Menz und Erfort schriftlich replicirt. 3 Des haben Sachsisch abschrift und termin bis auf montag [6.9.12] gebeten ad duplicendum.
Auf dinstag nach Egidii [7.9.12] haben Menz und Erford schriftlich triplicirt. 4, i
Auf donrstag nach nativitatis Marie [9.9.12] haben Sachsen quadruplicirt, 5 und ist eodem die nach beder teil muntlichem furtrag hernachvolgende beslossen worden.
Und volgend hernach die vermainten libell, exception, replik, duplik, triplik, quadruplik und der muntlich rechtsatz, item der von Erfort procuratorium [liegt nicht vor], item die ksl. commission [liegt nicht vor], item ain sonder bevelh, den ksl. retn gen Trier geschehn [liegt nicht vor], item ain suspension der acht [Nr. 1089], item die mittel, zu Geilnhausen furgeschlagen [Nr. 1076 [3.]], item ain privilegium der von Erfort uber Cappelendorf [vgl. Nr. 1108 [5.]].
Auf sambstag nach nativitatis Marie [11.9.12] ist der burger aus Erfurt eingelegt mandat zu diser zeyt chreftig erkannt, die interlocutori ain bedacht genommen bis auf nahsten reichstag und alsdann zu erscheinen beid teyl under ougen citirt.
Ist och eodem die H. Wolf und H. Cesar vom chamerrichter irs verspruchs, an gericht sal geschehn, der ausgetriben burger volmacht halb ledig gezelt.
[41.] Item hernochmals ist durch Cristof Hoffmans hantschrift eyn tag angesetzt durch Gf. Sigmund von Hage uf den negsten reichstag. Welcher vorbescheit, mit S gezeichnet, hiebeigelegt und alzo lautet:
Friderich Payer, undermarschalk, sol der Kff. und Ff. von Sachsen, auch der ausgetreten burger aus Erfort anwelden ansagen und verkunden, das sye uf den 14. tag Januarii schirst zue Wormis erscheinen, in recht weiter zu handeln und zu procediren laut der urteil und abscheids.