Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 4. Oktober 1512

Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein): Frankfurt, IfStG, Kaiserschreiben Nr. 1394 (Präs.vermerk: Praesentatum quarta post Dionisii, qui fuit 13. mensis Octobris Ao. 1512, per Bernhart Streichler von Horb, ksl. hofbot, an rat).

Kop.: Dresden, HStA, GR, Loc. 8676/6, fol. 100a-101a.

Regest: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1103.

Ks. Maximilian bekundet, er habe dem Deutschmeister Johann Adelmann von Adelmannsfelden, den verordneten Räten Hg. Ulrichs von Württemberg und Mgf. Christophs von Baden sowie dem ksl. Rat Rudolf von Blumenegg befohlen, gemäß ksl. Kommission im Konflikt zwischen EB Uriel von Mainz, EB Richard von Trier1, Kf. Ludwig von der Pfalz und etlichen am Rhein und in der Wetterau ansässigen Gff. einerseits sowie dem hessischen Regiment andererseits antreffend den zoll, so wir weilent Landgf. Wilhalmen [d. M.] gegeben, auch die declaracion, so wir nachmals darumbn ausgeen haben lassen [Nr. 259], tätig zu werden und zwischenzeitlich den Zoll an den strittigen Zollstätten zu sequestrieren und zu seinen Händen einzunehmen, damit sich keine Partei über eine unbillige Beschwerung beklagen kann. Befiehlt unter Androhung schwerer Ungnade und Strafe, an den von den Kff. und Gff. benannten umstrittenen Zollstätten geeignete Zöllner und Zollschreiber einzusetzen, durch sie den Zoll im ksl. Namen erheben und aufschreiben zu lassen, die der Verwahrung des Geldes dienenden Schlüssel an sich zu nehmen, die Zolleinnehmer zu vereidigen, an jedem Quatember das eingenommene Geld zu empfangen und zu verwahren, all dies ohne seine Zustimmung keinem anderen zu überlassen und im übrigen alles zu tun, damit die strittigen Zollstätten wohlverwahrt werden.2

Anmerkungen

1
 Im Archivale fälschlich: Köln. Randvermerk in der Dresdner Kopie an dieser Stelle: Item wir sein durch nebenschrift bericht, das anstat des Bf. zu Coln sol Reichhard, Bf. zu Trier etc., stehn.
2
 Gleichfalls am 4. Oktober 1512 teilte der Ks. den bisherigen Zöllnern, Zollschreibern und Beschauern an den strittigen Zollstätten mit, er habe bis zum Austrag des Zollstreits Bm. und Rat von Frankfurt mit der Verwesung der Zollstätten und der Einhebung des Zolls im ksl. Namen beauftragt. Befiehlt, dagegen keinen Widerstand zu leisten und Frankfurt nicht bei der Ausübung seines Auftrags zu behindern. Frankfurt, IfStG, Kaiserschreiben Nr. 1395, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein; Präs.vermerk wie im Schreiben an Frankfurt). Kurzregest: Janssen, Reichscorrespondenz, Anm. zu Nr. 1103.