Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Freude über die Genesung Mgf. Friedrichs, Informationen über den Ks. und den Reichstag.
Nürnberg, 26. März 1512
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 99b-100a, Kop.
Gn. H., euer ftl. Gn. schreiben [liegt nicht vor] und begern umb verstendigung, wo röm. ksl. Mt., unser allergnst. H., ytzund [sei], auch welcher ende der reichstag bestimpt sey etc., mit anzaig enderung euer ftl. Gn. gehabter krankheit etc., hab ich in undertanigkeit ver[n]omen. Und sollen anfangs euer ftl. Gn. warlich glauben, das euer ftl. Gn. leibsschwachhait meine freund und mich in sonderm mitleyden nit wenig hat beherzigt. Bin doch des, das sich solche krankhait vermittelst gottlicher gnaden also zu besserung hat gewendet, hochlich erfreuet. Aber von wegen ksl. Mt. und gelegenhait ytzigs reichstags gib ich euern ftl. Gn., sovil mir derhalben bewusst, in undertenigkeit zu erkennen, das ir ksl. Mt. am sontag oculi nachstverruckt [14.3.12] noch zu Trier gewest. Gleichwol ist irer Mt. gemüte, als ich von ainem meiner freund poten, der ytzo vom ksl. hof komen, vermerk, dahin gestanden, desselben oder anders tags nach Metz und furter in das Niderland ze raisen, dann die Niderlender haben ain trefflich botschaft mit 300 pferden daselbst, die ir Mt. annemen und in das Niderland glayten und bringen solle, aus ursachen, das inen die kriegsleufd des lands Geldern beswerlich obligen. So ist der reichstag durch ksl. Mt. gein Coblenz oder Trier, doch unbestimpt ainichs tags oder zeyt, ausgeschriben und zu besorgen, dweyl die ksl. Mt. der Kff. personlichen zukunft will erwarten, auch derselben, als ich vernym, noch wenig vor augen sind, das in abwesen irer ksl. Mt. angezeigter reichstag gar langsam werde furgenomen. Das zaig ich euer ftl. Gn. in undertanigkeit irs begerns an, mich damit zu euer ftl. Gn. dinstparkeit willig erbietend. Datum freytag nach letare 1512.