Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Hoffnungen Hochmeister Albrechts auf ein erfolgreiches Wirken für den Deutschen Orden bei der Übernahme seines Amts; [2.] Hilfeersuchen Hochmeister Friedrichs gegen Polen auf dem Wormser Reichstag 1509, Schiedstag in Posen, mit Kriegsdrohungen verbundene Forderung des polnischen Kg. nach Eidesleistung Hochmeister Albrechts; [3.] Thorner Rezeß zur Zukunft des Deutschen Ordens; [4.] Bemühen des Hochmeisters um eine erneute Zusammenkunft zur Weiterberatung über den Rezeß; [5.] Bitte an den Ks. um Unterstützung des Ordens; [6.] Erörterung des Hochmeisters und ksl. Räte über das weitere Vorgehen; [7.] Aufforderung des Ks. an den Hochmeister zur Teilnahme am kommenden Reichstag; [8.] Rechtfertigung der Räte Hochmeister Albrechts für die Nichtteilnahme früherer Hochmeister an den Reichstagen; [9.] Inaussichtstellung von Hilfe auswärtiger Mächte für den Orden durch die ksl. Räte; [10.] Zusage des Hochmeisters für seine Beteiligung am Reichstag, Bitte um dessen rasche Einberufung; [11.] Unterredung des Hochmeisters mit Kf. Friedrich von Sachsen; [12.] Gespräch seiner Vertreter mit Räten verschiedener Ff., deren Empfehlungen für das weitere Vorgehen; [13.] Übermittlung dieser Vorschläge an den Hochmeister.

Nürnberg/Neustadt a. d. Aisch, [ca. 15.-18. Februar 1512]1

Berlin, GStAPrK, XX. HA, OF 32, fol. 15b-17b, 24a-26a, Kop.

[1.] Allerdurchleuchtigister, hochgeborner F., großmechtigister röm. Ks., allergnst. H., der hochwirdig, hochgeborn F., mein gnst. H., hie entgegen, haben auf eur ksl. Mt. gn. fürderung, der sich sein ftl. Gn. underteniglich gegen eur ksl. Mt. bedanken, dem almechtigen Got zu lob und derselbigen gebererin zu eren, auch seiner ftl. Gn. selen seligkeit zu suchen, den löblichen, ritterlichen teutschen orden und desselbigen ordens ftl. hohmeisterambt nach eintrechtlicher wale an sich genomen,2 der hoffnung und des undertenigen gemüts, sein ftl. Gn. wollen mit gn. hylf und fürderung eur ksl. Mt. und des hl. Reichs seiner Gn. ordens herkomen nach mit der ritterlichen ubung der hl. cristenheit, eur ksl. Mt., dem hl. Reich und teutscher nacion zu widerstand der ungläubigen nicht unnütz befunden werden.

[2.] Nachdem aber der hochwirdig, hochgeborn F., seiner ftl. Gn. nechstverstorben vorfar und angeborner freund loblicher gedechtnus [Hochmeister Friedrich von Sachsen], bey seiner Gn. leben eur ksl. Mt. durch sein botschaft und auf nechstgehaltem reichstag zu Wurms in eigner person Kff., Ff. und stenden des hl. Reichs haben underteniger, guter meynung zu erkennen geben, in was stand und getrenglichem wesen sein ftl. Gn. den orden und desselben land Preussen funden, als nemblich, das die cron zu Polen ain zeit lang darnach getracht, den orden und sein land dem hl. Reich, gemeiner ritterschaft und adel von hohen und nydern stenden teutscher nacion, welichs mit vil plutvergiessen, grosser mühe, darlegen und arbeit manlich wider die ungläubigen erworben und erstritten und zu cristlichem glauben bracht, etwan uberkomen, zu entziehen und von iren henden in die gewalt der cron zu Polen zu wenden,3 dardurch eur ksl. Mt. bewegt, das eur Mt. durch eur botschaft und des hl. Reichs geschickten haben lassen uf dem tag zu Bosen zwischen der cron zu Polen und dem orden, ire gebrechen in der güt hyn- und beyzulegen, handlen lassen [vgl. Abschnitt I.4.6.2.]. Es ist aber gedachtem meins gn. H. vorfaren bey seiner Gn. leben des gehalten angesatzten tags, wie demselbigen eur ksl. Mt. zugeschickt abschiede [Nr. 223 [3.], 224 [10.]], noch kein antwort von der kgl. wirde zu Polen zukomen, sunder auf itzigs meins gn. H. H. und vaters [Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach], auch seiner ftl. Gn. selbs freuntlichs ansuchen, die gebrechen belange[nd], von kgl. wird [Sigismund] zu Polen in antwort begegnet, das sein ftl. Gn. den aufgerichten, getranglichen vertrag,4 der in allen artikeln eur ksl. Mt., der fundaciones ordens und ganzer teutscher nacion entgegen und wider, on alles verzyhen seiner kgl. irleuchtigkeit zu handen schweren solt; wo nicht, so solt sein ftl. Gn. nicht ein freund an seiner kgl. wird haben, sonder gedechten, sein Gn. mit ernst des kriegs darzu zu bringen.

[3.] Darauf eur ksl. Mt. abermals meinem gn. H. und dem orden zu gnaden und gutem gnediglich verschafft und verordnet, das der erwirdig in Gott, H. Hartman, coadiutor des stifts zu Fulda, von wegen eur ksl. Mt. die kgl. wird zu Polen besuchen hat sollen. Welichen mein gn. H. bits anher aus ursachen aufgehalten, das sich der erwirdigst in Gott, H. Johanns, EB zu Genisen [= Gnesen], und ander der cron zu Polen namhaftige rete mit meins gn. H. regenten zu Preussen in handlung begeben und kürzlich beyeinander zu Thoren, im land zu Preussen gelegen, gewest und sich zu hynlegung der langwirigen gebrechen miteinander eins mittels underredt laut diets darüber aufgerichten receß,5 welichen eur ksl. Mt. wollen gnediglich horen lesen. Dieser anlaß ist meynem gn. H., wie in demselbigen angezaigt, von seiner Gn. regenten, dem Bf. [Hiob] von Rysemberg [= Pomesanien], uberantwurt und darneben dits berichtung gescheen, das uf gehaltem tag bewogen wer worden, wo dem fürschlag laut des receß nagegangen, das das reich zu Polen der ganz orden, ain iglicher hohmeister, von eur ksl. Mt. und dem hl. Reich zu lehen empfahen solten, das auch mein[em] gn. H., wo sein ftl. Gn. geliebt, geistlich zu werden, das erzbischoftumb zu Genisen eingereumbt solt werden; wo nicht, so solten sein ftl. Gn. mit einem ftl. stand zu Preussen oder Lytau versehen werden, wo auch sein Gn. der itzigen kgl. wirde totlichen abgang erleben würden, das alsdan das hohmeisterambt, wie im anlas angezaigt, an sein Gn. gelangen solt. Es solten auch alle weg die helft bolnischer nacion im orden sein und dieselbigen gleichmessig mit der teutschen nacion regieren. Darzu solten die prelaten zu Polen auch dareingefürt werden, das sie den orden auch annemen. Von diesem und anderm solt uf dem zukünftigen tag nach notturft gehandelt werden.

[4.] Hierauf hat mein gn. H. mein gn. H., den Bf. von Rysemberg, von sich gefertigt, dieweil sein ftl. Gn. von eur ksl. Mt. vermarkt, das eur Mt. für gut angesehen, das diese gebrechen in der güt hingelegt würden, und bevolhen, sich zu befleissigen, das ain gewunner tag an ein gelegen gestel in der cron zu Polen, davon kgl. wird nicht weyt wer, angesatzt würd. Welichs sich sein ftl. Gn. zu gescheen versehen.

[5.] Dieweil dan dits ain handel, der nicht allein sein ftl. Gn. und seiner Gn. orden belangend, sunder auch eur ksl. Mt., das hl. Reich, gemeine adel und ritterschaft teutscher nacion von hohen und nydern stenden, ist seiner ftl. Gn. underteniglich bitt, eur ksl. Mt. wollen gnediglich betrachten, was seinen ftl. Gn. auf dem zukünftigen tag dem receß nach fürzunemen sey, und eur ksl. Mt. gemüt gnediglich zu erkennen geben, nachdem seiner Gn. vorfar seliger und der ganz orden bitsher aus angeborner, schuldiger pflicht und lieb nicht anders gesucht oder fürgenomen, dan das sein Gn. eur Mt., dem hl. Reich und gemeiner adel und ritterschaft teutscher nacion ir oberkeit und anererbte gerechtigkeit gern enthalten haben wollen und haben darüber zu und in ferligkeit gesatzt in das 13. jar alles dasjen, das im Gott uf erden verliehen. In dieselbigen fussta[p]fen mein gn. H. aus gleichmessiger, angeborner verwantnus und pflicht sein[er] ftl. Gn. auch getreten und ye nit gern erleben wolt, das bey seiner Gn. leben eur ksl. Mt., dem hl. Reich, auch gemeiner adel und ritterschaft oberkeit und an[er]erbte vaterland entzogen solt werden. Nachdem aber, wo gewalt, solichs zu erhalten, von der cron zu Polen gegen seinen Gn. und seiner Gn. orden fürgenomen solt werden, sich sein ftl. Gn. mit seiner Gn. orden allein ufzuhalten, nicht moglich, ist seiner ftl. Gn. undertenig bete, eur ksl. Mt. wolle seinen ftl. Gn. mitsambt dem hl. Reich zu endlichem austrag dieser gebrechen, in welichen weg eur ksl. Mt. bey sich finden und am bequembsten und nützlichsten zu tun, gnediglich beholfen sein und sich sein Gn. und seiner Gn. orden gnediglich bevolhen lassen zu sein. Das wollen sein ftl. Gn. nach belonung des Almechtigen mitsambt seiner Gn. orden umb eur ksl. Mt. underteniglich verdienen.

[6.] Ksl. Mt. antwort zu Nurmberg und der Neuenstat:

Nach gn. erbietung haben sein ksl. Mt. Dr. Toppeler, brobst zu St. Sewald zu Nürmberg, seiner Mt. camermeister [Balthasar Wolf] und N. zu meinem gnst. H. in die herberg geschickt, fragen lassen, was sich sein ftl. Gn. versehen müsten, das die kgl. wird zu Polen vornemen werden, wo sein ftl. Gn. nicht das teten, wie sich die rete zu Thorn mitainander underret.

Darauf sein ftl. Gn. geantwort, das sich sein ftl. Gn. nichts anders versehen müsten, das sein kgl. wirde an sein Gn. synnen werden, das er den gedrenklichen vertrag schweren solt, und wo sein Gn. solichs nicht tun würde, so würde er seiner Gn. land Preussen mit gewalt uberziehen.

Darauf haben sie gesagt, das solichs die ksl. Mt. auch davor geacht hetten. Dieweil sich nun sein ftl. Gn. des vermuten müste, wo sein Gn. bey sich gedecht, wie dem vorzukomen, das sein Gn. sulchs ksl. Mt. zu erkennen geben wollen.

Darauf sein ftl. Gn. haben sagen lassen, das sein ftl. Gn. nicht sunderlich darauf bedacht weren, aus ursachen, das seiner Gn. ratsgebietiger erst zu Nürmberg zu sein Gn. komen weren. Mit denselbigen sich sein ftl. Gn. underreden wolten und darnach, wo es ksl. Mt. gefellig, seiner Gn. bedenken und ferner underricht durch seiner ftl. Gn. rete ton lassen.

[7.] Dis haben sich die geschickten gefallen lassen und auf den andern tag frue widerkumen, horen wollen meins gn. H. bedenken und doch sich erboten, gegen meins gnst. H. rete zu entdecken, in was gestalt ksl. Mt. vor sich selbst des handels nachgedacht hett. Und auf meins gnst. H. rete bete angefangen, das ksl. Mt. gesagt hette, das sein Mt. in sein jungen jaren zu Wins [= Wien] der ergangen händel zu Preussen diese ursachen hett horen geben, das der orden sich nicht wie ander Ff. und glidmas des hl. Reichs seiner ksl. Mt. und des hl. Reichs nicht gehalten hetten und also zuvil frey sein. Wo nun mein gnst. H., der hohmeister, den angesatzten reichstag besuchen werde, sein stand und session neme und hinfurder ton bey seiner ksl. Mt. und dem hl. Reich, wie ander Ff. und der teutsche meister teten, so heldens sein ksl. Mt. davor, die stende würden destermer beweget werden, sein Gn. und den orden zu helfen. Dis hett sein ksl. Mt. dem orden zu keinen nachteil, sunder zu gnaden gnediglich von sich selbst gedacht und geret, das sie auch ain verwundern darob gehabt, das sein Mt. also ain langes gedechtnus dieser sachen gehabt.

[8.] Darauf meins gnst. H. rete diese antwort getan, das der orden durch zulassung ksl. Mt. vorfaren und hülfe des hl. Reichs die land Preussen von den unglaubigen mit grosser mühe und arbeit erobert, zu unserm glauben bracht und weren also lange jar in steter ubunge der krige gewest. Dadurch sie on zweyfel von ksl. Mt. vorfarn und dem hl. Reich verschont weren worden, das sie die reichstage nicht besuchen hetten, bis solang, das die cron zu Polen uber ufgerichte vertreg des ordens mutwillige, ungehorsame undertan in irem ungehorsam gesterkt und angenomen, mit dem orden in das 14. jar bekrigt und dohin gedrungen, das der orden den gedrenglichen vertrag, wo er nicht ganz hat wollen vertrieben sein, müssen annemen. Welcher vertrag in sich hette, das sich ein iglicher hohmeister alleine des Kg. zu Polen als ein rat und F. des Reichs zu Polen halden solde. Dadurch weren die verstorben homeister verhindert worden, das sie sich nicht ksl. Mt. und des hl. Reichs, wie sie gerne getan hetten, mogen halden. Wolten aber ksl. Mt. gnediglichs bedenken unserm gnst. H. ansagen, hetten kein zweyvel, sein ftl. Gn. werdens underteniglich annemen, so seinen ftl. Gn. gehulfen würde aus der beschwerung, do sein Gn. mit seiner Gn. orden instünde.

[9.] Desgleichen haben sich die ksl. rete erboten, das ksl. Mt. den Kgg. Engeland und Denemark, den Kff. Sachsen und Brandenburg, dem Hg. zu Stettin zu schreiben und ernstlichen zu bevelhen, wo der Kg. zu Polen gewalt gegen meinem gnst. H. und dem orden vorneme, solchs mit ir macht zu weren.

[10.] Dis alles hat mein gnst. H. mit underteniger danksagung angenomen, bewilliget, den reichstag zu besuchen. Die brive sind auch seinen ftl. Gn. worden und copeyen derselbigen.

Zur Neuenstadt hat mein gnst. H. ksl. Mt. angesucht, underteniglich gebeten, das sein Mt. mit dem reichstage nicht verziehen wolle. Wo auch sein Mt. seiner Mt. geschefte halben dabey nicht sein kunden, das sein Mt. nichtsdestweniger umb dieser sachen halben ain vorgang wolle lassen haben und gnediglich darzu schicken.

Hierauf sein Mt. geantwort, das sein Mt. nicht damit verziehen wolle, sundern gedechte sich zu meinem gn. H. von Meinz zu begeben und andern Ff., damit sein Mt. dest furderlicher zusamenbrechte.

[11.] Zu Nürmberg haben mein gnst. H. dem Kf. Hg. Fridrichen zu Sachsen den handel wie ksl. Mt. auch zu erkennen geben lassen, seiner Gn. rat gebeten. Darauf sein ftl. Gn. geraten, das sein ftl. Gn. ksl. Mt. bedenken annemen sollen und volg ton. Wo darneben sein ftl. Gn. der Ff. rat, die zu Nürmberg waren, auch haben wolde, das sie ire rete zu seinen ftl. Gn. schickten, wolden sein ftl. Gn. seiner Gn. rete auch gerne darzu verordnen, ferner von dieser sach zu reden. Diß hat mein gnst. H. zu fruntlichem dank angenomen und darauf vermocht nachvolgende Ff., das sie ire rete geschickt, als mit namen mein gnst. H. [Friedrich] von Sachsen den Gf. [Philipp] von Solms und Friderich Thon, mein gn. H. von Bamberg Schenk Friderichen von Lympurg und H. Hansen von Schwarzenburg, mein gn. H. von Würzburg H. Peter von Aufses und H. Curt von Hutten, mein gn. H. von Eystet ainen seiner Gn. rat.

[12.] Diesen geschickten hat mein gnst. H. durch seiner Gn. rete wie ksl. Mt. den handel underrichten lassen, auch was sein ftl. Gn. von ksl. Mt. zu antwort begegent, beschließlich iren rat gebeten. Hierauf haben sie geraten, das mein gnst. H. ksl. Mt. abfertigung volg ton solde und bey seiner Mt. sich befleissigen, das mit dem reichstag nicht verzogen werde. Wo sichs aber mit demselbigen verziehen werde, das alsdan sein ftl. Gn. sich bey dem adel befleissigete, das von allen orten an iren gelegen stellen geschickt werden und daselbst den handel vortragen liessen, iren rat und hülfe begerten, das sich auch sein ftl. Gn. mit seiner Gn. orden ires vermogens auch angriffen und etlich tausent knecht zu besetzung der sloss und land gein Preussen schickten, das auch ksl. Mt. meinem gnst. H., dem meyster zu Leyfland [Wolter von Plettenberg], schrieben und diesen handel bevelhen, mein gnst. H. und den orden zu Preussen nicht zu verlassen, mit erbietung, womit ire Hh. diesen handel mochten fordern, würden sie sunder zweyvel gerne tuen.

[13.] Diß haben meins gnst. Hh. geschickten zu dank angenomen und erboten, ire gute meynung meinem gnst. H. zu eroffnen.

Anmerkungen

1
 In Nürnberg hielt sich Ks. Maximilian vom 3. bis 16. Februar 1512 auf. Anschließend reiste er weiter nach Neustadt a. d. Aisch, wo er am 17./18. Februar weilte.
2
 Die formelle Wahl Mgf. Albrechts zum Hochmeister des Deutschen Ordens erfolgte am 11. Juli 1511. Hubatsch, Albrecht von Brandenburg, S. 29.
3
 Druck der Werbung Hochmeister Friedrichs auf dem Wormser Reichstag 1509 bei Heil, Reichstagsakten 10, Nr. 297. Vgl. dazu Voigt, Geschichte Preußens, S. 370-372.
4
 Zweiter Thorner Vertrag von 1466.
5
 Vom 19. Dezember 1511. Druck: Joachim, Politik, Nr. 42 (lat.). Der darin fixierte, auf Jan Laski, EB von Gnesen und Kanzler Kg. Sigismunds von Polen, zurückgehende Plan sah vor, „König Sigmund mit der Hochmeisterwürde zu bekleiden, ein künftiges polnisches Königtum mit dem Hochmeisteramt unlöslich zu verbinden und so den Deutschen Orden, einschließlich seiner Besitzungen in Livland und Deutschland, mit Polen zu verschmelzen. Markgraf Albrecht sollte fürstlich abgefunden werden.“ Hubatsch, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, S. 34. Vgl. Biskup, Ordensland Preußen, S. 502. – Albrechts Vater, Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach, riet seinem Sohn in einem Gutachten dringend von der Annahme des Rezesses und dem darin verlangten Verzicht auf das Hochmeisteramt ab. Dieser sei unehrenhaft, zudem seien der nationale Charakter des Ordens und damit verbunden die materiellen Interessen des deutschen Adels durch die geplante Aufnahme von Untertanen des Kg. von Polen in den Orden bedroht. Regest: Joachim, Politik, Nr. 44. Vgl. Sach, Hochmeister, S. 183.