Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Augsburg, 16. März 1512 (aftermontags nach oculi)
Kop.: Straßburg, AM, AA 354, fol. 61a; Augsburg, StA, MüB 916, fol. 19a u. b.
Regest: Klüpfel, Urkunden, S. 56.
Die ksl. Vertreter (Paul von Liechtenstein und Degen Fuchs) legten der Bundesversammlung dar, daß der Ks. ihnen schriftlich mitgeteilt habe, er habe Hg. Ulrich von Württemburg zum Wiedereintritt in den Schwäbischen Bund und zur Entsendung einer Gesandtschaft zur Bundesversammlung am 7. März aufgefordert. Bislang sei jedoch niemand im Auftrag des Hg. hier erschienen. Damit die Zeit nicht unnütz vertan wird und die Verhandlungen zur Verlängerung des Bundes vorankommen, befahlen die ksl. Räte den nicht bevollmächtigten Gesandtschaften der Kff., Ff., Prälaten, Gff., Ritterschaft und Städte, bei ihren Obrigkeiten anzufragen, ob diese auch für den Fall, daß Württemberg nicht beitritt, bereit sind, den ksl. Mandaten (bzgl. der Bundesverlängerung) zu gehorchen. Die entsprechenden Antworten sollen binnen zehn Tagen nach Augsburg übermittelt werden. Die ksl. Räte wiesen zudem darauf hin, sie hätten Informationen, daß bei einem Nichtbeitritt Hg. Ulrichs andere Ff., die dem bund auch wol gelegen und erschießlich sind, bewogen werden könnten, diesem beizutreten.