Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Seine gesundheitlichen Beschwerden; Auftrag, ihn deswegen beim Ks. für sein Fernbleiben vom Reichstag zu entschuldigen.
Würzburg, 17. Juli 1512
Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 89-90, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: Zu Colen uf dem reichstag zu handen).
Gruß. Lb. andechtiger und getreuer, uns hat ksl. Mt., unser allergnst. H., wie ir dan auch in zugeschickter eur schrift [liegt nicht vor] anzeigt, itzt geschriben [Schreiben liegt nicht vor], davon wir euch abschrift hierin zuschicken, das wir personlich gen Koln kumen solten. Nun weren wir, ir ksl. Mt. in dem gehorsamlich zu geleben, ganz gewillt, aber es wil uns gelegenheit unsers leibs halben mitnichten zu tun sein, uns eins solchen wegs on merklich fare und sorgnis unsers leybs zu begeben. Dan wir uns versucht ein kleinen wege und wol empfunden, das uns mer beswernis dan leichterung, die wir zu suchen vorhetten, bracht hat, also das wir zu vil tagen darnach uns desselben kaum haben erholen mögen. Solten wir uns nun, so weyt zu ziehen, unterwinden und mit solcher unser blodikeyt zu mühden und ungemach begeben, were zu besorgen, das uns nit klein geferlikeit darauf stünd unsers leybs und gesunds. Und wo es uns mit ichten leibs halben gelegen mocht sein, wolten wir uns sunst gar nichts verhindern lassen. Und darumb so ist unser begere an euch mit ernst, ir wollet uf die credenz [liegt nicht vor], so wir euch hiebey an ksl. Mt. auch zuschicken, bey irer Mt. zu Koln von unsern wegen erscheinen und uns mit dem höchsten fleis, so ir ymmer möcht, uf solch irer Mt. schrift unsers außenpleibens entschuldigen und bey glauben zu sagen, das wir ganz hoch begirig und erfreut weren, irer ksl. Mt. in dem und anderm zu gehorsam zu leben, wo es unsers leibs halben on solche merkliche beswernis und geferlikeyt mit ichten sein kont. Solt uns sunst, wo wirs leibs halben vermochten, nichts so groß angelegen sein, das uns verhindern solt und möcht. Ir Mt. bey glauben zu sagen, das wirs von herzen gern tun wolten und das wir sondere beswernis haben, das wir ir Mt. nit wilfaren können, wo es uns leibs halb vermoglich were. Darauf ir ksl. Mt. zu bitten, uns nit zu ungnaden, sonder unser anligenden merklichen notturften nach zu vermerken. Das wollen wir in aller unterdenikeyt umb ir ksl. Mt. zu verdienen geflissen sein etc. Wir haben auch irer Mt. uf solch ir erfordern kein schriftlich antwort geben wollen. Dweyl wir aus des von Serentein und eurn schriften vernemen, das ksl. Mt. nunmals zu Koln sey, haben wir fuglicher zu sein bewegen, uns durch euch entschuldigen zu lassen und unser verhinderung anzuzeigen. Das wollet also uf das allerbeste und fuglichst tun, wie dan solchs in warheit unser notturft ist. Darin tut fleis, als wir uns zu euch versehen. Desgleichen schreyben wir dem von Serentein hiebey auch [Schreiben liegt nicht vor] mit bite, uns bey ksl. Mt. zu entschuldigen und unser verhinderung anzuzeigen, als wir uns versehen, tun werde. Wolten wir euch nit verhalten, darnach allenthalben wisset zu richten. Ir mocht unser verhinderung ksl. Mt. bey hochstem glauben ansagen und bey den pflichten, domit wir ir Mt. verwandt sein, dan wo wirs vermochten, wolten wir eben als gern an den ort, als ksl. Mt. ymmer haben wolt, uns mit unsern Hh. und freunden freuntlich zu unterreden. Ir mocht uns glauben, das wir gern kemen, sonderlich an das ende, und solten wir ein malstat im Reich auswelen, wir nemen die an. Datum in unser stat Wirzpurg am sambstag nach divisionis apostolorum Ao. etc.