Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Empfang ihrer Informationen über den Schwäbischen Bund, Zustimmung zur Entsendung Dr. Dietrich von Plieningens zum Reichstag, Weisung an Johann Neuhauser zur Erstellung einer Instruktion für die beiden Reichstagsgesandten, deren Hauptpunkte; [2.] Auftrag zur Übergabe der Antwort des Prager Regiments an den Ks.; [3.] Weisung an Wolf von Aheim zur Reise nach Landshut und anschließend zur Versammlung des Schwäbischen Bundes in Augsburg.
Landshut, 4. April 1512
München, HStA, KÄA 3138, fol. 120a u. b, Konz.
[1.] Gruß. Lb. getruen, wir haben eur schreiben, uns itz getan [liegt nicht vor], welicher gestalt ain ander pundstag auf sonntag exaudi schirsten [23.5.12] widerumb gen Augspurg furgenomen ist, sambt dem abschid, auf itzigem pundstag ausgangen [Nr. 1429], darbey H. Paulsen vom Liechtensteins und eur gutbedunken, das wir erst nach dem ostertag [11.4.12] zum reichstag hinab gen Koblenz oder Trier schicken sulln etc., alles verners inhalts vernomen und lassen uns furs erst wol gevallen, das man sich nach dem ostertag erheb, zum reichstag ze ziehen, das auch allain ainer aus uch ditzmals sich hinab fueg, nemlich du, Dietrich von Pleningen, dich darnach richtest, hinabzeziehen. Und dieweil wir unsern pfleger zu Swaben, Peter vom Altenhaus, neben dir zu ksl. Mt. auch verordnet haben, so wellest uns davor berichten, auf welichen tag du ausreiten wirdest und an welichem ort derselb vom Altenhaus unterwegn zu dir sol stossen. Wir haben auch unserm canzler, H. Johannsen Neunhauser, bevolhen, auf uch bed sambt und sonder instruction ze machen und dir, Pleningen, zu behendigen, nemlich von wegen empfahung der regalien uns bey ksl. Mt. zu entschuldigen und ir Mt. willen darin zu vernemen, dergleich der kölnischen schuld halb, darin am jüngsten durch dich, Wolfn von Aheym,1 auch gehandlt ist, darzu ksl. Mt. antburt ze geben weiland Sigmunden von Rorbachs gelassner witibn anfordrung halben, item das auch ksl. Mt., wo es fueg hat, uberantburt wird unsers frunds, des Bf. von Augspurg, schriftlich unterricht Alten-Waldegk betreffend [liegt nicht vor], mit furkertem vleis, von irer Mt. gn. bevelch laut unsers begerns, in solicher unterricht vergriffen, zu erlangen.
[2.] Verrer sol ksl. Mt. uberantburt werden das missif [liegt nicht vor], so das regiment zu Prag in behemischer sprach auf irer Mt. schreiben [liegt nicht vor] ir tut von wegen der irrigen gränitz, zwischn der cron Behem und unsers Ft. swebend. Das unsers achtens ain anhengig antburt und vor guter zeit ausgangen ist, villeicht auf meynung, das sich die Beheym, so sy negst versamelt werden, wellen unterreden und ksl. Mt. auf ir begern, von unsern wegen an sy beschehn, geburlich antburt geben.
[3.] Item du, Wolf von Aheym, wellest nach dem hl. ostertag dich mit deiner rüstung alher gen Landshut fuegen und daruf vier wegsros oben behalten und darnach alhie deinem ambt auswarten bis zu der zeit des pundstags,2 alsdann dich widerumb gen Augspurg tun. Das alles haben wir euch auf angregt eur schreiben unser notturft nach nit welln verhalten. Datum Landshut am sonntag palmarum Ao. etc. 12.