Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Vorwürfe wegen Regensburgs Vorgehen beim Ks. und der Undankbarkeit ihm gegenüber.
Augsburg, 10. Juni 1510
München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 159-161, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Haubtmans schreiben geantwort freitag vor Viti [14.6.10]).
Gruß. Des langen aufhaltens, euern gesandten, auch mir durch ksl. Mt. bescheen, muß ich gleich stellen, wer des schuld hat. Dan ich acht, wo ir euer sachen gemeiner stat gern end wolt haben, damit die in yrem obligen zu hilf und wes in demselben not zu tun, ir hettet billig bedacht euers begern, so ir dann ksl. Mt. in welisch land getan. Des [ksl.] Mt. euch zu gnaden und gutem gewegert, derselben end unz heraus in teutsche land und nachvolget auf diesen tag alher vergangen geschoben, doch mit der meldung, das ir von inderm und eusserm rat ain zimlichen ausschus erwelt und die zu ier Mt. allem euerm obligen und die haubtmanschaft betreffen mit volmechtigem gewalt verfertigt [wohl Nr. 289]. Und wes ich in demselben ir ksl. Mt., darin zu handeln, erpeut, des habt ir alles klar underricht in ir Mt. brief vernomen. Wie aber die euern darauf zu euer [verschrieben für: seiner] Mt. abgevertigt, ist gehort, aber dem ganz widerwertig, und auf solichs ander weyter ain geschriftlichen abschied., dem auch gelebt ist, wie ir wist. Nun, wie dem, ir habt nun ferrer beschaid [Nr. 299], wie ir dann das durch eur gesandten vernemen werdet. Und het mich ganz bey euch nit versehen auf all mein treu dinst und handelung, so ich neben und bey euch und von euerntwegen gegen meniglich, niemants ausgeschlossen, in allen und yeden sachen von euerntwegen gehandelt das hochst und besten, so mir muglich gewest ist. [...] Und het mich der undankperkait, sovil mein person trifft, bei euch gar nichts versehen. Und wer an dem zu tun schuldig, ir all oder zum tail, den verzeichs Got. Und muß ich also das gedulden, das ich in ainem ganzen jar und etlich vil wochen bei meiner anwonung des ambts, auch weib und kinder geraten muß und darbey mich hertlich und swerlich verzeren tue, als ir selbs und yeder bedenken mag. Das alles uber mein vermogen, wil gesweygen meines leibs. Wes ich die zeit her erliten, ist gleichwol dieser zeit nit zu schreiben. [...] Datum Augspurg am montag des zehenden tags Junii.