Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Verzögerte Ankunft des Ks., Bitte um Erlaubnis zur Heimkehr bis zum Beginn des Augsburger Schiedstages.

Augsburg, 10. Februar 1510

München, HStA, KÄA 2018, fol. 96, Orig. Pap. m. S.

Übersenden eine Kopie des Abschieds der Ulmer Versammlung des Schwäbischen Bundes (Nr. 127 Anm. 2, 244). (...)

Dann, gn. H., dieweil wir noch zur zeit nit wissen, wie es umb den reichstag gestalt hab und wan der gehalten werde, sunder mir [Wolfgang von Aheim], hofmeister, der Bf. von Gurk, als ich ine deshalben umb beschaid hab ersuchen lassen, nechten uber das nachtmal ainen zettel geschickt hat, des inhalts, das ksl. Mt. in disen tagen gen Kaufpeurn kommen und des furnemens seie, auf Mundelheim ze ziechen, das auch der von Gurk sich noch innerhalb sechs tagen, zu ksl. Mt. ze reiten, alhie erheben werde und sich irer Mt. alherkunft vor acht oder zehn tagen nit versehe etc., bitten wir, sofer die handlung der uns zugeschicktn instruction [liegt nicht vor] auf dem tag, so auf invocavit [17.2.10] furgenomen ist,1 durch H. Dietrichn von Pleningen allain und ausserhalb unser geschehn möge, eur ftl. Gn. wollen uns ainen tag oder acht haimbzeziechn erlauben und uns des zum eehisten berichtn lassen. Dan wo wir bei der handlung des obbestimbten tags auch sein sollten, wollten wir den wagenknecht sambt den rossen wider haimbziechn lassn, damit die costung geringert wurde. Tun uns damit eurn ftl. Gn. als unserm gn. H. underteniglich bevelhen. Datum Augspurg an suntag der herrenvaßnacht Ao. etc. decimo.2

Anmerkungen

1
 Über die Einberufung dieses Schiedstages, auf dem es um ungeklärte Streitfragen zwischen Pfalzgf. Friedrich und den Vormündern Hg. Wilhelms von Bayern im Gefolge des Ingolstädter Vertrags von 1509 ging (vgl. Abschnitt I.4.7.4.), liegen keine Nachweise vor.
2
 Die von den Gesandten erbetene Antwort ergibt sich aus folgendem Kanzleivermerk auf der Rückseite des Briefes: Dem Aheimer und Treubegkn [= Jörg von Trenbach] gen Augspurg ze schreiben, unser meynung sei, das sy sich daselbs enthalten und dem reichstag, auch der handlung gegen Hg. Fridrich sambt Dr. Pleninger, so zu ine werd komen, gewartn und die wagnros herschicken.