Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Sein Gespräch mit Bf. Gabriel von Eichstätt über die geplante Einung zwischen Bf. Lorenz von Würzburg und der Rst. Nürnberg, Frage der Teilnahme Bf. Lorenz’ am Reichstag; [2.] Herbergsbestellung der Kff. von Köln und der Pfalz.
Augsburg, 27. Januar 1510
Orig. Pap. m. S.: Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden Akten 118 Nr. 6 1. Mappe, fol. 5.
Konz.: Ebd., Ratskanzlei A-Laden Akten 126 Nr. 2, fol. 33b-34b (mit kleineren Abweichungen von der Ausfertigung).
Geht davon aus, daß sein durch den Augsburger Boten Holderstock übermitteltes Schreiben vom 26. Januar (Nr. 513) in Nürnberg eingetroffen ist.
[1.] So pin ich sind pey meinem gn. H. von Eistet gewest und pey sein ftl. Gn. von wegen der einigung handlung gehabt, mit anzeigung, das ich hievor auf nachstgehaltem reichstag1 mit meinem gn. H. von Wirzpurg auch davon gehandelt, des Gn. solch sachen albeg auf sein ftl. Gn. hab verschoben. Darumb wer mein wefelch, sein ftl. Gn. unterdeniglich anzusuchen und zu pitten, dieweil doch diß allein ein nachperliche verstentnus weruret, genediglich zu fudern, damit die sachen entlich verstrekt und weschlossen werd, mit mer und lengern worten, doch im grunt diser meinung gemeß etc. Darauf hat mir sein ftl. Gn. zu erkennen geben, das mein gn. H. von Wirzpurg albeg die sachen auf sein Gn. schieb, hab sein Gn. hievor auch wissen entpfangen. Aber sein Gn. sey gewilt, zu fudern und zu helfen, damit solch einichung aufgericht und weschlossen werd, kunn aber geleichwol nit sein, es seyen dann alle drey teil vor augen. So hab H. Antoni Tetzel vergangner tag sein Gn. geschriben und zu erkennen geben, das H. Peter von Aufseß auch hie werd sein. Das hab sein Gn. ein nachgedenken gemacht, das mein gn. H. von Wirzpurg vileicht in eigner perschon nit hieherkomen werd. Aber sein Gn. versech sich doch, das er in eigner perschon nit aussenweleyben werd. Und es kum geleich der Bf. in eigner perschon oder H. Peter von Aufseß von seiner Gn. wegen, so woll mir sein Gn. zugesagt haben, sovil an im, darzu zu fudern und helfen, damit die sachen verstrekt und aufgericht sollen werden, vermerk aber dapey, das sein ftl. Gn. gern sicht, das die sachen noch in geheim weleiben. Hat mir auch dapey in vertrauen zu versten geben, das mein gn. H. von Wirzpurg etzwas kleinmütig und sorgfeltig pisher in disem handel sey gewest. Daran seinen Gn. doch nit gelegen, dann so man in grunt diser verschreibung woll sehen, so verpflicht sich kein teil gegen dem andern nichtz, dann was ein yder dem andern in craft der reichsordnung sunst zu tun schuldig sey. Es hat auch sein Gn. lenger dann ein stund vil und mancherley, davon zu schreiben unnot, mit mir geredt. Ich versich mich aber, vor dises tags endung soll die sachen eigentlich verstrekt und weschlossen werden.
[2.] [...] So hat Koln und Pfalz, bede Kff., gester [26.1.10] hir auch herberg verfangen. [...] Datum Augschpurg am suntag nach Pauli wekerung Ao. etc. decimo.