Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Eventueller Verkauf weiteren Getreides für den Bedarf des Ks.; [2.] Prüfung des ksl. Ersuchens um Beseitigung eiserner Zinken im Domchor; [3.] Diskussion über die vom Ks. gewünschte Pflasterung des Fronhofs; [4.] Unterstützung von Maßnahmen zur Reinhaltung der Reichsstraße in Augsburg.
Augsburg, 4. Februar – 9. August 1510
Augsburg, StA, Hst. Augsburg, NA Akten 5492, Orig. Pap.
Fol. 95a: [1.] [...] Die lune 4. Februarii: [...] Item uf verhorung ksl. Mt. mandat der liferung und fütterung halb [liegt nicht vor] ist beschlossen, sofer bursner, wie er anzaigt, gelts notturftig ist, wiewol er gemeltem ksl. Mt. liferung bezaler vormals 600 schaff roggens verkauft, das er ime noch 200 schaff verkaufen mug. [...]
Fol. 121a: [2.] Die lune 8. Aprilis: [...] Item uf beger ksl. Mt., die eysin zinken uf der canzel in dem neuen chor, daruf die aposteln gesetzt werden, abzetun, damit sein Mt., wann die sampt andern Ff. uf der canzel standen, sich ufgelainen mugen, sind verordnet mein H. dechant [Wolfgang von Zülnhart], H. Albrecht von Rechberg und H. Marquard vom Stain, tumbrobst, zu besichtigen, ob man solhs bequemlich furkomen mug, wa nit, soll mein H. dechant die ksl. Mt. desselben aigentlich berichten und umb abstellen solchs furnemens undertaniglich ersuchen und bitten. [...]
Fol. 131a u. b: [3.] Die veneris 10. Maii: [...] Item des fronhofs halb, dweyl ain capitel glaublich anlangt, das die ksl. Mt. denselben pflastern lassen und solhs der stat werkleut bevelhen wolle etc., hat ain capitel darvon geredt und noch ersehung des vertrags erwogen, nachdem die von Augspurg sunst etwas genaigt sind, inen vil gerechtigkeit daran ze schopfen, das nit gut sey, inen solhs zu vergonnen. Und ist daruf meinem H. dechant bevolhen, solhs meinem gn. H. [Bf. Heinrich] von Augspurg furzehalten und zu versuchen, ob das bey ksl. Mt. mit willen angetragen werden mocht, wo nit, soll mein gn. H. von Augspurg den uf sein selbs kosten pflastern lassen.
Die lune 13. Maii: Ist mein gn. H. von Augspurg in aigner person in ainem capitel erschinen, und hat mein H. dechant in beysein seiner Gn. ainem capitel anzaigt, wie sein Gn. und er die sach mit dem fronhove an ksl. Mt. pracht und umb abstellung solhs furnemens mit erzelung, was sein Gn. und gemainem stift daran gelegen sey, mit vleys gehandelt. Sey die ksl. Mt. under anderm inen mit antwurt begegnet, solh furnemen sey nit angesehen dem stift zu nachtail, sonder allain zu mencliches notturft. Und zu ablaynung solher fursorg wolle sein Mt. meinem gn. H. ain revers geben, das solher furgenomer pau meinem gn. H. von Augspurg, seiner Gn. stift und nachkomen an irn gerechtigkaiten und herlichaiten des fronhoves halb unschedlich seyn soll etc. Hat ain capitel darvon geredt und erwegen, sofer solh furnemen ksl. Mt. nit abgestelt werden mag, dannocht pesser sein, das mein gn. H. die kostung daruf wege und den weg, wie angesehen ist, uber den fronhove selbs pflastern las, dann den von Augspurg zu vergonnen, durch ire pauleut ainicherlay daruf ze machen, dardurch sy inen in kunftig zeit ainicherlay gerechtigkait schopfen mochten.1
Fol. 156a u. b: [4.] Die veneris 9. Augusti: [...] Item Dr. Peutinger hat von ains ersamen rats wegen anpracht, wie ain ersamer rate uf vilfeltig ansinnen ksl. Mt. furgenomen hab, des Reichs stras allenthalb in diser stat sauber ze halten und mit den irn zu erschaffen, das kainer weder mist, mortel, laym noch ander unseuberkait uber acht tag uf des Reichs stras ligen lassen noch kainem andern fur sein haus nit schutten, sonder dasselb furderlich ausfieren, das auch aus den heusern, an und bey dem Lech gelegen, nichts von stainwerk oder anderm, das nit hinwegfleust, getragen oder geworfen werden soll etc., mit beger von ains ersamen rats wegen, ain capitel wolle solhs mit den irn auch verschaffen etc. Will ainem capitel auch wol gefallen, und ist sich zu erfaren, bey was peen oder straf die von Augspurg den irn solhs verbieten, darbey soll es mein H. dechant auch verbieten. [...]