Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Augsburg, [ca. 20. November 1510]

Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 27, fol. 14a u. b, Kop.

Der Ks. hat mitgeteilt, daß er seinen Marschall Paul von Liechtenstein umb ain treffenliche anzal seins dargeliehens gelts auf den bei Bm. und Rat von Augsburg oder Frankfurt zu zahlenden, aber noch ausstehenden Anschlag nachfolgend genannter Reichsstände verwiesen hat, und befohlen, eingehende Beträge ausschließlich an Liechtenstein zu übergeben.1 Augsburg verspricht, dies zu tun. Es handelt sich um folgende Stände und Summen: Der EB von Menz sein ganzen anslag 6696 fl. rh.; EB zu Collen sein ganzen anslag 6696 fl. rh.; EB zu Tryer sein ganzen anslag 6696 fl. rh.; Hg. Fridrichen von Sachsen und weylend Landgf. Wilhalm von Hessen verlassen sune [Landgf. Philipp] rest 3392 fl. rh.; EB zu Maydburg sein ganzen anslag 5292 fl. rh.; Haug, Bf. zu Costenz, rest seins halben anslags 408 fl. rh.; Wilhalm, Bf. zu Strasspurg, rest 540 fl. rh.; Bf. zu Passau sein ganzen anslag 696 fl. rh.; Philips, Bf. zu Freysingen, sein ganzen anslag 696 fl. rh.; Mgf. Fridrich von Brandenburg sein ganzen anslag 4476 fl. rh.; Poxleufen [= Hg. Bogislaw] zu Stettin 4920 fl. rh.; Hg. Hainrich und Albrecht zu Mecklburg iren ganzen anslag 4440 fl. rh.; Andreasen und weylend Gf. Hansen zu Sonnenburg iren ganzen anslag 336 fl. rh.; die statt Collen iren ganzen anslag 5520 fl. rh.; statt Metz iren ganzen anslag 3720 fl. rh. Sumarum 54 524 fl. rh. 2

Anmerkungen

1
 Dieses Schreiben an Augsburg liegt nicht vor, hingegen ein Brief an Frankfurt aus Breisach vom 26. November 1510, in dem der Ks. gebietet, eingehende Anschlagsbeträge nur an Paul von Liechtenstein auszuhändigen. Frankfurt solle sich durch kainerlay unser gescheft oder bevelh, so derhalben hievor an euch ausgangen und beschehen wern oder noch von uns ausgeen werden, daran irrn noch verhindern lassen, sondern dem Befehl unverzüglich Folge leisten, außerdem Liechtenstein eine entsprechende Verschreibung geben. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 27, fol. 16, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein; Präs.vermerk: Praesentatum 12. Decembris, quod fuit quinta post conceptionis Marie Ao. 1510, Michel Rollebatz, ksl. bot, wes H. Micheln [recte: Paul] von Liechtenstein werden soll).
2
 Eine nur die genannten Namen und Geldbeträge umfassende undatierte, jedoch wohl ebenfalls um den 20. November 1510 entstandene Aufstellung in Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 264, o. Fol. (Überschrift: Diß gelt ist H. Paulus von Liechtenstein zugeeignet).