Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Hoffen des Ks. auf den Friedensschluß mit Venedig; [2.] Grund für den verzögerten Beginn der Friedensverhandlungen.
Villach, 2. Januar 1512
Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII 302, fol. 68-69, Orig. Pap. m. S.
[1.] Hat vom ksl. Hof erfahren, wie die ksl. Mt. noch guter hoffnung sey von wegen der conclusion des frids, [daß diese] sol fur sich geen. Darum hat die ksl. Mt. dem Gf. von Carpen [= Carpi] geschriben, daz er noch zu Venedig verziehe, hunz daz er sehe, ob die conclusion des frids fur sich gee oder das er sech, daz es zerbrochen sey. Und darnach sol er komen, aber die nit mit im pringen, so dann komen sollen, sonder daz sy sich perayten, wann man nach inen schigk, daz sy komen, dann die ksl. Mt. ist des willens, den von Gurk gen Rom ze schigken von des fridens wegen.
[2.] [...] Gestern sind Schreiben des ksl. Kommissars in Rom und der dortigen Gesandtschaft des Kg. von Aragón eingetroffen mit der Nachricht, die Gesandtschaft Venedigs sei am 17. Dezember angekommen. Und schreibt ksl. Mt. comissary, wie daz sich der venedigisch orator krank mach und sich in die [Versammlung] tragen lass, darum sich die verzug. Des dann der Pabst vast zornig gewest sey. Aber [da] der gemelt orator in vier tagen dort ist, hoffen sy, es werd pald concludiert. Was komen wurt, wil ich eur Gn. von stund an ze wissen tuen. [...]