Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Köln, 28. September 1512
Wien, HHStA, RK, Maximiliana 28 (alt 21b) 1512 Sept., fol. 87a-88a, Konz.
Ks. Maximilian bekundet, daß Gf. Emich von Leiningen-Dagsburg vor einiger Zeit mutwillig gegen Ks. und Reich gehandelt hat. Ohne sein Wissen und seine Erlaubnis hat er sich in ainer frembden nation ausserhalb des hl. Reichs dinste, die uns und dem Reich widerwertig ist, begeben und nochmalen ein guete anzal unser und des hl. Reichs verwandten und untertanen bewegt und aufgebrocht und mit ime aus dem Reich und in derselben nacion dinst gefurt. Dardurch dann uns und dem hl. Reich nochteyl und schaden erwachsen und wir, die verwandten und undertanen des Reichs, unser und derselben land und leut beschedigt, dorzu an unserm loblichem furnemen, darin wir und die stende des Reichs steen, verhyndert werden mochten. Deshalben er wider uns und das hl. Reich gefrevelt und sein leib, hab und gueter in unser als röm. Ks. strafe und acht steen. Verleiht in Anbetracht dessen die Güter des geächteten Gf. Emich als Mannlehen an Gf. Philipp von Leiningen-Westerburg wegen dessen treuer Dienste, die er Ks. und Reich bereits geleistet hat und gewiß weiter leisten wird. Gf. Philipp und seine Erben sollen besagte Güter künftig lehensweise innehaben und nutzen. Bestätigt, daß Gf. Philipp am heutigen Tag den üblichen Lehenseid geleistet hat.