Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Sein krankheitsbedingtes Fernbleiben vom Reichstag, Entsendung von Gesandten, alternativ Bitte an den Hg. von Württemberg um Vertretung auf dem Reichstag.
Bürgel, 23. März 1512
Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 58, fol. 9a-10a, Konz.
Gruß. Wolgeborner, lb. rat, getreuer und besonder, röm. ksl. Mt., unser allergnst. H., hat uns ytzo tun schreyben [Nr. 944] mit gn. beger, uns von stund zu erheben und den nasten zu yrer Mt. auf den reichstag zu fugen, zu helfen und raten furzunemen alles daz, so eur [sic!] Mt., dem hl. Reich und gemeiner teutzscher nation zu nutz, wolfart und aufnemen reichen moge, wie ir dann des sonder zweyfel gut wissen habt. Darauf wir ganz willig weren, uns gegen ksl. Mt. als der gehorsam von wegen unsers brudern [Hg. Johann] und unser zu halten, wie wir dann Got lob unsers verhoffens bisher nit haben erwinden lassen. Wir haben aber ksl. Mt. nest zue Nurmberg und zur Neustat in aigner person underteniglich angezeigt, auch durch euch, Hansen Renner, berichten lassen, daz uns unsers leibs halb swer were, mit aigener person zu diser zeit auf ferre reysen zu begeben, besonder, als uns ytzo ein zufall bescheen, derhalb wir des verhindert. a–So wist auch ir, Hans Renner, daz ksl. Mt. uns fur einem jare auch eylend gein Wormbs und Speir erforderte [vgl. Nr. 744, 751, 753]. Dazumal wir auch verhindert waren, so ylends yrer Mt. begern nachzukomen, daz doch folgend aus veranderung ksl. Mt. gescheften yrer Mt. zu gefallen reichte.–a Domit aber an ksl. Mt. und des hl. Reichs gescheften und sachen unsert halben nit dorf verzog oder nachteil bescheen, so wollen wir die unsern, wo anders die sachen so vil verzogs leiden mag, gern verordnen und schicken mit bevelh von unsers brudern und unsert wegen, neben andern stenden alles daz helfen zu handeln und furzunemen, daz ksl. Mt. und dem hl. Reich zu eren, nutz und wolfart reichen moge. Wu aber daz auch zu lange sein wolt, so schreyben wir hiebey unserm oheimen und swager von Wirtenberg [Nr. 951] und etlichen seinen reten, als Cunraden Thum und Ditrichen Speten, die uns auch verwandt, wu ksl. Mt. und des hl. Reichs sachen so eylends sollen gehandlt werden und die stend ankomen sein, daz sie von unsert wegen, was von den stenden fur nutz und gut angesehen werd, auch willigen sollen. Ob aber unser oheim und swager von Wirtenberg von ksl. Mt. verrucken und der handlung nit auswarten wird, das er alsdann Cunrad Thum oder Ditrich Spät von unsert wegen hinder ime lassen sol, bey solcher handlung zu bleiben, domit ye unsert halb nit mangel sey etc., als wir dann solchs ksl. Mt. zum teil haben auch schreyben, von euch begerend, ir wellet solchs yrer Mt. mit undertenigkeit antragen und darauf bitten, uns zu disem mal gnediglich entschuldiget und des kein ungnedigs gefallen zu haben. Weyl wir aus ksl. Mt. und eurn, Hansen Reners, schreiben vernemen, das es nit verzog leiden mage und wir doch unsers leibs halb so eylends nit komen mogen, darumb wellet die sachen zu unserm besten vleisigen, wie ir dann zu tun wist. In dem erzeigt ir uns gefallen, daz wir mit gnaden zu erkennen geneigt sein. Datum zum Burgel am 23. tag Marcii Ao. domini 1512.