Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Abstecher des Ks. nach Metz bzw. Luxemburg, in Trier anwesende Reichsstände, Warten auf weitere Reichstagsteilnehmer; [2.] Dienstbereitschaft gegenüber Dr. Brant; [3.] Begründung für nicht erfolgte Überbringung eines Schreibens Straßburgs an Koblenz.
[Trier], 25. März 1512
Straßburg, AM, AA 336, fol. 8-9, Orig. Pap. m. S.
[1.] Gruß. Uwer weisheit schryben [liegt nicht vor] hab ich by diesem boten entfangen. Und ist also, wie uwer weisheit vernomen hat und schreybt, das ksl. Mt. sich alhie mit beiden Ff. Wirttemberg und [Hg. Heinrich d. Ä. von] Brunswig erhebt und den weg uf Metz genommen und doch noch zur zyt nit dahynnen inkommen, sunder zu Diedenhofen gewendt und sich gein Lutzelburg [= Luxemburg], funf mylen von hynnen, getane. Da syn ksl. Mt. itzt. Und ist die sage, das ire Mt. bynnent kurzem alhie (da das hoifgesind mererteils noch ist und wartet) syn werde. Von Ff. synt noch zu zyten personlich nyemants alhie dan unser gnst. Hh. Trier und Pfalz, Kff., und syner Gn. bruder, Hg. Ludwigen, [Pfalzgf. Friedrich], furmunder etc., und etlich anderer Ff. botschaften, auch die geschickten der statt Colne, umb die 33 personen, und ist man teglichs anderer Kff., Ff. und stende des Rychs, die ire herberge alhie verfangen haben, warten, und ist die rede, das der rychstag gewyßlich alhie synen furgank gewynnen werde. Das ich fruntlichs und dienstlichs willens unangezeigt nit hain wullen laissen uwer weisheit, die mir hab zu gepieten. Datum ilens an unser Frauwentag annunciationis Ao. 1512.
[2.] 1. Zettel: Und wiwol uwer weisheit myn unbekanter H. ist, habe ich doch uwer weisheit von vylen gelerten und andern so hochlich hoeren beruemen, das, so dieselb mir etwas zu tun bevelhen und verordnen wulte, das ich dasselb uwer weisheit zu dinstlichem gefallen und mit gutem herzen williglich tun wulle, es were mit herberge vur uwer weisheit ader auch myn Hh., eyns raits, zu verfangen. Verneme uwer weisheit in keynem argen. Datum ut supra.
[3.] 2. Zettel: Lb. H. secretari, uwer bote hait mir angeben, wie er eyne schrifte hette an den rait der statt Coblenz. Nu ist versehlich, das dyselb schrift dieselbe meynung hette, als mynen Hh., dem raide der stat Trier, geschrieben ist. Und so sich der richstag alhie anstellet, hab ich den boten bescheiden, er bedurf solche schrift nit uberantwurten, dan myns bedunkens ist mynen Hh., der stat Straßburg, noetig, myner Hh., des raits Trier, antwurt furderlich zu wissen. Der wullent den boten vur unschuldig halten. Datum ut in littera ilends.