Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 120r–135r (Ausf.); AS fol. 118r: 9. Junii anno 41.

B  koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 306r–317v (Kop.).

C  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 137, fol. 85r–98v (Kop.).

Instruction was an[... ... ...]des hl. röm. reichs Kff., Ff. und ständen, was eeren, wirden, standt und wesen die sein, von den funf niderösterreichischen lande und der furstlichn grafschaft Görz ausschuss und gesanten und derselben landt wegen, so yetzt hie zu Wienn versamblt, durch derselben als aus irem mittl erkhiesten sament oder den merern tail in aller geburunder duemuet auf nechsten angenden reichstag geworben und furbracht werden solle.

Erstlich iren kfl., fstl. Gn., G. und freundtschaft ingemain oder ainem yeden sonderlich nach yedes standt und person, eere, ambt und stat der gemelten landt und ausschuss geburlich, gehorsam, willig, geflissen und getreu dienst, grues und freuntschaft, wie sich des gebuert, als iren genedigisten, genedigen, gunstigen herrn und sondern lieben freunten antzaigen, auch iren kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaften ires cristlichen wergkhs und ertzaigt hilfen in den zwaien gwaltigen des Turkhen hörszugen, belegerung Wienn und Gunnß gehorsamen und hochvleissigen dangkh sagen.

Auf das aber der graussam Turkh mit seiner macht dermassen furbrach und in dise niderösterreichische lande eindrunge, wären sy geursacht, ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft, als die ain streitparn namen hetten, auch durch irer voreltern löblich thaten hochzuhalten, geert und gewirdigt zu werden, verdient hetten, angesehen, das sy mit inen glider aines leibs, glaubens, tauf, namen, sprach, nacion und dartzue in weltlicher obrigkhait under des allerdurchleuchtigisten, grosmechtigisten, unuberwindtlichisten fursten und herrn, H. Karlen des funftn dises namens röm. khaisers etc., auch der röm. zu Hungern und Behaim kgl. Mt., ertzhertzogen zu Österreich etc., irer allergenedigistn erbherrn und landtsfursten gehorsam, flugl und beschiermung, die auch vest seulen, darauf das hl. röm. reich gepaut, wären, ir vorsteundt verderben aus cristlicher lieb furtzutragen.

Aber nit, das die ausschuss an baiden röm. ksl. und kgl. Mt. etc. als irer allergenedigisten und allerliebsten herrn schuldigen, pillichen und cristlichen entschuttung zweifl truegen, allain ob die zuefallunden verhinderungen als ain zeit her sperr thäten, damit sy sich erretten und beim heilligen glauben beleiben möchten, auch darumb, das doch ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft wissen und erinderung hetten der cristenhait abfall und irer underdrugkhung, so aus ungnuegsamen und schwachen widerstandt uber alles der hochgedachten röm. kgl. Mt. genedigistes und der landt höchstes und getreuistes angreiffen und darthuen leibs und guets zu besorgen wär, inmassen vor andern mächtigen khaiserthumben, khunigreichen und landen bisher zuegestanden sey, ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaften mit sonderm vleis in aller geburunden duemuet in gedechtnus bringen und antzaigen, das der Tungkh durch khainen andern weg als in unainigkhait und zertaillung der grosmechtigen heupter und potentaten, auch das nit cristlich zusamengesetzt, der cristenhait obgesigt und dieselb zu abfall bracht, auch vill mächtige khaiserthumb, khunigreich und lande underdrugkht het als das kriechisch, welches auch ain sitz des römischen khaiserthumbs, der ungever erst vor 90 jaren erobert.

Vorher het er des grosmechtigen soldans stuell Alkheyr, auch das heillig und gelobt landt und all derselben anrainenden khunigreich und furstenthumb der cristenhait durch zertaillung abgedrungen, wasmassen auch sein unersettlich, durstig gemuet, den clainen hauffen der cristenhait, so noch in disem europischen krais uberbeliben, gantz außzureitten und in seinen tirannischen gwalt zu bringen, stuende und nunmalls gar vor wenig jaren diser lande vorschilt und veste maur als die nechsten anrainenden khunigreich, furstenthumb und lande, potentaten und herschaften, furnemblich Wossen, merer tail Khrabaten, Surffey, Tschennderweg despoten [= Skanderbeg?] und ander mächtig heupter aus mengl christlicher zuesetzung underdrugkht, sein fuess ferrer in die grosmechtig und fruchtper cron Hungern gesetzt, dieselb durch seiner dreyer gwaltigen, persondlichen und dann durch vill beschehner und manigfeltigen straif- und ubertzug nach abtilgung Kg. Ludwigs löblicher gedechtnus, auch aus zertaillung und ungehorsam merer tail in sein gwalt bracht und in solchem die ungewindlichen slussl und porten der cristenhait gegen teutsch, zufördrist disen landen der cron Behaim und dem gantzen hl. röm. reich als Khriechischen Weissenburg, Schäbatz, Theytza [= Jajce/Jaitze?], Wardein und vormalls Clutsch, Camengradta, Udwinb, volgents den khunigclichen stuell Ofen, Clisc und ander untzellig flegkhn, päß, stet, schlösser und vesten erobert und durch die jungsten niderlag in windisch landt und vor Clisd dasselb windisch landt schier gar verödte und in sein gwalt bracht, den Venediger in Dalmacien etlich ansehenlich flegkhen vorfertenf, abgedrungen und dartzue erst disen sumer Castel Nova betzwungen, ain ansehenliche antzall cristlichs volgkhs erlegt und gefangen, das er nunmalls von Constantinopl herwerts uber 200 meil wegs erdtrichs, grundt und poden ime underthenig gemacht und nun yetzo dise landt [v]on Zenng, so am adrianischen mör in Dalmatien gelegen, hinwerts auf Wihitsch, auch furter nach dem wasser Wuennag, bis derselb fluss in die Saw fellth, ire ausseristen gränitzen und ortflegkhen hetten, und het ime auch von dannen uber die Sau bis zu der Traa alles gehorsam gemacht, besäß dartzue den paß und flegkhen Coseggi, dardurch ime die landtschaften von der Traa gar an die Tuenaw all offen stuenden, welche flegkhen und päss diser landt und zum fördristen dem hl. röm. reich, der cron Behaim, auch der gantzen cristenhait nit ain claine vormaur gewesen. Er het auch von Khriechischen Weissenburg all stet, vesten und slösser an der Tuenaw bis gen Ofen in seinem gwalt und dartzue die gross herrschaft Molda vergangen jar auch listig erobert, dardurch ime nit claine gelegenhait und ursach seines zug auf die cron Behaim und derselben zuegethonen landt und dann ferrer in das hl. röm. reich sein wurde.

So nun alle gegenwör durch menigfeltigen widerstandt bei Hungern, Khrabaten und disen landen, nachdem sy gar ausgesaigert, dermassen erläg, das derselb Turkh irer zu schwachen gegenwör halber also fur und fur furbräch, sein fueß ye pas in dise landt setzet, vill tausent cristlichs volgkh järlich jämerlich verfueret und im windisch landt allain vor wenig jaren ob 80.000 haußgesessen cristen dienstpar gemacht und noch täglich in unaufhörlicher ubung stuende, das cristlich volgkh zum tail durch gewalt und sonst durch listig practigkh in seinen zwang zu bringen, als durch solch weg, das er dieselben armen, betzwungen underthonen umb ain schlecht gelt oder tribut vertröstet, in guetem schein auf iren grunten zu sitzen, und sy alsbaldt zu seiner zeit und gelegenhait nach seinem tirannischen brauch in den ewigen zwang und eelendt mit hauffen wegkhtrib, dasselb erdtrich mit andern uncristlichen völgkhern besetzet und also, auf was weg er khundt oder möcht, die gränitzen diser landt eintzug und sich mit seiner macht und völgkhern nächnet. Er raitzet die cristlich, gefangen jugent zu khriegsubung und befurdret inen alle mittl. Welcher under inen das wenigist gemuet von art und natur zu khrieg het, das brächt sein education laider gegen der cristenhait in merere wurchung [sic!], und, welche landt er zu tribut zwung, die muessten ime auch ire khinder mändlichs stamens geben, also das dieselben jugent, so gantz gierig und pluetduerstig gegen der cristenhait wären, darauf angewisen und ertzogen wurden, das die den grösten schaden und verfuerung, welches nit wenig zu beschmertzen, thäten, das sein list dermassn furgeen und wurgkhen, auch die cristenhait mit irem aigen pluet khriegen solle.

Gleichergestalt wie er nahent ain herr aines grossen tail des erdtpoden, also stuenden seine khriegshändl am mör, des er auch ain gueten tail in Asia, Affrica und Europa in besitzung und het sich dise jar her understanden, mit seiner treffenlichen armada in das adrianisch mör, so vor unerhört, einzunisten, Casstel Nova fert eingenomen, des auch irer ksl. Mt., derselben erbkhunigreich und landt, auch dem hl. röm. reich und der gantzen cristenhait zu nachtail und abpruch raichet, und wär so nahent, das er in guetem windt aufs wenigist in dreyen tagen Zenng, St. Veit, Triest und derselben ort flegkhen im landt Crain uberfallen möcht, daraus nichts anders ervolget, dann das die mörstrass den cronen Hungern und Behaim, auch disen niderösterreichischen landen und dem hl. röm. reich in die römisch march der orten benomen, dardurch wären dise landt von ime auf mör, wasser und landt gar umbringt.

Was sich dann in eroberung solcher khaiserthumb, khunigreich, furstenthumb und landen fur schlachten und pluetvergiessen, vertilgung leibs und guets begeben, was er auch fur unmenschlich, pluetig und viehisch thaten an manns- und weibspersonnen, schwechung frauen und jungkhfrauen volbracht und zuegefuegt und nemblichen disen niderösterreichischen landen in seinen zwaien gewaltigen, persondlichen hörzugen, belegerung Wienn und Gunnß zuegefuegt hette, was auch dise landt, sonderlich Crain durch grossn und khlain straiffen mit raub und prant nun in die 20 jar und vorher groß verderben an leib und guet erlitten, darunder etlich treffenlich hörzug gethon, darin vill adls und ander cristlich personnen abgeleibt und gefangen worden, das wär alles cläglich, jämerlich und erpärmlich zu gedengkhen und nit woll muglich genuegsam zu ertzellen. Das also aus menigfeltigem widerstandt dise landt gar erschöpft und das verderben am nächsten nach inen an dem hl. röm. reich sein wurde, deshalb ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaftn solche not und obligen, so nit allain inen, sonder auch der gantzen christenhait nunmalls vorstuendt, dest hoher zu behertzigen und demselben zeitlich furtzukhumben hetten.

Nun wären alle vorberuerte schäden und verderben aus nachlässigkhait und zertaillung, das nit cristlich zusamengesetzt, laider ervoligt [sic!]. Was gestalt auch disem römischen khaiserthumb grosmächtige länder in Europa, Affrica und Asia durch gehorsam, ainigkhait und untaillung underthenig gemacht, entgegen wären die durch zertaillung widerumb abgesondert worden, daraus abtzunemen, wo nit christlich zusamengesetzt, das es zu gantzer ausreittung und vertilgung raichen thät. Aus solchem wuechs dem Turgkhen ain unausleschliche hoffart und gwalt, so ime all sein furnemen dermassen hinfuron wie bisher glugkhen solle. Das ursachet und bestergkhet ine auch in seinem tirannischen thuen. Ine erlustiget das suess, fruchtpar erdtrich der cron Hungern und diser lande und zum höchsten der schwach, ungnuegsam widerstandt. Auch erhebet ine sein unersettlich gemuet zu herschen, das er sich an eroberung diser lande nit ersettigen ließ, sonder sein furnemen stuende layder dahin, ir ksl. und kgl. Mt. etc., auch ir kfl., fstl. Gn., G. und freundtschaft und gantzer cristenhait von Gott verlihen gwalt, eer, reputation, khunigreich und lande und sonderlich das hl. röm. reich zu vertreiben und ain herr des gantzen erdtpoden zu werden, wie er sich auch ain Gott des irdischen paradeis nennen ließ.

Nun wär nit anders daran, man schlach den Turgkhen aus den landen oder ziehe selbst daraus oder man thue ime gehorsam. Das erst wär beschwärlich, indem das das vermugen diser landt, als vorsteet, zu clain. Das ander noch beschwärlicher, das sy on aller anderer cristenlicher hilf verlassen ime die landt raumen muessten. Und das dritt das allerbeschwärlichist, das sy ime als die nach Cristo genennt und dem, der seines heilligen namen ain uneer, veindt und verschmäher ist, gehorsam thuen sollen. Und das wär die höchst ergernus, das sy bey irer ksl. und kgl. Mt. als heubtern der cristenhait und iren kfl., fstl. Gn., G. und freundtschchaft und allen denen, die den namen Gottes eeren, von inen sollten in ain ewig, viechisch, machometisch wesen und sect getzwungen werden.

So dann des verderbens khain aufhör, auch die not gar an disen landen, also das sy täglich einfäll gewarten muessten und khain stundt vor den straiffen sicher, auch dartzue allerlay khundtschaften vor augen wären, das sich der Turgkh abermalls mit macht rustet, die cron Hungern und volgents dise landt gar zu zwingen und dann seinen gwaltigen zug auf das hl. röm. reich zu nemen.

Und das ir kfl., fstl. Gn., G. und freundtschaft genedigist, genedig, gunstig und freuntlich abnemen und gedächten, wie nachent doch das verderben, so möcht er Crain und Görtz von obgemelter seiner gränitz in ainem, Steir in zwayen, Kärnten und Österreich in dreyen und durch dise landt die bayrischen und schwäbischen khrais, die grafschaft Tiroll und derselben ort der yedes aufs wenigist in zehen tagen mit seinem [sic!] ansehenlichen sagkhman uberfallen und erraichn. In was zeit aber durch die eroberung Molda die cron Behaim, volgundt der säxisch krais ain solcher gäher uberfall und gweltiger straif durch ine beschehen möcht, des hetten ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft zu gedengkhen. Derhalben des hl. röm. reichs unvermeidliche und hohe notturft erfordert, sich wider disen feindt in furderliche gegenwör zu schigkhen.

Und so ye der khrieg gefuert werden muesste und die ksl. Mt. etc., auch ir kfl., fstl. Gn., G. und fruntschaft aus cristlicher schulde und von ambt und lieb wegen ain rechte, ware ursach zu disem khrieg hetten, wäre ye nutzer, die weittern gränitz als Hungern eintzufahen, dem feur mit widerstandt zeitlicher zu begegnen; dann, wo die cron Hungern, wiewoll die merers tails numalls betzwungen, auch die niderosterreichischen lande, so mit dem höchsten verderbt, verlassen und inen nit geholfen, welche der cristenhait und sonderlich teutscher nation yetzo vorschilt und maur gegen dem Turgkhen, so wurden die der cristenhait entzogen und abgedrungen, daraus dann die cristlich macht umb so vill dest schwecher und des Turgkhen vermugen dest höher und treffenlicher sein wurde, auch dem Turgkhen furter, die christenhait zu bekhriegen, dest fueglicher und geringer zuesteen mugen, sonderlich in bedengkhung, was gemainer christenhait an der cron Hungern hoch und trefflich vill gelegen, welche, wie dann unverporgen, vor jaren dem Turgkhen allain widergestanden und ine lange zeit mit vill ernstlichen schlachten und obsigen aufgehalten, auch nemblich under anderm der geringen phärdt halben, die gegen dem Turggen nutzlich und statlich zu gebrauchen und in trefflicher antzall versehen wär, und ausser derselben geringen phärdt dem Turggen schwärlich zu widersteen und wenig hoffnung ainicher eroberung ainer schlacht sein wurde.

Zudem so wäre auch gemainer cristenhait und sondern landen an der cron Hungern der profant halben, sonderlich in zeit des khriegs not auch nit wenig gelegen und woll zu bedengkhen, wo dieselb cron Hungern gar in des Turgkhen gwaltsam betzwungen, das alsdann (wo ain christlicher zug und expedicion wider ine furgenomen) an profant grosser mangl und abgang erscheinen und die cristen in irem furnemen dardurch nicht wenig verhindert wurden. Und in suma ye ferrer die gränitz, wie gemelt, von den landen, dest mer sicherung und phortl erschin in allem thuen. So wär auch der wasserstramb dardurch zu erhalten, des nicht ain clainer phortl gegen dem feindt, wo der verlassen und begeben, umb so vill beschwärlicher und schwecher der cristlich widerstandt sein wurde. Die not wär auch numalls nit an frembden nacion, sonder an den löblichen österreichischen erblanden, die under die flugl des römischen khaiserthumbs gehörten, auch mit inen glider aines leibs und dartzue cristen wären.

Zu solchem wär auch diser furtrefflicher phortl die armen gefangen, der ain grosse antzall, die nichts so begierig als irer ksl. Mt. und des röm. reichs genedigisten angriff erwarten thäten, die gestrachs heruberfallen und den Turggen verhoffenlich antzugreiffen verhelfen wurden, wie dann nun etlich jar im werch gesehen worden, auch ir vill herubergefallen und noch ain ansehenliche menig verhanden, die des willens wären. Ir jämerlich und embsig schreien und bitten zu Got wurde disen sig auch zum höchsten befurdern, die uberbliben cron Hungern und ire eingeleibten khunigreich und lande auch ir hilf statlicher und ansehenlicher thuen mugen, die sonst all an ir selbst zu clain und unersprieslich und dem feindt sonst zuguet khämb.

Daraus ervolget, das vill furtrefflicher und nutzer wär, das solch ertzellt gelegenhaiten dem Turggen abgeschniten und das die christenhait solchs zu irer hilf und beschiermung gebrauchten und alles, wavon der Turgg khriegt werden solle, zu irem phortl nemen und solche ir wör nit in sein des Turggen handt liessen. Und wo ain solche härrige hilf disen landen genedigist und gunstlichen befurdert, so wurde ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft aines solchen oberzellten gähen uberfalls, den er, der Turgg, als vorsteet, in wenig tagen in das hl. röm. reich thuen mag und aus cristlicher verlassung beschehen möcht, vertragen und on sorg sein, dann er ließ khain sonder khriegsvolgkh hinder ime, dardurch wurde diser landt und des hl. röm. reichs verwuestung verhuett.

Es sollen auch die gesanten ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft aus cristlicher schulde und zu mererm verstandt yetz obermelter ertzellung erindern, das sy sich auf das nit verliessen, ob man gedächt, der Turggen gränitzen wären noch zehen weniger oder mer tagrais zu inen und hette noch lang an disen landen zu arbaiten, oder ob man sich aines merern widerstandts, als laider vor augen, zu disen erschöpften landen versähe oder das die hilf allain auf etlich monat und im fall, wo der Turgg persondlich antzug, gestellt, das wurde mer ain verfuerung sein. Inen möchten exempl ertzellt werden, als da noch Krabaten, Wossen, Dalmacia und Surffei zum tail in irer plue stuenden und dise niderösterreichischen lande auch nit des Turggen besorgt möchten haben, sey er mermallen in die drey furstenthumb Steir, Kärnten, Crain und Görtz ungewarnt mit seinen ansehenlichen straiffen und sagkhman eingefallen, ain unzellige menig christlichs volgkhs verfuert, auch mit raub und prant unsäglichen schaden gethon, die landt in unordnung betreten, mit sig und gueter ausrichtung, auch unverhindert vorberuerter cristlichen landt Wossner und Dalmacier anhaim und an sein gwar zogen. Und solches wär noch vor 50 jaren ungever disen landen begegnet, auch darumb beschehen, das die hilf von der cristenhait den vorberuerten kunigreichen und furstenthumben nit ervoligt [sic!]. Daneben wäre der Turgg aus verlassung cristenlicher hilfen inen uberlegen gewest.

Dermassn wär es auch nachvolgundt mit der cron Hungern ergangen und dise niderösterreichischen lande, als obsteet, ubertzogen worden, nit der mainung, das er auf ainst stet und slösser gewinne, sonder das er die cristlich hilf gegen der cron Hungern und das zusamensetzen, damit er dest statlicher solche cron in seinen gwalt bringen möcht, verhinderet. Die hochgedacht röm. kgl. Mt. sambt iren getreuen landen wären nichts begierlichers, dann die gränitz in denselben uberbeliben tail Khrabaten, winndisch landt und Hungern eintzufahen, zu erhalten und zu erweitern, auch ime die päß zu weren, den feindt auftzuhalten. Es wär aber laider allain an irem vermugen nit. Sy sein ersaigert, verderbt und uberzogen. Solchergestalt stuende dem hl. röm. reich die geverligkhait und das verderben auch vor. Und wo alsdann, so das verderben und austilgen an disen landen wäre, ir kfl., fstl. Gn., G. und freundtschaft ir cristliche hilf ungebeten und unersuecht allain zu erhaltung irer landt und hochait gern darthäten, auch dise uberbelibnen päss und lande zu irer gränitz einfahen wollten, so wurde solches zu spat und das verderben den nächsten an inen sein. Wurde auch niemants nichts aigen lassen, khain glauben halten, stet und schlösser ausser der, die er zu seiner gränitz erkhieset, zerschlaipfen und niderreissen, auch khaines verschonnen, wie es dann die benennten, verderbten funf lande solches alles im werch laider spueren thäten. Wo aber ain härrig khriegsvolckh auf etlich jar und tag zu widerstandt verordnet, so het ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft yetz ertzelts uberfalls und verderbens nit zu sorgen, dann er liess khain solch ansehenlich khriegsvolgkh, als obsteet, hinder ime.

Zudem möchte diser landt zuetzugj auch zu inen rugkhen und tägliche, tapfere besterkhung beschehen oder, wo er sich understuende, auf dise landt und furter in das hl. röm. reich zu tziehen, so wär abermalls solche christliche hilf verhanden und möcht dasjhenig, was alsdann das pest sein wurdt, furgenomen, auch dem feindt nit allain in disen, sonder in seinen selbst landen ansehenlicher abpruch gethon, damit er nit on allen widerstandt frey und unverhindert sein pluetdurstig furnemen durch ainen solchen gähen uberfall im hl. reich seiner art und natur nach verbrächt, verhindert und aufgehalten und geslagen wurde.

Und zu solchem wär an dem nit wenig gelegen, das ir christliche hilf zu rechter zeit in der not und härrig beschähe, dann wo es nit härrig wäre und also ain eillunder abtzug von wegen khurtze der bestallung geschehen muesst, alsdann erst schigkhet er sich in angriff und wäre dermassen gefasst, das er in winters- und herbstzeiten, auch im auswert, ee die hilf ankhämb oder so sy untzeitlich abtzug, die landt mit macht oder mit straiffen uberzug und sein sach ausrichtet, wie er dann alweg bishieher gethon hette. Solchem nach ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft aus ertzellten, gegrunten ursachen durch Gottes barmhertzigkhait mit sonderm duemuetigen und höchsten vleis ermanen und bitten, das sy ir cristliche, behärrliche mithilf disen armen, verderbten landen aus cristlichem gemuet und bruederlichem mitleyden genedigist, genedig, gunstig und freuntlich mittaillen wollten, damit dieselb von stund an und aufs peldist auf den panenk, an die plätz, da es vonnöten, dem feindt under augen dermassen zuegefertigt, das dieselb auf etlich jar und tag und, solange vonnöten, härrig gehalten wurde.

Das sy auch fur sich selbst und bei andern cristenlichen khunigen und potentaten durch fridt und ainigkhait die gemelt härrig hilfen, sovill an inen, befurdern wollten.

Und wo also dise landt mit irer cristlichen hilf furderlich getröst, so wurde diser landt hilf vill wurgkhlicher angeen, auch ain hertz gemacht, das alles furnemen mit grossem ernst und mändligkhait volbracht. Zudem wuerdt der armen gefangen ellendt geschray und innig gebet zu Gott aufs höchst wurkhen, auch die christen, so under seinem tirannischen gwalt hart zwangt werden, ime widerwärtig sein und aufsteen, wie dann in vill weg erscheint, auch derselben ain guete antzall, wie obertzellt, herubergefallen wären. So das yetz bei der clain rettung beschähe, was wurde alsdann, so sy den ernst und ansehenlichen angrif, auch das cristlich zusamensetzen sehen, vor augen sein. Und in solchem allem, das darinnen genedigist, genedig, gunstig und freuntlich ansehen und bedengkhen ir ambt und wirde, eer, reputation, erhaltung teutscher nacion und cristenlichen glauben, ir aigen landt, leut, guet und pluet und dise landt von seinen pluetigen und tirannischen thaten aus solcher höchsten geferligkhait mit zuethueung röm. ksl. und kgl. Mtt. erledigen verhelfen und nit verlassen, auch als cristlich Kff., Ff. und stände des hl. reichs nicht gestatten noch zuesehen, mit dem christlichen pluet so jämerlich und erpärmblich wie bisher zu handlen.

Sy sollten auch behertzigen die manigfeltig uneer, so Gott dem allmechtigen bewisen wurde, an wievill tausent man mordt begangen, das ellendt obligen der armen cristen, das betruebt schaiden der eeleut, irer khinder und freundt, die jämerlich parfues als die ublthäter geschlaipft werden, die ellendt, kläglich stimb der gefangen, so umb hilf schreyen, auch ir ewige dienstperkhait, geferligkhait leibs und der sell und die gross unparmhertzigkhait, so sy den alten und unschuldigen anlegen, erwegen, was sy nit verfueren, das zerhagkhen sy zu stugkhen, der armen, verderbten cristen ellendt, so inen all ir narung, haus und hof verprennt ansehen, was sich auch fur jammer in gählingen fluchten begibt, das leidn der betruebten khindlpetterin mit iren khindern und furnemblich bedengkhen, wo disen armen landen nicht geholfen und sy also verlassen, das sy in des Turggen gewaltsam (das Gott verhuetten welle) khumen möchten, was alsdann inen als den anstössenden landen, gantzer teutscher nacion und gemainer cristenhait verrer mit gleicher verderbung und verwuestung erschrogkhenlicher, ewiger gefengkhnus, verlust der selen, leibs und guets ervolgen, das hetten sy hochweisist zu bedengkhen.

Und wie die vorigen khunigreich und lande in khurtzen jaren zu derselben dienstparkhait und gehorsam betzwungen, also möchte er dise niderösterreichischen lande, die gantz ersaigert und seiner macht allain, wie vorsteet, zu schwach, wo sy verlassen und khainen cristlichen, härrigen zuesatz hetten, vill statlicher undergetreten, genött und betzwungen werden, daran er sich auch nicht genuegen ließ, sonder sein fues ye pas in die nechsten lande fur und fur fursetzen und auch all ander cristlich, umbligundt khunigreich, furstenthumb und lande und furnemblich das hl. röm. reich under sein tirannische regierung nöttigen wurde etc. Was dann l der christenhait daran gelegen und was–l es fur ain erpärmlicher fall wäre, wann der Turgg dise ritterliche und streitpare teutsche nation in sein gwaltsam bringen sollt, das hetten ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft bei inen selbst leichtlichm abtzunemen. So sey des auch nit wenig zu bedengkhen, wo solchergestalt die not und das feur bei andern und nit in seinem aigen haus gerettet, das es nichts anders dann sein aigenthumb dardurch bewardt und befridt hiesse, also wo disen landen dermassen mit härriger hilf cristlich zuegesetzt und geholfen, dest lenger der feindt ires tails aufgehalten und ire gränitzen sicher beleiben wurden, das dann nit beschähe, wo dise landt zu hauffen giengen, sonder ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft, derselben underthonen und landtschaften dardurch auch schaden leiden und das nächst verderben nun auf iren aigen grundten spueren und mit augen sehen wurden, wie auch das durch der cron Hungern abfall dise landt layder emphunden hetten.

Dann durch der landt sochent [sic!] hilfen, die nit behärrlich wären, werden die landt nur ausgemerglt. Was der Turgg am feldt nit verprennet und am landt unverwuest liess, das nämen die grossen steurn zu solchen nöten, aufpot und veldtzugen hin. Und wär bey dem abtzunemen, wo die cron Hungern allain in irem vorigen standt und wirde bedacht, die dem Turggen fur sich selbst widergestanden, ime vill ansehenlicher, ernstlicher schlachten gelifert, das dises furtzaigen gar leicht abtzumerkhen, wann der Hungern macht wäre dermassen geschwecht, das sy seinem ansehenlichen sagkhman und straif zu schwach, dergestalt ergieng es auch disen landen, die dermassen mued, erarmbt und ausgesaigert wären, das sy ime khainen statlichen widerstandt fur sich selbs yetzo thuen noch ine in seinen ansehlichen, starkhen straiftzugen nit woll verhindern möchten.

Das aber ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft genedigist abnemen und spueren möchten, das sy, unangesehen alles vorerzellten verderbens, ersaigerung und erschöphung, aus sonderer, cristlicher lieb, so sy zu der ksl. und kgl. Mt. und dem vatterlandt, auch dem hl. röm. reich und dem heilligen glauben truegen, aus hoffnung, inen werde von der ksl. Mt. und iren kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft und andern potentaten mit härriger hilf gnedigclich zuegesetzt, so hetten sy neben der hochgedachten kgl. Mt. als irem allergenedigisten herrn und landtsfursten des Turggen einfallen entgegen, sovill muglich, zu gegenwör sich an leib und guet, damit sy bei irem vatterlandt unvertriben beliben, yetz abermals hoch angriffen und ir schmalls vermugen zu erhaltung diser irer vatterländer inen und der gantzen cristenhait zu guet nit verschonen wellen, uber die ertzellt ersaigerung und ander täglich ausgaben die halb gult, davon die landtleut selbst ir aigen genies und narung haben sollen, furgenomen, daraus fur die täglichen straif ain khriegsvolgkh auf ditz 40. jar an die gränitz zu legen, auch daneben von 200 phundt gelts ain gerust phärdt zu ainem zuetzug bewilligt, mit diser weiter ausfuerung, das sy gantz cristlich genaigt, unangesehen ires unvermugens, wo anderst die ksl. Mt., ir kfl., fstl. Gn., G. und fruntschaft und ander cristlich potentaten und heupter ir christliche hilf im werck zu ainer härrigen hilf erscheinen liessen, dieselb mit irem zuetzug nicht zu verlassen und sich unverweislich und cristlich, als frumen, getreuen underthonen zuestuendt, mit rat und that nach irem höchsten vermugen zu halten, auch ir oberzellte bewilligung auf ains, zway oder dreu jar oder, solang die notturft erfordert, dartzue zu thuen und an inen nichts, sovill muglichen, erwinden lassen, wie dann die gesanten iren kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft irer bewilligung merern bericht und grundt, sovers vonnöten, antzutzaigen hetten.

Wo aber das vorertzellt verderben nit behertzigt und die cristlich, härrig hilf nit mitgetailt oder zeitlich in der not nit ervolget, so wären iren kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft der verwuest tail der cron Hungern, Rätzen, Bulgaria, Surffen merer tail an Krabaten und Dalmacien nahent gar als die disen landen nächst anrainendt zu ainem exempl furtzustellen. Daselbst wurde befunden, das solche khunigreich und lande von menschenpluet durch die villfeltigen slachten feucht zu achten waren. Da vor khunigclich und grosser fursten und herrn paläst, wären yetzo durch storchen, eil und rappen besessen, die vor von grossem getzierde geschmugkht gewest, yetzo mit dorn besetzt. Wo man derselben khunigen und fursten gedächt, wären die noch ire nachkhumben nit vorhanden. In denselben iren pallästen wuchsen nessl und ander unkraut, in iren pollwerchen stuende khlee. Wo vor fursten gewonnt, do heten die tragkhen und ander gewuermb iren lust und das gefugl [sic!] des himels der orten nach irer art ire höf und haimbwesen. Dermassen möchte es alsdann umb das hl. röm. reich auch laider steen, das Gott der allmächtig genedigclich verhuetten welle, und ob sy alsdann gern das pest und widerstandt thäten, so wär es, wie zu besorgen, nit erkhlekhlichen, sonder wie das feur das stra hinlegkht, die flamb die halbm vertzeret, der windt die plue wie pulfer oder nebl zerstraet, unfurträglich. Das alles wär an vorberuerten, vertilgten khunigreichen und landen volbracht und im werch gesehen worden und dise landt stuenden layder gleich in derselben plue.

Dises und anders sollen ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft behertzigen und sonderlich, das der Turgg durch solche kriegsrustung vorermelt khaiserthumb und landt, wo er die in zertaillung betreten, layder erobert und, wie yetzt der last an disem löblichen hauß Österreich, welches numalls nahent gar erläg, das solches alles dann an inen auch des nächsten sein wurde.

Zudem wär zu bedengkhen, wo, das der allmechtig nit well, aus zertaillung und zuefallender verhinderung sich wider irer ksl. und kgl. Mt. allergenedigisten bemueung und willen ain verlassung zuetrueg und disen landen khain austrägliche, furderliche, härrige hilf erschin, also das dem Turggen khain ernstlicher widerstandt beschähe, dardurch er mit seiner macht furdrunge und aus täglichem obsigen und verderben aintweders der gemain man in aufruer und practikhen erwegkht werden oder das die underthonen, wie an etlichen orten beschehen, ire aigen herrn sambt den heusern dem Turgkhen uberantworten thäten, dardurch die landt zu tribut benöttigt, unangesehen, das er khain fridt helt und die underthonnen dannocht aintzig hauffenweis verfuert, daraus ain gantze verzweiflung volgen und durch solch weg die landt gantz absochen möchten und wider iren willen, den nechsten todt zu fliehen, villeicht turggisch werden muessten. Wie jämerlich aber solches wär, das dise landt wider die ksl. Mt., das hl. röm. reich und ander potentaten, wider iren glauben und das christlich pluet ziehen, die christlichen länder verhören und verwuesten sollten helfen, wie dann gleichermassen die vorbenennten khunigreich und furstenthumb disen landen layder ertzaigen und beweisen muessen, das hetten ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft aus hochern verstandt abermalls genedigist zu bedengkhen. Aber das alles sollt nit verstanden oder geraidt werden, das an disen gehorsamen landen ainicher mangl erscheinen sollt, allain zu bedengkhen, sover das feur also uberhandt nemben wurde, das doch solches aus genötter und betzwungner not beschähe, darfur sy lieber yetz den todt leiden, dann also ir hendt in dem christlichen pluet aus betzwang des Turggen beflegkhen wollten, was sy aber alsdann thuen muesten, dartzue sy als gefangen leut zu rettung ires lebens gedrungen wurden.

Aber der underthenigisten zuversicht, ir kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft und ander cristlich potentaten wurden zu solcher gemainen, christlichen expedicion und härrigen hilf bewegt, dardurch disem feindt des creytz Cristi abgeprochen (wie sich dann des niemants gegen Gott pillichen entschuldigen möcht), sy selbst und ir aigen landt und leut, auch dise landt geschutzt und geschiermbt, damit sy bey dem heilligen, christlichen glauben, irem vatterlandt, weib und khindt unvertriben beleiben und so vill armer wittib, waisen und christlicher sellen erhalten werden mugen, das wellen sy in aller gebuer ungespart ires leibs und guets verdiennen und dartzue ire erben und nachkhumben daran weisen, solches gegen irer kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaft nimermer zu vergessen. Das wurde auch der allmechtig mit seinen göttlichen gnaden in irer gluckhlichen wollfart in ander weg erstatten.

In dem allem sollen obbenennt gesanten die notturft antzaigen und, die ständt des hl. reichs zu genedigister und furderlicher hilf wider den Turggen und rettung der landt zu bewegen, khainen vleis sparen, sonder denselben mit dem pesten furwenden, auch dise landt iren kfl., fstl. Gn., G. und freuntschaften gebuerlich bevelhen, wie sy dann woll zu thuen werden wissen und sich die ausschuss von denen ersamen landtschaften wegen zu inen getrösten und versehen. Und was sy also ausrichten und von den ständen sament oder sonderlich fur beschaidt erlangen, sollen sy furter zu irer haimkhunft yeder landtschaft verordnten antzaigen und aller ausrichtung halben relacion thuen.

Actum Wienn, den funften tag Januarij anno etc. im 402.

Anmerkungen

1
 Das Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Kop.) überlieferte Exemplar der Instruktion trägt den Dorsalvermerk (Dr. Konrad Hel, eighd.): Instruction der niderostereychischen gesandten pottschaften, den stenden des rheychs furgepracht, 9. Junij anno 41.
a
 In C: Kamengrabe.
b
 In B: Udin.
c
 In B: Vließ; in C: Pließ.
d
 In B: Pließ.
e
 In B: verhert.
f
 In B: furporten.
g
 In C: Huenna.
h
 In B danach: byß zu der Traha.
i
 In C: Esseck.
j
 In B danach: als obsteet.
k
 In C: beynen.
l
–l Fehlt in B und C.
m
 Fehlt in C.
2
 Kredenz des Landschaftsausschusses und der Gesandten der Stände des Fürstentums Steyr auf dem Ausschusslandtag in Wien für Hans Ungnad und Gf. Georg von Montfort, ihre Gesandten zum nächsten Reichstag, Wien, 1540 Januar 5, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 108r–109v (Ausf.): Mit Einverständnis Kg. Ferdinands haben sie neben den Ausschüssen der anderen erbländischen Landstände Hans Ungnad und Gf. Georg von Montfort auf den nächsten Reichstag abgefertigt, der mainung, das sy die sorglich, geverlich und augenscheinig not und obligen, darinnen die niderosterreichischen und furstlich grafschaft Görtz, unsere vätterländer, auch die cron Hungern und ander des Turckhen gwaltigen und tirannischen furnemen und handlung halben, welche nit allain dieselben, sonder gantze teutsche nation und gemaine cristenhait belangen, bisheer gestanden, auch noch beschwerlicher gegenwurtig steen, eurn kfl., fstl. Gn., G. und frundtschaften furtragen und umb genedigiste, gnedige fruntliche und nachtperliche hilf, beystandt und cristliche expedition bitten und anrueffen sollen. Bitten, den Gesandten wie ihnen selbst Glauben zu schenken und sich also in bedenckhung der höchsten, grössten und geverlichisten not, darein die gantz cristenhait (wo der durch notturftig und statlich einsehung hilf und gegenwher der cristenlichen fursten und sonderlich eur kfl., fstl. Gn., G. und frundtschaften als den stenden des hl. röm. reichs nicht furkhomen) mit der zeit fallen wurde, mit genedigister, gnediger und tröstlicher hilf und fruchtperlicher abfertigung zu erzaigen, wie dann euer kfl., fstl. Gn., G. und frundtschaft zu errettung und erhaltung unsers heilligen cristenglaubens, derselben namen und wesen, und in ansehung der höchsten notdurft gnedigist, gnedig, fruntlich und nachtperlich zu thuen genaigt sein und wir uns zu eur kfl., fstl. Gn., G. und frundtschaft ungezweifelt getrösten. Die Landschaften der Erblande und sie werden dies alle Zeit verdienen. Geben zu Wien, den fünften tag Januarij anno etc. im 40. – Vgl. auch die mut. mut. gleichlautende Kredenz des Landschaftsausschusses des Erzherzogtums Österreich unter der Enns für Georg von Wolfenreuth zu Emmerberg und Christoph von Ertzing, Wien, 1540 Januar 5, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 105r–106v (Ausf.). Für den Regensburger Reichstag wurden neue Kredenzen ausgestellt, vgl. Kredenz der Stände des Erzherzogtums Österreich ob der Enns für Christoph von Losenstein und Georg von Bergheim; Linz, 1541 Januar 12; Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 101r–102v (Ausf.): Mit Konsens Kg. Ferdinands haben sie neben den Ausschüssen der anderen ErblandeChristoffen von Losenstein und Georgen von Bergkhaim zu Wierthung und Roseckenn zum Reichstag nach Regensburg abgefertigt mit dem Auftrag, ihre bisherige und noch immer akute, durch die Türken verursachte, nicht nur die Erblande, sondern auch die ganze dt. Nation und die Christenheit betreffende Notlage und des mer, das der Turck nun yetzund seines kriegsvolck bis in die 20.000 starck in Hungern hat, die dann auf sechs meil wegs under Pesst ankomen und seiner des Turcken personlichen ankunft daselbs in Hungern, wie des die kuntschaften antzaigen, kurtzlich gewart, darzustellen und um Hilfe und Beistand zu bitten. Bitten, ihren Gesandten wie ihnen selbst Glauben zu schenken, die Gefahr zu bedenken, in die die Christenheit, wenn ihr von den christlichen Fürsten und besonders den Reichsständen nicht vorgebeugt wird, mit der Zeit geraten wird, und die erbetene Hilfe zu gewähren, worauf sie im Vertrauen auf die Hilfsbereitschaft der Reichsstände hoffen. Die Landschaften der Erblande und sie werden dies alle Zeit verdienen. Geben zu Lintz, den 12. Januarij anno etc. 41. – Vgl. auch die mut. mut. gleich lautende Kredenz der Stände des Herzogtums Kärnten für Wolfgang H. zu Bergheim und Martin von Leutritz, Klagenfurt, 1541 März 6, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 107r–107v (Ausf.) und die auf dem Laibacher Landtag versammelten Stände des Herzogtums Krain an die Reichsstände, Laibach, 1541 März 4, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 103r–104v (Ausf.): Mit Konsens Kg. Ferdinands hat der Ausschusslandtag der fünf niederösterreichischen Erblande und der Grafschaft Görz als notwendig angesehen, dem Kaiser und den Reichsständen underthanigklich furtzupringen, wie der cristenhait und zuvor diser landt gfarligkhait gegen dem Turkhen so nahent, gfarlich und peschwarlich stuende, auch wie er sein graussam, pluetigen thatn in dem cristlichen volckh und mit verwuestung diser nagst anrainenden cristlichn landt taglich und unaufhorlich auß schwachm und unmuglichn widerstandt meren und mit syg furprechn thät und also mit der cristen petzwungen pluet ain cristlich landt nach dem andern notiget, dardurch solich verlassen cristn albeg mer pegier und mandlichait gewunen, sein reich zu erweitern, also wo im sein furnemen mit hilf des almachtigen nit zeitlich gewert, das er dem allerheilligisten namen Cristi zu uneer (davon wir den namen furn) nit allein dise landt, sunder eure kfl., fstl. Gn., G. und freundschaft sambt derselben landt, leut und gemain teutsche nacion zu ewiger, vihischer, machometischer und abgetorischn [sic!] dienstparkhait underthanig machn mocht und dardurch ain herscher und gepieter des gantzn erdpodens zu werden und wasmassen demselben mit harriger hilf zeitlich furtzukhumen wär, des eure kfl., fstl. Gn., G. und freundschaft von derselben der landt gesanten, darundter der edl, gestreng riter, H. Erasmum von Scheyer zu der Ainadt, unser mitverwanter, freundt und landtman von unß verordent ist, laut ainer gefertigten instruction sonst nach lengs gruntlich vernemen mugen. Hierauf unser gehorsamist und mit sondern hohen vleiß anrueffen und piten, eure kfl., fstl. Gn., G. und freundschaft welle solch gemainer cristenhait, auch ir aigen und diser landt hochstes obligen und sonderlich, das er niembts nichts aigenß läst noch glauben helt, und dartzue den grossen zwang, den er gefangnen thuet, wer des erfarn hat, der pegert eher den tod dan sein zwang zu gedulden, genedigist pehertzigen und mit furderlichister cristlicher einsehung und harrigen hilf solich vorsteundt und gwartundt verderben und austilgen des cristenthumb durch retung diser landt, des doch nichts anderst ist als solchs verderben von iren aigen abwenden und sich selbst in merer sicherung stellen, auch solche cristenliche, harrige hilf pey andern cristlichn kunign gleichermassen pefurdern und verhelfen, das wirdet der almachtig euren kfl., fstl. Gn., G. und freundschaft in langwiriger gluckhsaligkhait und regirung derselben landt und leut almachtigist erstatn und mit unsern underthenigen und gehorsamen dienstn ungesparts leibß und guets euren kfl., fstl. Gn., G. und freundschaft yedem sonderlich in aller gepuer verdiennen. Datum Laybach, den 4. tag Marci anno etc. 41. Vgl. außerdem die ständischen Vertreter Ungarns, der Steiermark, Kärntens, Krains und der Grafschaft Görz an Contarini, Neustadt, 1541 März 5, Dittrich, Regesten und Briefe, Nr. 587, S. 151: Bitte, den Papst zur Entsendung von Hilfstruppen zur Türkenhilfe zu bewegen.